XI, 11
DIE GARTENKUNST.
187
wiegend Hainbuchen und Linden, zu Trupps
oder verstreut finden sich Birken, Eschen, Eber-
eschen, Ahorn, Ulmen, Rotbuchen, ganz ver-
einzelt Pappeln, auch einige wilde Kirschbäume,
die während ihres Blütenschmuckes das Bild
allein beherrschen. Als strauchartiges Unter-
holz treten Hasel, Pfaffenhütchen, Hartriegel,
Plolunder, wilder Schneeball, Schlehe und Trau-
benkirschen auf, an denen sich oft malerisch
schön wilder Hopfen klammert. Den Grund be-
deckt eine üppige Grasnarbe, die mit Farn-
kräutern, Maiblumen, Glockenblumen und son-
stiger niederen Flora durchsetzt ist. Kleine
Waldwiesen in sanfter Bodenwelle mit hainartig
verstreuten Einzelbäumen, grünumsäumte kurze
Waldeinblicke beleben das Bild und wechseln
mit dicht verwachsenen, geschlossenen Beständen
ab, deren Äste sich in die schmale Öffnung der
Wege senken, um gierig das hier stärkere Licht
aufzunehmen. Nur die Hauptwege sind befestigt,
die anderen tragen Waldcharakter, sind berast
und oft ist nur ein schmaler Pfad getreten. Nur
wenige zielbewußt geführte Wegezüge durch-
ziehen den Wald. Besonders reizvoll ist ein
Weg, der entlang der Waldlisiere führt, ge-
stattet er doch dann und wann einen Ausblick
in die lachende Landschaft, auf die strotzen-
den Felder und die leuchtenden Wiesen; ein
wirkungsvoller Kontrast zu dem Halbdunkel
des schattigen Waldes. Ein Fahrweg führt zur
Restauration und zur Schwedenschanze, auf
deren Rücken sich der Kaiser Wilhelm Ge-
dächtnisturm mit weiter Fernsicht ins flache
Land hinaus erhebt.
Breslaus Umgebung ist arm an Wald, des-
halb werden zielbewußt und planmäßig weite
Flächen jährlich aufgeforstet. Der Coseler
Wald ist in einer Fläche von 46,83 ha in den
letzten 4 Jahren entstanden, wovon in ver-
flossenem Frühjahr etwa 20 ha neu bepflanzt
wurden. Die Gesamtkosten betragen 44iooMk.,
mithin durchschnittliche Aufwendungen pro ha
975 Mk. In diesen Kosten sind enthalten:
80 cm tiefes Dampfpflügen, Pflanzmaterial,
Bodenarbeit und Arbeitslöhne. Nur Laubholz
fand Verwendung, vorwiegend Eiche und Rot-
buche, also Bäume von langer Lebensdauer,
zur schnelleren Schlußbildung Birken und Pap-
peln; als Unterholz: Weißbuche, Feldahorn,
Rüstern und Linden. Übergänge und Rand-
pflanzungen an den Wegen werden gebildet
von: Eberesche, Hasel, Weißdorn, Wildrose,
Traubenkirsche, Pfaffenhütchen und Hartriegel.
Bei Auswahl der Gehölze wurde auf Vogel-
schutz und Vogelernährung besondere Rück-
*) Abb. 11 und 12 nach Aufnahmen von Rud.
Lauche, Muskau.
10. Volkskaffee in den Münchener Isarauen.
11. Idunaeiche im Park zu Muskau*).
12. Am Braunsteich im Park zu Muskau*).
DIE GARTENKUNST.
187
wiegend Hainbuchen und Linden, zu Trupps
oder verstreut finden sich Birken, Eschen, Eber-
eschen, Ahorn, Ulmen, Rotbuchen, ganz ver-
einzelt Pappeln, auch einige wilde Kirschbäume,
die während ihres Blütenschmuckes das Bild
allein beherrschen. Als strauchartiges Unter-
holz treten Hasel, Pfaffenhütchen, Hartriegel,
Plolunder, wilder Schneeball, Schlehe und Trau-
benkirschen auf, an denen sich oft malerisch
schön wilder Hopfen klammert. Den Grund be-
deckt eine üppige Grasnarbe, die mit Farn-
kräutern, Maiblumen, Glockenblumen und son-
stiger niederen Flora durchsetzt ist. Kleine
Waldwiesen in sanfter Bodenwelle mit hainartig
verstreuten Einzelbäumen, grünumsäumte kurze
Waldeinblicke beleben das Bild und wechseln
mit dicht verwachsenen, geschlossenen Beständen
ab, deren Äste sich in die schmale Öffnung der
Wege senken, um gierig das hier stärkere Licht
aufzunehmen. Nur die Hauptwege sind befestigt,
die anderen tragen Waldcharakter, sind berast
und oft ist nur ein schmaler Pfad getreten. Nur
wenige zielbewußt geführte Wegezüge durch-
ziehen den Wald. Besonders reizvoll ist ein
Weg, der entlang der Waldlisiere führt, ge-
stattet er doch dann und wann einen Ausblick
in die lachende Landschaft, auf die strotzen-
den Felder und die leuchtenden Wiesen; ein
wirkungsvoller Kontrast zu dem Halbdunkel
des schattigen Waldes. Ein Fahrweg führt zur
Restauration und zur Schwedenschanze, auf
deren Rücken sich der Kaiser Wilhelm Ge-
dächtnisturm mit weiter Fernsicht ins flache
Land hinaus erhebt.
Breslaus Umgebung ist arm an Wald, des-
halb werden zielbewußt und planmäßig weite
Flächen jährlich aufgeforstet. Der Coseler
Wald ist in einer Fläche von 46,83 ha in den
letzten 4 Jahren entstanden, wovon in ver-
flossenem Frühjahr etwa 20 ha neu bepflanzt
wurden. Die Gesamtkosten betragen 44iooMk.,
mithin durchschnittliche Aufwendungen pro ha
975 Mk. In diesen Kosten sind enthalten:
80 cm tiefes Dampfpflügen, Pflanzmaterial,
Bodenarbeit und Arbeitslöhne. Nur Laubholz
fand Verwendung, vorwiegend Eiche und Rot-
buche, also Bäume von langer Lebensdauer,
zur schnelleren Schlußbildung Birken und Pap-
peln; als Unterholz: Weißbuche, Feldahorn,
Rüstern und Linden. Übergänge und Rand-
pflanzungen an den Wegen werden gebildet
von: Eberesche, Hasel, Weißdorn, Wildrose,
Traubenkirsche, Pfaffenhütchen und Hartriegel.
Bei Auswahl der Gehölze wurde auf Vogel-
schutz und Vogelernährung besondere Rück-
*) Abb. 11 und 12 nach Aufnahmen von Rud.
Lauche, Muskau.
10. Volkskaffee in den Münchener Isarauen.
11. Idunaeiche im Park zu Muskau*).
12. Am Braunsteich im Park zu Muskau*).