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(Unabhangige Tageszeiütng)

Verkündigungsblalk für Nordbaden und -ie angrenzenden Teile von Vayern. Hessen und Würllemberg.
Nr. 153 Samstag, den 5. Iuli 1919

iil

Am Sie Mslieferung öes Raisers

Hindenburg ftellt sich vor den
Kaiser

Eeneralfeldmarschall von Hindenburg
richtete an das Reichsministerium folgende Er-
klärung:

„Hcrr Präsident! Die Unterzeichnung dcs
Friedensvcrtrages gibt mir zu folgender Er-
klärung Veranlafsung: Für die Anordnun-
gen und Handlungen der Obersten Heereslei-
tung seit dem 29. 8.16 trage ichdieallei-
nige Verantwortung und sind alle
mit der Kriegsführung zusammenhängenden
Schlüsse und Befehle S. M. des Kaisers und
Königs seit diescm Tage auf meinen
ausdrücklichen Nat und unter
meiner vollständigen VeranL-
wortung gefaht und erlassen wor-
den. Zch bitte diese Erklärung zur Kenntnis
des dentschen Volkes und der Alliierten zu
bringen. General v. Hindenburg
. Nach Bethmann Hindenburg! Wahrlich, die
deutsche Treue und das ritterliche Eintreten für
den Fürsten ist noch nicht ausgestorben. Diese
neueste Kundgebung Hindenburgs vervollstän-
digt das Charakterbild dieses Mannes, der uns
in vergangenen und kottimenden Zeiten Vor-
bild war und bleibt. Ob die Entente das in
die Vreschespringen Hindenburgs auch als
„schöne Eeste" bezeichnen und ablehnen wird?

Der Kaiser soll in den Tower!

Ashnlich wie Lloyb Esorae im Untevhaus hat
Loid Curson im Oberhaus ei'krärt. datz Dts
hollänldksche Nsgierung ersucht wevden solle, d.n
f-üheren Kaiser. der vo>r oinc-n i-ntsrnatio-
nalen -Gerichtshoff gehracht würde, auszulie-
sern. Dies sc-i nicht nur ein Akt der Gevechtig-
keit. sondern auch cine durchaus notwcndige Sichs-
rurg gegsn künftige Angriffe (!!)

Der Pcrriser Berichtsrstattcr des Telsgvcvaf mel.
det: Die Alliierten werlden binnen lurzsm arne
Kommission einsetzen, die davüber zu wachen
hat. dah Deutschland d'.s V e r t r a gsb edi n g-
ungen erfüllt. Für die o'iWelnen Bedlngun-
gcn werden Untc-rkommissionen gebildet. eine davon
wivd mit der Durchführung der Bestrafungen
boauftragt. Untor thnen bofinlden sich hohe eng-
l' sche Nichter. Sie wcrtzen AVatzregcln tresfen
für eine entsvrechende Zusaminensetzung des Ge-

richtshofes. vor dein Kaiser Wilhelm zu
erscheinon hat, und dafür sorgen, datz der Gcrichts-
hof soms.Aufgabe crfüllen und jede verordnete
Stvafe auifcvlegen kann.

Die Note an die niederländische Ne-
gierung wird in keiner Hinsicht den Cha-
ralter eines Ultimatums haben, sondcrn die
Anslieferung wird unter vollex Ancrkürnung dcr
souveränen Nechte Hollands verlangt. Die Alliler-
icn werden als Befreier und Beschützec der kleinen
Staaten, wozu auch Holland gehört, darum ersucht.
Der Kaiser werve. wenn er vor dem Gerichtshof
crscheinen mutz, nach dem Tower gehracht
werden.

Die Pall Mäll Eazette sch'eibt zu der in Holland
g-äutzerten Ansicht. datz Holland die Ausliefe-
r u n, g des Kaisers nicht zul,asse, es bandl: sich
hier um eine Angolegenheit, an der d i e ganze
Melt interessiert sei, und man miisse der-
crrtvge Soitzfinldigkeiten einfach damit bcantivo-t-n.
datz auch kein Eesetz bestohe, Las die Erotz-
mächts vewflichte, Hollattd mit Lebsnsmit.-
teln su versorgen. — Also wicber einmal -dio
Drohung mit dem Brotkorb!

Die Auffasiung in Holland

Aus Rottettdam wird gemelidot: Lloyd Georges
Mitteilung im Unterlhause über dio beoorstehendr
Mtion dcr Alliierten wcgen der Auslieferung des
frühecen deutschen Kaisers hat rn Holland natür-
lrch das grötzte Aufsehen err-egt. Uebek'die
herrschcnde Stimmung lätzt sich sagcn, datz es wohl
keinen Holländer gibt. der e'.ne erzwungene Auslie-
ferung nicht als Schands empfindcn würdr. Di-
UcHerzeugung geht allgomein dcühin, datz dre Aus-
lieferMng von Holland strikte abgelohnt
werden wird.

