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Heldelberger Ieitung erschelnt an jedem Wochentag mlttags 12 Uhr. Amtliches Derkündi-
gungsblatt. Gratisbeilagen slnd die Heidelberger Familienblätter» auszerdem amtlicher Wohnungs-
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Hauptschriftlciter: Kurt Fischer in Heidclberg.

Bezugs- und Anzeigenprels. Dle „Heidelberger geitung- kostet bet l«der Postanstalt
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(Anabhängige Tageszeitung)

Verkündigungsblalk für Nordbaden und die angrenzenden Teile von Bayern, Hessen und Würllemberg.
Nr^181 Donnerstag, den 7. August 1919 61. Iahrgang

Das Wichtigste vom Tage

Die ncue Reichsverfassung tritt am Samstag, 9.
ölugust, in Krast.

Die Neichsregierung beabstchtigt, sich einen wei-
teren Schatzanweisungs-Kredit von 3 Milliarden
Mark bewilligen zu lassen.

Das nngarische Mrnisterium hat seinen Rücktritt
beschlosten.

Numänien bat Ungarn ganz unerhört hirrte Waf-
fenstillstandsbedingungen auferlegt. Die umsarischs
Rcgierung lcgte die Cntscheidung in die Hände dcr
Ententemächte. Es wird erwogen, Ungarn nnd
Rumänien durch Personal-Union zu verbinden.^

Die russischen Kriegsgefangenen in Deutschland
müsscn auf Veranlgssung dcs Obersten Nats der
Alliierten heinvbefördert werden.

Lenin hat stch bereit erklärt, d:e ausländischen
Schulden Nutzlands anznerlennen und'-Frieden mit
Kolh'chak zu schlietzen, falls der Friede unterzeich-
act und von 5 Erobmächten bestätigt werde.

England hat für neue Nüstnngskredite 302 Ml-

onen Pfund gegen 80 Millionen vor dem Kriegs
ausgeworfen.

Tie rWiiiiW CeimltherOiift iii Uvo

Die deutsche Kohlenkrists

Unter dem Vorsitz des Reichsministers Bauer
fand gestern vormittag 10 Uhr zwischen.den Ver-
tretern der beteiligten Reichs- und Staatsministe-
>rien sowie eine An.raHl von Vertretern der Ver-
bände von Arbeitgebern etne Besprechung über die
Möglichkeit der Erhöhüng der deutschen Kohlen-
produktion statt. Von sämtlichen Rednern wurde
äuf den Ernst der Lage hingewiesen. Der preu-
ßische Eisenbahnminister betonte, datz schon jetzt
durch den Nückgang der Pro.duktion eine Kohlen-
krise herrsche, die drohe, das Verkehrswesen, wie
auch die Jndustrie lahmzulegen. Die Eisenbahn
hätte im Durchschnitt nur noch Vorräte für 8—14
Tage. Es müsse ernstlich mit der Notwendigkeit
gerechnet werden, den Personenverkehr wiederum
stark einzuschränken.

Als erschwerender Faktor komme für die Zu-
kunft die durch den Friedensvertrag bedingte Ab-
gabe von Kohlen an die- Ententeländer hinzu, die
wahrscheinlich auf der Lieferung ganz erheblich
grotzer Mengen Kohlen bestehen werden. Deutsch-
land ist aber verpflichtet und gewillt. dfese For-
derung zu erfüllen, soweit dies überhaupt tm
menfchlichen Vermögen steht. Eine Einfukftmög-
lichkeit von Kohlen nach Deutschland bestoht nicht,
weil auch die Ententeländer in hohem Matze von
ciner Kohlennot betroffen sind. Auch ist nicht er-
sichtlich, wie eine solche Einfuhr bezahlt wer-en
könnte. Der kommende Winter wird eine Kohle-
not von größter Härte mit manchen unvermeid-
lichen Leiden und Entbehrungen für die Bevölke-
rung bringen. Aus den Kreisen der Anwesenden
wurde eine Reihe von Anregungen zur Hebung der
Produktion gegeben. Zur eingehenden Prüfung
aller Vorschläge wurde eine Kommission von Ar-
beitgebern und Arbeitnehmern der Kohlenindustrie
eingesetzt, die unter dem Vorsitze des Neichsarbeits-
minieriums heute früh ihre Arbeiten aufnimmt.

