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Heidelberger Icilung «rscheint an jcdem Wochrntag mittag» 12 Uhr. Amtliche» Derkllndi-
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> (Ilnabhängige Tageszetlung)

Verkündigungsblalt für Nordbaden und die angrenzenden Teile von Bayern, Hessen und MÄrttemSerg.
Nr?193

Donnerstag den 21. August 1919

61. Iahrgang

Das Wichtigste vom Tage

Die National - Versammlung hat ge-
stern das Lrbsch aftsste uer - Eesetz ange-
nommen und den 9-Milliarden - Kredit
genehinigt.

Zm Hamburger Vankbeamtenstreik
wurde der Schiedsspruch verkündet. Die
Vanlleiter behielten sich ihre Stellungnahme vor,
die Angestellten sind zur Annahme geneigt.

Zm französischrn Kammerausschub wurdo mitge-
teilt, doh seit der Unterzeichnung des Waffenstill-
standsoertrages sich die Kosten für die Besatz-
ungsarmee auf 050 MiMonen beziffern.

Nach dex „Agenzia Amexicana" sind dre Lrasi-
lianisch-deutsch en Handelsbeziehun-
gen wiodrr aufgenommen.

Die franz. Militärbehörde hat das Singen va-
terländischrr Lieder/das Tragen deutscher Abzeichen
und das Hissen deutscher Fahnen im besetzten
Gebiet oerboten.

Die japanische Botschaft in Beilin wird
am 15. September ihre Amtstätigkeit wieder auf-
nehmen.

Die deutsch-volnischen Verhandlun-
gen in Berlin sind wegen der oberschlesischen Er-
eignisse unterbrochen worden.

AZilson trat im Senatsausschub für auswär-
tige Angclegenheiten für baldigste Ratifi-
kation des Friedensvertrages ein. deren Verzä-
gerung die Fnteresien Amerikas gcfährde.

Ucber ganz Ungarn ist das Standrecht
oerhängt wordcn.

D'e Lage in O b e r s ch l e s i en hat sich zu-
gespitzt, da die Ausständigen Verstärkun-
gen von Polen erhiclten und noch erhalten.

Aus Baden

Die Fahnen d:s badischen Armee-
korvs, die sich seit einiger Zeit in Berlin befin»
den, werden laut Vad. Landesztg. demnächst wic-
der nach Baden zurückgebracht werden.

Die Besetzung

-- Vasel, 20. Aug. (Priivattel.) Dle ..Znfocma-
tion" meldet aus Paris: Die soziaMtksche Kam-
mergruppe hat in der Kammer cme Interpel-
lation einge-bvacht, aus wslchsm Erunde dve Zui-
rückziehung der amerikanischcn und enalischen B-a
satzungstriippen aus den RheinlanÄen erfolge und
Frankreich allein den Hauvtantedl dex Be-
satzung tvage. Die Sozialisten fordern autzerdem
et-ne bcschlcunigte Demobilisierung.

Mainz. 20. Aug. (Privattel.) Die alliierten
E-eneräle sind su dc-m Entschlutz g-kommen, das;
Jtalien bei dox Besatzungsarmee des linken
Rheinufers mit einem Negiment vertretc-n sen
müsse. Es werden dcvher ibalienische Abteilungen
zur Besatzung in der Pfalz und in das Mo-
selgcbiet abkommandiert. Dagegen wird Jta-
'lien kc it: Tvuvveni für die interaMerte Earnifon
Dai'.zigs stellen.

Strabburg, 20. 'Aug. (Privattel.) Die fran-
zösischc Negierung ist damit be'chäftigt. den Wser-
dedienst fllr die französische Fremden-
legion in Elsab und Lothringen, sowte im be-
sctzten E- Hiet su organisieren. Es werden
Hauptw.'rbcstcllen in Straßburg, Colmak. St. Lud-
wig Mvlbausen, Ka serslautern, Saarbrücken und
Trier .r chtct: in Mainz ist bereits das erste grotze
Wc.bs"-ro eröffnet wordeiv, das auch ehc-inMsr
i^ndl chr Staatsangehörige annimmt. Es baben
s'ch r^-ts in Lothringen einig« hunderto ehema-
I ae oc-utisä'c Sol'oaten für die Frc-mdcnlegion an-
wer.nii lassen.