Die Verrinigung Cog. Frauenvepbände Dcnisch-
lcrwds hat unter dem 26. Juni eine Bittschrift an
dvo Köni-gin der Niederlande und die holländische
Regierung ger'rchtet, in dMen um Nichtauslrcferung
des Kaisers und des Kronvrinzen, gcbeten wird.

Die Liste der übrigen „Schuldigen"

Die „Times" meldct aus Paris: Auf dev L iste
dcx von Deutschland auszu-liefernden Pevfoncn stan-
dcn bis ömn 1. Juli bereits 176 Namen. Unter den
Aussukdeferndon bvfinden sich der früberc Staats-
sekretär Helsfcrich, sowle der frühere
Statthalter der gcwesenen Reichslande.

D-s Wichtigste vom Tage

ndenburg hat erklärt, dab er für alle
Icichle und Matznahmen der Obersten> Heereslei-
lung mit dem 29. August 1916 alle Verant--
wortlichkeit übernehme.

Dio deutsche N a t i o na l v e rs a nr m l u ng -at
bcschlosscn, das Alter von 20 Jahren fllr die
Wahlmündigkeit beirubehalten uitd ldie L e-
gislaturperiode auf 5 Jahre festzulsetzcii.

Jm Berliner Verkehrsstreik wurden
Veuhandlungen angeknüpft. Die Frankfurter
Eisenbahner sind su Verhandlungen berelt. Han -
vover hat sichfür, Cassel gegen den Streik
entschieden.

Odessa ist von antibolschewrstischen Truppen
ge-:ommen worden.

Aus Baden

Der badrsche Landtag beendete gestern die Dc-
-batte übcr die Universitätsreform und
bcfatzte sich dann mit Jnterpellationen.

Bet der Firma Brown, Boveri u. Co. rniMa n n-
heim rst wsgen Lohnforderungen ein neue»
Streik ausgäbrochen.

Die Ratifikation

Der Staatenausschutz wird am Mon-
tag die Natifizierung des Friedensvertrages
beraten und am gleichen Tage noch die Na-
tionalverfammlung die Natisikation
vornehmen.

Der Ausschuß'der Auswärtigen Mngelegenheiten
der bayrischen Landesversammlung,
der gvstern zusammengetret'n ist, um zu der Frage
der Ratilfikation des Friedensoertriases Stellung
zu nehmen, hat einstimmig beschlosien .dle bayrischs
Regierung und den bayrrschen Geisandten in Berlin
zu beoollmächtigen, die bayrischen Stimmen des
Staatcnhauses f ü r die Natifizierung des Fr'iedens-
vcrtvcrges abzugeben.

Veim Auswärtrgen Amte wird eine beson-
dere A 'oteilung für die Durchführung des
Frieden-svertrages gebildet werden, die unter der
Leitung des Goh. Rats v. Simon stehen mird.

Lloyd George über den Friedensvertrag

Reutex meldet aus London über die Untertzaus-
sitzung vom 3. Zuli:

Das dichtgcdrängte Haus brachte Llottd> George
eine Ovation dar. Lloyd George vevteidigte
dre Bestimmungen des Dertrages und betonte
Deutschlands Schuld. Der FricdensVertrag
bezweckr, Dcutichland zu zwingen ,so weit wie mög-
lich wieder herzustellen, zu ersctzen, wllder sut su
machen und ein Exemvel an Deutschland zu sti-
-tl'.ieren, das die ohrgeizigen Herrscher und Politiker
davon abhalte, eine svlche Niedertracht su
wiederholen (!) Uebcr d^ Lago Frank-
retchs lsprechend. bctonte Lloyd Goorse die Not-
rvendrgkeit, es gegvn unherausgesorderte Mngriffo
su schützen, und saate. wenn d"r Völkovbund den
Krieg vschindere. so wäre dsr Vund damit gerechi-
iertigt. Lloyd Eeorge verteidigte den einstweili-
gen Ausschlutz Dcut'chlands aus dem Völkerbundc.
Wenn Deutschland zeige, datz es durch das Feu^r
diescs Krieges goläutert sei und ein-sehe^ datz st-ine
Poutik in den letztcn 50 Jahren ein schrro' r Foh
le: gewesen. dann sei cs ein geeignet's Mstgliöd
des Völkerbun-dles.

