186
DIE GARTENKUNST.
XI, 11
7. Aus dem Weidenhofer Parkwald bei Breslau.
8. In den Münchener Isarauen.
9. Kapelle in den Münchener Isarauen.
eines weitverzweigten Kurvenwegenetzes ohne
bestimmte Richtwege, wie es bei Parkanlagen
üblich war, ist auch auf den „Wald“ über-
tragen. Wie wenig übersichtlich aufs Große
übertragen eine derartige Wegeführung ist,
geht daraus hervor, daß zur Orientierung Weg-
weiser durch den ganzen Stadtwald erforder-
lich sind. Wie im Meyerschen Park herrschen
auch im Stadtwald kulissenartig umsäumte
Wiesenflächen vor, nur selten treten große
bepflanzte Flächen zu einem geschlossenen
Waldkomplex zusammen. Überwiegend ist
forstmäßig aufgepflanzter Buchen- und Eichen-
bestand, — auch Kiefern und Fichten finden
sich vor, — dem am Rande Weichhölzer zur
schnelleren Beschattung der Wege teilweise
vorgepflanzt sind. Außerdem treten die Nadel-
hölzer — Fichten und Kiefern — auch zu
größeren Gruppen in freier Pflanzung auf. Die
Rundwege (Korsowege) sind zweiseitig mit
Alleebäumen bepflanzt: Birken, Buchen, Eichen,
Lärchen, Ahorn, Eschen wechseln ab; doch
stören die regelmäßigen Baumreihen das wer-
dende „Waldbild“. Es sind in Köln auch
Ailanthus als Alleebäume, so in der Straße
am Stadtwald, beliebt, im Stadtwald auch ein
Stück Gingko-Allee. Der Stadtwald hat zwei
Restaurationsgebäude mit großen beschatteten
Plätzen davor, ein Sporthaus, an der Stadtrenn-
bahn und den Tennisplätzen gelegen, zwei
Spielwiesen, 3,0 und 1,9 ha (Bild Nr. 4) groß,
auf denen das Lagern in ungezwungener Weise
jedermann gestattet ist. Seit neuestem ist ein
weit ausgedehnter Teil Wiesen und Gehölz-
pflanzung durch ein Wildgatter umschlossen
worden, um dort Reh- und Dammwild zu
halten. Die Entfernung vom Dom beträgt
4 km, durch die elektrische Bahn leicht zu
erreichen“.
Düsseldorf machte einen bescheidenen
Anfang im Jahre 1886, als die Stadt zur An-
lage eines Hochbassins 16,5 ha öde Wald-
parzellen aufkaufte. Wie rapid auch dort die
Waldflächen an Ausdehnung gewonnen haben,
zeigt der Waldbesitz im Jahre 1908, wo dessen
Areal auf 148,36 ha gewachsen ist.
Breslau besitzt in dem Oswitzer Wald,
ca. 145 ha zusammenhängendes Waldareal,
einen wertvollen Waldkomplex, der ca. 5 km
von der Stadt entfernt mit Dampfer und
elektrischer Bahn leicht zu erreichen ist (Bild 5
und 6.) Seit ca. 10 Jahren aus der Forstver-
waltung herausgenommen und der Gartenver-
waltung zugeteilt, beginnt der Wald den Cha-
rakter als Nutzwald zu verlieren und sich als
Schönheitswald ungezwungen zu entwickeln.
Den Oberstand bilden gesunde ca. 100jährige
Eichen, im übrigen füllen die Bestände vor-
DIE GARTENKUNST.
XI, 11
7. Aus dem Weidenhofer Parkwald bei Breslau.
8. In den Münchener Isarauen.
9. Kapelle in den Münchener Isarauen.
eines weitverzweigten Kurvenwegenetzes ohne
bestimmte Richtwege, wie es bei Parkanlagen
üblich war, ist auch auf den „Wald“ über-
tragen. Wie wenig übersichtlich aufs Große
übertragen eine derartige Wegeführung ist,
geht daraus hervor, daß zur Orientierung Weg-
weiser durch den ganzen Stadtwald erforder-
lich sind. Wie im Meyerschen Park herrschen
auch im Stadtwald kulissenartig umsäumte
Wiesenflächen vor, nur selten treten große
bepflanzte Flächen zu einem geschlossenen
Waldkomplex zusammen. Überwiegend ist
forstmäßig aufgepflanzter Buchen- und Eichen-
bestand, — auch Kiefern und Fichten finden
sich vor, — dem am Rande Weichhölzer zur
schnelleren Beschattung der Wege teilweise
vorgepflanzt sind. Außerdem treten die Nadel-
hölzer — Fichten und Kiefern — auch zu
größeren Gruppen in freier Pflanzung auf. Die
Rundwege (Korsowege) sind zweiseitig mit
Alleebäumen bepflanzt: Birken, Buchen, Eichen,
Lärchen, Ahorn, Eschen wechseln ab; doch
stören die regelmäßigen Baumreihen das wer-
dende „Waldbild“. Es sind in Köln auch
Ailanthus als Alleebäume, so in der Straße
am Stadtwald, beliebt, im Stadtwald auch ein
Stück Gingko-Allee. Der Stadtwald hat zwei
Restaurationsgebäude mit großen beschatteten
Plätzen davor, ein Sporthaus, an der Stadtrenn-
bahn und den Tennisplätzen gelegen, zwei
Spielwiesen, 3,0 und 1,9 ha (Bild Nr. 4) groß,
auf denen das Lagern in ungezwungener Weise
jedermann gestattet ist. Seit neuestem ist ein
weit ausgedehnter Teil Wiesen und Gehölz-
pflanzung durch ein Wildgatter umschlossen
worden, um dort Reh- und Dammwild zu
halten. Die Entfernung vom Dom beträgt
4 km, durch die elektrische Bahn leicht zu
erreichen“.
Düsseldorf machte einen bescheidenen
Anfang im Jahre 1886, als die Stadt zur An-
lage eines Hochbassins 16,5 ha öde Wald-
parzellen aufkaufte. Wie rapid auch dort die
Waldflächen an Ausdehnung gewonnen haben,
zeigt der Waldbesitz im Jahre 1908, wo dessen
Areal auf 148,36 ha gewachsen ist.
Breslau besitzt in dem Oswitzer Wald,
ca. 145 ha zusammenhängendes Waldareal,
einen wertvollen Waldkomplex, der ca. 5 km
von der Stadt entfernt mit Dampfer und
elektrischer Bahn leicht zu erreichen ist (Bild 5
und 6.) Seit ca. 10 Jahren aus der Forstver-
waltung herausgenommen und der Gartenver-
waltung zugeteilt, beginnt der Wald den Cha-
rakter als Nutzwald zu verlieren und sich als
Schönheitswald ungezwungen zu entwickeln.
Den Oberstand bilden gesunde ca. 100jährige
Eichen, im übrigen füllen die Bestände vor-