Die Abfindung des Kaisers

Die »Freiheit" schreibt: Wie uns aus Werimrr
Lvmeldet wird, w'.irds ii- d-r etz'cn Sity.,ng des

Die Rrifis in

Die Lage

kann heute dahin gekennzeichnet werden, datz
Ruhe vor dem Sturm herrscht. Eanz
offensichtlich warten die Polen Verstärkungen
ab, um nach dem ersten Mitzlingen ihrer Pläne
zu neuem Schlag auszuholen. Verstärkt wird
die Krisis noch durch die Drohung der
Entente, in Oberschlesien selber «Ord-
nung" zu schaffen, da selbstverständlich die
Deutschen an allem schuld seien und die harm-
losen und unschuldigen Polen unterdrückten.
Demgegenüber betont die Deutsche Allgemeine
Zeitung mit Recht, Deutschland allein
habe in diesem nochdeutschenLande das
Recht und die Pflicht, für Ruhe und Ordnung
zu sorgen. Auch Eeneral Dupont, der der
Sitzung im Auswärtigen Amte beiwohnte,
vertrat diese Ansicht, Deutschland allein sei be-
rechtigt, in Oberschlesien Ordnung zu schaffen.

Verschiedene Verliner Blätter wollen aller-
dings wisien, daß Marschall Foch auf Anra-
ten des Obersten Nates der deutschen Negie-
rung nahelegen solle, ihr nötigenfalls
Ententetruppen zur Veendigung des
Streikes in Oberschlesien zur Verfügung zu
stellen. Ferner soll der Oberste Rat beschlos-
sen haben, Vertreter nach Schlesien zu entsen-
den, die über die Lage Bericht erstatten sollen.

Der Stand der Kämpfe

Kat 1 owitz, 20. Aug. Laut Mcldmrg Ler Presir-
stelle des Staatskommisiariats kann im Beuthe-
nev Amstandsgebiet der Aufstand in der
Hauptsache als abgeschlossen gelten. Ein
grötzerer Angriff fand auf Laurahlltte
statt, aber auch hier sind unsere Truppen Serren dex
Lage. Die Säuberung des Grenzbszirks Kattowitz-
Myslowitz dürfte noch einige Tage in Anspruch neh-
men, da nstt dem Herüberi- und Hinübersetzen der
Banden über die Grenze zu rechnen ist. Ueber den
mit dem Aufstanid Hand in Hand gehenden Eene-
ralstreik ist zu melden, datz sich bereits eine ge-
ringe Wiederaufnahme der Arbeit bemerkba-
macht.

Fernex wvrden noch folgends Einzelbeiten ge-
meldet:

Kattowitz, 20. Aug. Heute nacht unb vormittags
herrschto Ruihe. A<cheincnd hajben vie Ausstänidi-
schc n dis Zeit benützt, um fhre Organtsntion
zu vervollständigen, sich von den Polenj
mit Waffen zu versehen nnd die Besetzung des
Landes planmäßig auszusühren. Wis semcldet
wird, ü!ben sie in den bcsetzten Ortschcrsten dir
vollzieh ende Eewalt aus nnd baiben alle
männlichen Perlsonen von 20—40 Jabren zu de-.:
Waffen einberufen. Ein großer TeA dc-r
deutschen Einwohnerchaft von Schoppneitz, sowi«
die Gefangenen sind über die Grenze nach Polen
abgeschoben woitden. Ein Regiment. untersMtzt
von einem Panserzug und Artillerie. grM am
Nachmittag in d-ev Rchtung Zanow an imd ist
rm Basitz von Agnes, Amanidagnvbe. Richthofen-
schacht, Wäldenstein, Segensgrund und Hogntschnetz-
Süd. Leider wurde e-mer unserer Flieger, Ri-
chenan, zur Notlandung gszwungen. Er vernich-
tcte sein Flugzoug durch ZnbraMetzung. govtet
aber selkst in Gefangonschaft.