Aus Dortmund wird berichtet, datz augenblick-
lich nicht einmal der laufende Bedarf vorhanden
sti. Kein Betrieb verfüge über Kohlenvorräte.
D'e grötzeren seien bereits.zur Holzfeuorung über-
gegangen, um die Arbeit aufrechtzuerhalten. Der
Ausgleich für Ausfälle, die für die Verkürzung
oer Arbeitszeit und den Nückgang der Leistungen
verursacht worden seien. erfordere für das Nichrge-
biet weitere 160 000 Arbeiter, deren E'.nstellung
l^tzt unmöglich sei.

Der Kaiserprozeh

London, 6. Aug. In Erwiderung einer
Ansrage erklnrte Sonar Law, d'rr ALiierten
hattcn ihren Vcfchlutz detr. des Prozefses geasn
frUheren Karser in London nrcht qeiindert,
doch tönne kein Derfahren eingeleitet v erden,
ocvor der Friedensvertrag ratisizicrt sei.

* Strcik in Ztol'en. Nach Micldungen Mailän-
Vlntter murde der angekündiate <5 necalstroir
derMetallarbeiter in L'isurien, de^ Lom-
^ardet, Emilia und Toscana gostcrn proklamvert.

WasfenstMstandsbedingungen

Die Waffenstillstanvsbedtngungen. die der ru-
mänische Oberstkommandierende Eeneral Mac-
darescu am Dienstag der ungarischen Regie-
rung vorgeschlagen hat, stellen selbst die des Mar-
schalls Foch weit in Schatten. Wir nennen daraus
nur folgende: ^ „

Ungarn hat alles auf dem Eebiete seines Lan-
des befindliche Kriegsmaterial mit Ausnahme des
Materials. das zur Ausrüstung jener bewaffneten
Macht notwendig ist. die Ungarn zu erhalten be-
rechtigt fein wird, um im Lande die Ordnung
aufrechtzuerhalten. auszuliefern. Dieses Heer
wird einschlietzlich der Offiziere den Stand von
15 000 Mann unter keincr Bedingung überschrei-
ten dürfen. Alle ungarischen Fabriken sind dem
rumänischen Oberkommando zu übergeben, die zur
Herstellung von Ausrüstungsgegenständen und Mu-
nition -ienen.

Ungarn hat die für eine Armee von 300 000
Mann notwrndige.Ausrüstung zu liefern. An be-
weglichem Eisenbahnmaterial, Mafchinen und son-
stigen Eisenbahnmaterialien hat Unaarn 50 v. H.
des in seinem Besitz befindlichen Jnventars an
Numänien'abzuliefern. Ferner sind 200 Touren-
automob'^e und 400 Lastautomobile in gutem, be-
triebsfäh.„em Zustande mit vollständiger Aus-
rüstung abzuliefern. An Nindern und sonstigcn
Tieren sind 30 v. H. des Jnventarbestandes ab-
Lugeben, desgleichen 30 v. H. der in Ungarn be-
findlichen landwirtschaftlichen Mafchinen. weiter
20 000 Waggons Eetreide, 10 000 Waggons Mais,
sowie 5000 Waggons Eerfte und,Hafer. Ungarn
hat alle Wasserfahrzeuge zurückzuaeben. die dem
rumänischen Staat, rumänischen Eesellschaften oder
rumänischen Staatsbürgern gehörten, vom Feinde
in Rumänien erbeutet wurden und jetzt in den
ungarischen Eervässern zu finden sind. Ueberdies
bat Ungarn 50 v. H. der scin Eigentum bildenden
Wasierfahrzeuge aller Art abzuliefern. Alle ru-
mänischen Kriegsgefangenen, Eeiseln und Deser-
teure, welcher Nationalität sie auch immer ange-.
hören. sind herauszugeben.

Ungarn foll auf eigene Nechnung alle rumäni-
schen Truppen erhalten. die sich zur Zeit der
Unterzeichnung der Militärkonvention westlich der
Theitz befinden, und zwar während der ganzen
Dauer des Aufenthalts diescr Truppen in dem
besetzten Gebiet. Ungarn hat Kohle zu beschasfen,
die für Zwecke des Eisenbahnverkehrs un.d der
rumänischcn Behörden notwendig ist. die sich auf
dem besetzten Eebiete westlich der Tbeitz befinden.
Die rumänischen Truvven werdsn sich erst dann
über^die Tbeitz nüch Osten zurückziehen. wenn das
ui garische Oberkommando alle diese Bedingungen
erfüllt hat.