Lloyd George bohand'lte aussührlich das Man-
datzystoin und bctonte die Rolle, die das britisch
Reich im Kricge gospielt bobe. ind m es 7 700 009
Mann sür die alliierten Streitkräste stellte und 3
M'lltoncn an Verlustcn hattc. Ohne Läs Lrit.sche
Ne.ch wüvde der Krieg nach 6 Monaten zusammen-
6e-rochen sein. Die Nolle Grotzbritanniens sei cin
vrotzes Be'<sviel dafür, was ein grotzes Volk, das
^uiig und von einem gem''insamen Ziele Leseelt
^ lönnc. Lloyd Eeorge appelliert an

d>" voliti che Einigkeit und an die Fortdauer des

vatriotischen Geistes, der allein zum wahron, richm-
vc-ichen Triumph geführt habe.

Die eirgl. Arbeiter follen den Vertrag ablehnen

Daily Hcrald schreibt »u der Frago. wie die Ari-
beitervartei im onglischen Unterhause sich zu dor
Ratifikation des Friedensvcrtvages verhalten soll:
Wrr raten dringond, datz der Leiter der Partoi
den Vertrag ablehne. Menn allo Abgcord-
nete dcx Arbeitervartei den Saal verlasi^n, so
wird das oin wirksamer und würdtger,
Protest scin, datz die Arh-iter sich von dicse-m
Vertrage abwendonc Kciner, der jetzt noch n'cht
göborcn ist, wird den Arbcitern dicser Gcneration
vergeben, datz sie den Vortrag unterstützten, der
noue Kriege verursachen mutz. Der Ver-
trag wurde über unsere Köpfe hinwc-g abgeschlosiem.

Der englisch-französische Vertrag

D r onglisch'französische Vertvaa m-urde veröf-
fentlicht. Er bestimmt, datz Gr o tz brl 1 a n n ion,
welinAirti-kel 42, 43 lurd 44 des Frl^densocrtxrges
mit Doutschland zrmächst nicht genügend Sicheiheit
un!d Schutz bietcn sollte, znstimmt. rm Falle einer
nicht herau'fgeforderten Anariffsbewegung
Deutschlands gegen Frankreich diesem
su Hilfe su kommen. Der Vcrtrag wirtd dann in
Krast treten, wonn der ähnliche sranzösilsch-ameri-
kant.cho Vcrtrag rationiert wird. Dc-rV rtrag mutz
vom Völkevbunld als mit dem Völk vbund vcreln-
bart gefunden werdcn und wird so lange in KrM
bleiben, bis der Rat der Ansicht ist. datz dor Völ-
kerbund -solbst genügend Schutz bicte.

Die Loslösungsbestrebungen
(.) Mainz, 5. Zuli. (Privattel.) Zn der
Nheinpfalz und im Nheinland, na-
mentlich in Edenkoben, Landau, Wiesbnden
und Mainz sind neuerdings hochverräte-
rifche Umtriebe festgestellt. Vesprechun-
gen unter den sogenannten „Zungfranzosen",
wie sich die verräterischen Französlinge zu nen-
nen pflegen, haben mchrfach stattgefunden.
Ncue Putsche sind geplant zur Slusrufung
einer Republik in Nheinland und Rheinpfalz.
Die Franzosen benuhen zur Erreichung ihrer
Ziele eifrig ihren Propagandafonds, abcr die
Vevölkerung ist entschlossen, jeden gcwaltsamen
Versuch, der auf Lostrennung der Rheinlande
oder Pfalz von Deutschland hinzielt, mit aller:
Mitteln entgegenzutreten.

-- Vasel» 5. Zuli. (Privattel.) Der Kob-
lenzcr Vertreter der Daily Mail meldet laut
Bajeler Nachrichten, datz eine neuedeutsck,

Nepublik im Entstehcn sei und zwnr beste-
hend aus Hessen-Darmstadt und derPfalz mit
Negierungssitz Darmstadt. Präsident dcr neucn
Nepublik soll der frühcre sozialdemokr. Neickis-
tagsabgeordnete, jetzige hcssische Miuisterpräsi-
dent Ulrich werden. Dic Nepuülik soll cine
deutsche Bundesrepublik sein.

Vl'lloccht ist diose Mcldung eine Kombinalson-,
div sich an den di<er Tnge in Aliainz bei E.'nerci!
Mangin erfoloten Besuch Ulrichs knüpft.