Beuthen, 20. Awg. Von andcrthalb Kompatznien
ersolgte im Laitsie des Tages sine Konsentr'verung
segen Piasntki und Lipine zu und eine woitere
Unterniahmung zwi'chen Bobvek und Schombsrg
einerMts und Orzogow andsverseits. Zn Echl«
sicngrune und Gotthcrrdschacht wurden zusammen
über 100 Gewehre verschiLdenen-Kalvbers mit Mu-
nition üeschlagncrhmt. Jn Kamin wurLis ga>tern
eino.Albterlung von> 200 Aufvübrerir von einer
Koinvagnie Reichswerhr auf polnrsches GeV'vet su-
rückgetrieben.

preutzischen Mrnisterkablnetls von
FiNanzminister Dr. Südakum eine Vorlage einge-
bvacht, durch die dem Exkaiser Wilhelm für
die vhm durch den unfreiwilligen Thronverzicht
«rtigangene Zivilliste als kapitalisierte Aüfindrma

Gbersthlesien

Unterbrechung der deutsch-polnlfchen
Verhandlungen

Die Vorgänge in Oberschlesien haben ihre Rück-
wirkung aus die in Berlin geführten Verhand-
lungen zwischen Deutschen und Polen bereits ge-
äutzert. Diese Verhandlungen sind gestern bis
auf weiteres unterbrochen worden. Zu
Beginn der grotzen politischen Kommisiion gab
der Vorsitzende der polnischen Abordnung, Unter-
staatssekretär Dr. von Wroblawski. eine Er-
Närung ab, datz die polnischen Vertreter es ange-
sichts der Vorgänge in Oberschlesien für angezeigt
halten, die Verhandlungen abzubrechen. da diese
eine friedliche Atmosphäre erfordern. Solange
die Voraussetzungen hterfür nicht gegeben seien,
mützten die Sitzungen bis auf weiteres vertagt
werden. Von dcutscher Seite erklärte Geheim--
rat L o e-H r s, daß in kürzester Zeit eine beson-
dere Konferenz zur Besprechung der öberschlesi-
schen Frage einberufen werden würde. Die
,Sitzung wurde sodann aufgehoben.

Besetzung Oberschlesiens durch die Alliierten?

Der oberste mteriallircrte Rat Losckärtigte sich
laut Halvas mit Äcr Lage rn Oiberschlckren, die
durch das -Vsrhalten der Deutschen (?!)
sehr beiunruHlgeird goworden iist. Diess Proomz,
dre bedeutendo Kohlengruben aufwerst. die Mr dis
Versorgung Europas zur Zeit von grotzsr M'vchtig-
kevt srnd und deren Schickfal durch die VdlkÄbsfrcv-
gung entschieden werden soll, ist zmn Schauvlatz
natioiiicrlistvscher deutscher Jntrrg^n (!) ge-
worden. Die Bovölkerung, dre in der Mehrhe'cL
polnrsch äst, öst den ständigen Schikanen -der preutzi-
schen Behöriden und Verwaltungsorgane der dout-
schen Grnbon ausgcsetzt. Dre Deutschen verhinder-
ten anderersoits auch joden.Tvansport von Brenn-
material nach Polen, worauf dve Bersarlbsiter in
'verschiedenen Gebieten als Prvtäst rn den politr-
schen Strcik trateib Dies läuft jedensalls den
deutschen Plänen nicht zuwider, da sie mit allen
Mittoln bestr-ebt sind, das wrrtschaftliche Lsben
dioser Provinz, die sie als verloren betrach'.en, zu
desorgan isi ere n. Sie werdctz ssrmer alle
Anstrengungen machen, um die Bergarbeiter drut-
scher Natronalität sum Einstellen Ler ArHcit zu
veranlasien. Aus diesen Tatsachen ergibt sich der
Umstand, datz vm Augenblick, wo man tn gantz
Europa mit allen Mitteln bestrebt ist, die Kohlen-
produktion zu erhöhen, die Ausboute dee schlcsrschen
Mrnen in letztor Zeit um den gcwaltkgen Vetraa
von 80 Prozent zurückgegangen rst. Dies bedeutet
sine indtzstrielle Katastrophe, ntcht nur Wr Schle-
sion selbst, sondern auch für Polon» Mbmenj und
Oesterroich