Eegenvorschläge sind nicht zulässig. Die Frist
für die Veantwortung der Vedingungen läuft am
15. August 1919, 10 Uhr abends. ab.

Ungarns Antwort

Auf diese Vedingungen wandte sich die unga-
rische Regierung an den englischen Eesandten
Eordon mit nachstehendem Schreiben:

Die ungarische Negierung überreichte auf diese
Forderungen den Rumänen folgende Antwort: An
den englischen Eeneral Eordon, Leiter der Buda-
pester Ententemission: Die ungarische Volksrepu-
blik erhielt am 5. August die Waffenstillstandsbe-
di'igungen namens des rumänisch.n >?"i"ntni,nr
tiers. Die ungarische Volksrepublik hat bereiis am
13. November 1918 mit den alliierten und asso-
ziierten Mächten der Entente einen Wasfcnllill-
stand geschlosien, doch machen ihr die neuen Waf-
fenstillstandsbedingungen einer der Ententemä.bte
.die Erfüllung der Vedingungen des im November
geschlosienen Waffensttllstandes unmöglich. Die
ungarische Volksrepublik erfüllt eine Pfl'.cht, wenn
sis die Entscheidung in dieser Frage in die Hände

Ententemächte legt. Jnfolgedesien bittet d!e
ßic-gierung der ungarischen Volksrepubl'k die Vu-
vLpester Pertreter der Ententemächte. ste möchten
die im Namen des rumänischen Hauvtouartters
eingelai.gten Forderungen in merito erledtgen.

Verhandlungen

Daraufhin wurden am Dienstag abends Ver-
handlungen seitens der bsteiligte'n Parteien in
Vudapest geführt. an denen von englischer Seite
Eeneral Gordon und Kapitän Freeman, von ita-
lisnisch'.'r Seite Prinz Borghese und von ungari'
scher Seite Peidl und Haubr'ch teilnahmen. Die
Rumänei' sollen bei dieser Gelegenheit erklärt ha-
ben. datz sie, falls Ungarn die Waffenstillstands-
bedingimger' nicht annehme. ganz Ungarn besttzen
wollen.

Amcritas Haltung

Die amerikanische Regierung ist bei dem ru-
mänisch"n ^s.'rtommando wegen Zurllckziehung

der den Ungarn auferlegten Waffenstillstandsbe-
dingungen bereits eingeschritten und hat mit der
Einstellung aller Zusuhren nach Rumänien ge-
droht.

Jn der Kommission der vier Eenerale, die die
Entente zur Durchführung des Waffenstillstandes
und zur Verhandlung mit den Rumänen nach Bu-
dapest schickten, wiirden die Amerikaner eine füH-
rende Rolle spielen. Da die Oeffnung des Donau-
weges von größter Wichtigkett für die Lösung des
Ernährungsproblemes für Europa sti und diL
Amerikaner in der Ernährungsfrage die führende
Macht darstellen. Dieser wirtschaftliche Gssichts-
punkt werde auch bei der Lösung der politischen
Fragen von grotzer Bedeutung sein.

DLe Zukunft Ungarns

ist ncrtüvlich in ein grausiges Dunkel gohllllt. Zur
Sicherung emes ctnheiilichen Vorgehens der R!^
gierung uird -amgesichts der schwi-erigen Lcrge Bckda-
pests wiurde em dreiglie,dvig)''s Direktorinmr aus
-w-rr Lüisgerkichon und einem sozialrstischen Mit-
glicde gebikdet.

Ms Reaktvon auf alle dvs Erschütterungen, dis
ILnsarn iir d-er lotzten Zeit durchgemach-t hat, nrachck
sich in Bulda-pest -eiire imnrer stärker werlrien'de inom-
<rrch!rstrsch? Betmr-gung füblbar. Jn vreleir Krerssn
wi'vrd diis Wieiden.'rr ichtung d-ex Monarchre rn Ve-
trocht gesogsn.