Der getreue Eckart

Llbschiedsworte an Hindenburg

Ein Name ist es, in dem für alle Zeit, so-
lange es DeuLsche geben wird in der WelL,
sich alles wie in einem leuchtenden Sinnbild
zusammenfassen wird, was unser Volk in den
schicksalsschweren Jahren 1914—1919 erleLL
hat: aller Aufschwung der Seele, als Siege
von märchenhafter Eröße das Herz uns allen
böher schlagen ließen, und all jener tiefe Eram,
als schlietzlich doch der heldenhafteste Wille, den.
je ein Volk gezeigt, zusammenbrach: es ist
Hindenburgs Name. Der Name des
Mannes, der jetzt nach Auflösung der Obersten-
Heeresleitung den Feldherrnstab aus der Hand
legt, und dem die Reichsregierung den unaus-
loschlichen Dank des deutschen Volkes ausge-
sprochen hat. Hindenburg war das Herrlichste
und zugleich das Schwerste beschieden, was ein
Mensch erleben kann: seinem Volke ein Führer.
und Retter zu sein in einem Kampfe auf Le-
ben und Tod und dann doch den Zusammen-
bruch dieses Volkes erleben zu müsien. Wäh-
rend sonst ein siegreicher Feldherr seinem Volke
die Bahn eröffnet zu freierer Entwicklung fei-
ner Kräfte, mutz er es erleben, datz sein deut-
sches Volk nach Siegen ohne gleichen zum Vet-
telvolk Europas herabzusinken in Eefahr ist.

Fürwahr ein Schicksal, so bitter und hart,
voll so herber, erschütternder Tragik, datz es
menschlich begreiflich wäre, wenn dieser Mann
darunter zusammengebrochen wäre und dew
Dingen, die er nicht wenden konnte, ihren Lauf
gelassen hätte. Aber die Eröße eines Menschen
und eines Volkes bewährt sich erst km Leid.
Und die schlichte und selbstverständliche Art,
mit der Hindenburg allen Eram in sich ver-
schlotz und weiter arbeitete im Dienste seines
Volkes, um zu retten, was noch zu retten war:
sie erhebt ihn zu den ganz Eroßen und lätzt ihn
zu einer Monumentalität emporwachsen, an
die nichts anderes in unserer an Scheingrößen
so reichen Zeit heranreicht.

Als der Retter Deutschlands wird Hinden-
burg in dcr Eeschichte fortleben. Wer weiß,
wie der Ausgang des Krieges gewesen wäre,
wenn Hindenburg von Anfang an die Eesamt-
leitung in seine Hand bekommen hätte und
nint über ein Jahr im Osten kalt gestellt wor-
den wäre! Aber auch so bleibt, was er für
unser Volk geleistet hat, ungeheuer groß. Denn
er hat, obgleich allmählich die ganze Welt sich
zusammentat, um uns zu vernichten, den Krleg
bis zulotzt vom Voden unseres Vaterlandes
fern gehalten und hat damit unser Volk vor
der Vernichtung gerettet. Und so trübe, ja ver-
zweifelt auch Eegenwar»und Zukunft für uns
aussehen, so furchtbar hart auch die Opfer sind.
die wir schon brachten und noch werden brin-
gen müsien. wir sind als Volk doch vor der
schwersten Bedrohung unseres Daseins, die wir
je erlebten, durch Hindenburg bewahrt gcblie-
ben. Das ist seine Tat. Er hat, indem er un-
ser Volk rettete, all jene Kräfte und Fäbigkci-
ten, die in seiner Seele ruhen, in die Zukunft
hinübergerettet. Solange aber unser Volk
noch besteht, solange besteht auch die Möglich-
keit einer neuen Auferstehung.

Eerade unser Volk hat ja die Unverwüstlich-
kcit seiner inneren Kräfte schon mchrfach in
der Eeschichte bewiesen. Es ist wie ein V:'-
hängnis, das über uns waltet, datz wir g e -
rado nach großenr n a t i o n a l e m A u f-
schwung immer wieder zusammen -
brachen. So folgte auf die erste, grotzortigs
Zusammenfassung der deutschcn Stämme durcki
Karl den Grotzen der trostlose Zcrfall,' so en-
dete der letzte der Hohcnstaufen, die Deutsch-
land zur Weltmacht erbobcn, auf dem Schaf-
fott, und in Deutschland berrschte das Faust-
recht: auf die starke religiöse und nationale
ErheLung der Neformationszcit folgte dcr na-
mcirlose Iammcr des 30jährigen Krieges: die
Schopfungcn Fricdrichs II. und Icsephs H.
brachen 1800 zusammen, und nach eincr kurzen,
abcr beispicllos glänzcndcn und vi lu'-sprc-
 
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