Dcr obersto Rat erachtet es als angebvacht, Iso-
fort Matznahmen zu troffen, um d!o Aus-
heute der schlosrschen Gruben -w'voder normal ru
gestallten. Mährend dex letzten Monate dic.ses
Jahres würde alle'm die Ausschaltung d^s prioutzv-
schen Regimes gestatten, dieses Ziel zu erreichen.
Andererseits sollte Klauseln des Friedensvertrags
zufclge Obevschlrlsien nich-t durch alliierte Kontin-
gente bclsotzt wcrdcn. Auch soll das Gebiet e.jst 50
Tago nach der Ratrfizierung des Friedensvertvags
durch eirye Kommisiion dor Entente rcgiert werdcii..
d. h. mit anderen Worten, die durch dio Doutschen
orlganisierte Anarchio in Oberschlüsten
kann noch «in'vge Monate dauern und durch Aus-
schreitungon aller Art noch schlvmmer worden. Es
handolt sich bor dioser ganzen lAngelegenibeit nicht
nur um die Rettung polnrschen Bssrtztums. sondern
um die Rettung gemeinsamen Eigentums. Der
Plan t»:r militärischen wie zivilcn Be-
fetzung Obevschlesiens ist bereits sorgfältig aus-
gearbertet und kann jeden Augenblick ausgL-
fllhrt werden. Der obcrstc Nat beschäftigte sich
gestern doshalb mit der Frage, ob die Besetzung
dieses Gebietes n i <h t sofort vorgcnommen wer-
den soll. Ein derartiger Beschlutz wird jedenfalls
sosort gefatzt und der dentschen Negierung mitgo-
teilt wcrden.

170 Millionen Mark ausMbändvgt werden
sollen. FaLt alle Minister sttmmten der Vorliaia-e
zu, nur infolge des Widerspruchs de§ Landwirt-
schaftsministers Braun kam es noch nicht M eincm
endaültiMn Kabinettsbeschlutz.

Den Räten zum Abschied!

Uns wird geschrieben:

Wir wollen ihnen ksrn llnr?cht tun. den ba-
drschen Arbeiter-, Bauern- und Volks-
räten. Wir wollen rhrer godenken, wie sie es
verdtent haben; drese Herren, die am 16. 6. 19 in
dc>m stolzen Glauben an ihre geschvchiliche Sondung
den grotzen Entschlutz fatzten: ,Zn Etwäaung, datz
Äve den badilschen Arbeiter-, Bauorn- und Volks-
rüten auf Erund der sernerseit vereinbarten Richt-
linren zugewiesene Tätigkeit in der Hauvtsachr er-
ledigt ist, in fe-rnerer Erwägung, datz durch dis'
nunmehr rm sanzen Qande vollwgenen C>emeindr-».
Bezirks- unb Kreiswahlen den arbe'.tenden Volks-
genosien überall bie Möglrchkeit geboten war, auss
gesetzlichem Mege den nötägen Einflutz zu gewin--
nen, und so die Ermngenschaften der RÄoolutrdm
zu sichern und weiter auszubauen, haben sich dce
noch bostohenden A.-B.- und V.-Rate Vadens auf-
z-ulosen, sobald an ihrer Stelle Arbsrtevsekreta-
riate errichtet und die Mittel dafür bciwilligt stbd."