Ain Zilsammrsi-Hang damit stehen wohl die Ge-
rüchto, di're von siner

Personalunion zwischen Nnmänien u. Uisgarn

sprechen. Dsr für seine Negiorv-ng in BuIdLplst
werLends italrenr'che OLerst Nomanollr hcrt
di'^sbozüg-lich eiirem Vertretcr des Wiener „Neuen
Tag" ertklärt, es sei seit einiMN Tagsn das Ee-
rücht Vorbreitet, datz die Szegediner ksalssvoatrvs
Esgenvegierimg nvit Rumänien eins Vorv0l>e'cnLcr-
rimg darüber getrofsen. habr, Ungaüi unter Unr-
ständen mit Rumänien durch Per'onalunvon su
i^vbindon. Er glciubü nicht an -die Ernstbckft'-gksir
düsser Absicht, es schcine jedoch auch für iihn dvsse
AU-slichkeit nicht cricherbalb der Diskusiion su lio-
gen. Es ve'.ilautet, datz der -bavorstehende Einzius
Köing Fordincrnds von Rumän'ien mit drr gevlan-
ten Personal-union rwischcn' Rumiäiiien urd Uir-
garn Siusamm-enhängt. Der rumän'i-sthe Thronfol--
Mr soll sich rn dsr Nähs von Bultiapest auifhalten,
ilm an dsn Einzugsfoierllchkräten te'ülnehmen zu

köNNÄN.

Die Plünderungen

Wien, 6. Aug. Die Aibendblättcr nieüden a>us
BUidavest: D've planmätzigen Plünderungsn dsr
MmänWen Soldäten im Berein nvit dom Buda-
psster Stratzenvöool beganncn dmnit, datz wohrlose
Bürger und Kmifleute ülbcrfallen wurdcn. Davcvuf
drangen sie in die Kasernen riind räuml-en sie voll-
ständig aus. Jm 7. Bssirk wurden 7 Zivilisten
getötet.

Der RückLritt des MinisterLums

Vudapest, 7. Auig. C-estern abend 7 Uhr er'chi-e-
nen im Minilsterpräsrdium Eeneral Schnetzcr, der
PoliAaidberinspektor Wolkenberg. der früheve- So-
krctär des Nattonalrates Dr. Frib und der Sek-
tionschef tm ungarischen Kriegsministoriium Franz
Scrllery und fordorten die eüon snr V-oratung an-
wÄsenden Miniister auf, absudankon mit dcr Bs-
grüMurg. datz dvo Negierung n-rcht die Gchamtboit
der Natisn vertrete. Nach kurzer Bc-natung bo-
schlod dts Rogierung su domisiionrocen. Die Eu-
tentemisiion übertrug die Oberste Eemcrlt Erzh m-
zog Jcisevb, der den Sektionschsf rm Kv'iogsmin st.-
rrum Stephan F-ricdric zum Ministsrpräsid.mten
eirnmrnte. Mit der Leitung dcs Ministuriiui's des
Aoutzern wurde Gsneral Tanczos, nrit der Q.nt"NI
tes Kriegsmimsteri'ums Schncher betraut. Jn der
Stadt herrscht Ruhe. Die Misiion der Entente-
mächte hielt abends eine gemeinsam'e Beratung
alb, m welchex auch Erzberzoa Zdf-eph und Mi-
nisterpräsident Friedrich zugezogeu wordcn warcu.
Die Beratung galt schweLenden Fragen. wobe-
vella Einst'uumiLk it erzielt ivurde. D.-r Präsidcnt
der Friedenskommisiion, Clemcnccau. und d've aus.
länd'ischen Negierungen wurden von deni Erssb-
nis der Beratungen sosort verständtst.

Wie man Geschichte fabriziert

(Eine weitere Entgegnung Ludendorsfs)

Wenn „das alte System'" ein WeGbüch beraus<
gab, so konnte man nicht evwarten, datz alle Äen
behandölton Esgonstand bLtr<Mnden Dokumonls
lückenlos ru'iammenigefftellt wawen. ALer destm
konnts man sicher sein, dah die Auswahl so gc>-
tro-ffen wuvde, datz dte zu informierende Oeffent-
kichksit ein richtüges Bild vcm der Akrgelegenheit
-erhielt. Das neue Wä'ihbuch' ist tendenziös und>
Livdendorff betont ncht mit Unvecht, datz es bei!
amtlichen Büchem eine befpclmdliche Evscheintung
sei, Sätze durch Sperrdruck hervorzuhebem. Ddku-
mente sollen^studiert werden, damit jeder Lcher sich
selbst ein Urtpil bildein kann. Dve in do« PolemK
bsrechtigte und übkiche Aniwerdung von Sperrdruck
soi für sein Empsvndan u-nzuläsiig -m amtlichem
DoLument: hrex werde dsr Sverrdruck M einer
bewbsichtigten Boe'mfbusiung des Lesers und er-
schwere das objoktiive Urteil.