Sie wollton mit eiserner Faust das zerschlcrgen,,
was ste für morsch und faul hrelten. Und ste taten
es gut. so gut, datz.nichts mohr übrig blicb als sin.
Trümmerhaufen. AÄr zw-ifeln kernen MugerMick
an dem be-sten Willen, der sie für rhr Werk be-
soelt bat. Auch am Somrtag hatten ste den guten
Willen, oine wiirdrge Versanrmlung abzühalten-
es sollte eirr Ruhmestag. ein denkwürdr-
ges Ereignis ssin. Datz es e'vn wildes
Durcheinander wuvde, datz sich die bcfreurrdetcn
Gcnossen mit wüsten Worten beworfen baben, datzi
Drohungsn und Niedorbrüllen dio Wände des Ver-
swmmlungsbaiBes crschütterten. da'sür konnten dio
Herren Rüte nichts. Das wcrri die Tücke des Ob-
jektes; dieses Obiektes, mit dem ste nre fertig wrr-
den konnten — der grotzzügrg durchgeführten Or-
gaiü,sation. Ab'-r man dcrrf ihncrr deswegert kei-
non Vorwurf machen; -ebensowenig wie marr den
Doktor Eisenbart anklagte, deri Kopfchmorzkranke
mrt dem Hammer totschluug — or war e!n Ra.r. —
Und auch die Räte baben stch so berufcn geMlt,
das kmnke Staatswesen zu herlen.

Alle kam'n fie hcrbovgeströmt, -ur Arbett ain
gro-tzen M?rke, nur von dem grotzen u.ne'.gennützrgen
GeLiank-ir getvagcn, zu hclf-n. Datz ihre MiMit
Unsummen Eelder verschlang, sp-elte für,ste keiste
Rolle. denn sie taten es ja nn'cht des G 'ldes wegcrr.
Und sahl-cn Lönnen ja die „andern". — die alles
verpfuscht haben. Lver -as w-ar, war ibnen zwar
nicht klar, denn ste wutzten ja nicht. datz Staatsun-
kosten von allen Mitgli ÄerN dvs Staa^es ge-
tragon werden nrüssen. So wurde auch nichts ver-
rcchnet, brs durch einige Untcrrichtete der Gedanks
der Derantwortlichlkeit ausgesprochm wurds. Und
-als ihrp Kräfts nicht mehr ausro'chten. da riefen
sie Beamten des alten Regimes berber. Sie laten
es aber nur. weil sie in den „kleinen Fragen" sdÄr
technischen Derwaltung nock> n'-cht dre genügend;
Erfahrung hatten. Und jetzt sind ste anr Schl tz
ihres grotzen Schaffens zu dcr Erkenntnis gckom-
mcn, datz sie dro Beamten nicht g.brauchcn könn-ri'.
denn ini großen Rate wuide am Sonntag fostae-
-stcllt, durch den Mund des bewährtcn Herrn Beh -
Ossenburg: .Marum brechen wir nicbt mit die -
serr gottverfluchten Oboramtmän-
nern? Die Arbeiter sollten diese rlückitär-di-gen,
verfluchten Oberamtmänwr ablösen. Eb? d'L
nicht üvschieht. gibt cs keine Bcsierung." Und b-
ruhigend stimnrte Staatsrat Marum. den Ver-
treter der Regieitung. zu, denn auch er sa7te, wir
brauchcn sie -aber jetzt nur noch, wcil noch nicht gc-
ullgend Ersatz aus den e-rgenen Neihen
zur Stello i -st?

Seid bedankt für Eure Arbeit, ihr Räte, uchmt
deu Dank. den ihr Euch verd'.-snt habt. uud Euor
Eude sei so feierlich wic Eucr grotzer Tag von
Karlsruibe verlaufen rst. Und dann vuht saE
aus Euren Lorbseren. Rühet sanst! —d—

Der sozialdemokratische Karlsruher „Volk-
freund" sagt über die Tagung:

Von der goistigon und v o l i t rsch'eil Hohe
der früheren TalNmgen war bsi dcr gestclgrn Ta-
gung nicht mchr vi-cl vorhcmidcu. Endlose Ge-
schäitsorduungsdebatten, Nrcderbrüllen der gegne»
rrsch-'n An'chauungen, dauernÄie Störuna der G--
schästssübrung, Drohung und Gcsckstj^fe. das wa-
 
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