Es ist unsemoin schw-'r, auf 'gcdrängtem Räum
dem Leser. der das Wottzbuch selbst nicht vor sch
bat, dve Ausstellungon Ludendovffs verständlich su
machen. Ludendorfs sast selbst, es soi immer wie-
der nötis, auif Einzolheiten genau evnzugohen, die»
zwar auf don evston oberflüchlchen Blick unwe-
sentlich erscheinen, in Wirklichkö'it aber für dvo
Beurtoilung der Sachlage von grötzter Wichtigke'it
sind. 'Wrr müsion uns deshalb bvgnüsen, «inige
uns bchonders w'chtige Punkte aus dem umifang-
reichen Matsrial hevauszuuehmen.

Ludenldorsf erklärt, die ^lkten dsr Obovston Hee-
rosleitung und ihve Zuschristen an dis Michslei-
tuug seien teiLwdiso n'cht aufgonommen: -. B. in
der S'chun-g am 3. 10. ertorlte der Genovalsoldmar-
chall aus die in NuMmor 32 des Weitzbuches ge-
stellten Frag'in bestiminte Antworton. Sio lau-
ten: Zu 1: Die Frase (itbev ein Halton der,
Front jenseits dor Grenze) kann i-n dersovben prä-
zis-n Fovm, in der sie gcstellt ist, Nicht beantwor-
tet werden. Das Halton der FronL bängt von
vrelen Falktoven, u. a. davon.ab, mit wvlchsr Kraist
und wochon Mitd ln dev Gogner seins Angriffa
fortsetzt und wie sich demgegonübor unseve Mdeir-
staiidssähigkoit aus die Dauer erweist.

Gegonwärrig steht das deutchr He>er fest. EL-
zwungen, wvvd es von Abschnitt su Aöschnitt, sich
zäh an den seindlichen Boden klaniimeilnd, aus-
weichrn. Die Daucr socher Rückboweaung'n rst
nicht gonau vorher zu bestimmon. Man kamr abor
hosfon, datz ste Äis zuin nächsten Fvühjahr demt-
ches Gcbiet schützon worden,

Zu 2: Die Frage (Lber einen ZusainiUenbruchj
ilst durch diis Antwort zu 1 nrit boantwortet. An
einen allgönveiuon Zusamnionbruch glaube ich
nicht. Das ckuf feindlche Einbvüche folgonde AÜus-
weichen und Zusammenziehen unsev r Froni
Lrauchi einen -solchen nicht zur Folge öu haben, st--
lange noch irgend nennenswerte Nessrven znr
Hand sind.

Zu 3 ist durch mckn Schreiben vom 3. Oktober
1918 -an b-en H 'rin Rüichskanzler beantwortet (Nr.
33'des Weihbuchs).

Zu 4: Die Fvage über Abtrctung doutschen Eo-
bietes, nämltch Elsab-Lothringon und volnMor
Kreise der östlichoir Provinzen und unserer Kolo-
nien: Dbe Oiberste Hoorosleitung si-eht. falls es
nicht aiid'rs g>eht, die Aufgalbe geringcir fvansö-
sisch spvechonter Teilo Elsatz-Lothringens rn Be-
tracht. Abtretuiig dautschon Eebiets im Osten
kommt für sie nicht in Fm>ge.

Don Pvotokollen der Sitznngen im OEtobc-r bil-
ligt Lidondorff Bäwe'iskvaft nicht zu. da sie rl>m
zu der sonst üblichon Mitprüsung nicht vo.geleg N
hcA'en, z. D. solle er in der Bespvochung am 9. ge-
sagt haben. dis Obeiste Hoor-'sleitung bätte An-
fang S^vtoMber nctutvake Fv'ljedensserinittlungen

angoreigt. Das s'i unrichtig. Er habo stets au?
dem Standpunkt gostandcm und habe diiif n mn 9.
seinen Horren gegenüber stets Ausdruck gc-g boir,
datz dro Aiircgmig -zu einer neutraleii F >f.denc.
kundgcibung am 13. bis 14. Ananst i" Svaa ae-
plant rvar. SLäre ihm dio NiedorschE vorgelcgt
woid il. so ivürde or diosen bcdauor.ltchon Jrrdum
des Protokolls sofott sostgestellt häbon. Ausfak-
lcnd sei datz d>r Vizekanzler von Paner auch vo''
 
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