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(UnabhSngige Tageszeikung)

Verkündtgungsblakk sür Nordbaden und -ie angrenzenden Teile von Dayern, Hessen und Würkkemberg.

Nr. 200

Freita^, den 29. August 1919

61. Iahrgang

Das Wlchtigste vom Tage

Der preusrische Minister des Znnern hat fnr sei-
nen Amtsbereich die Beflaggung der öfsent^
lichen Eebäude am Sedanstage als uni
zcitgemäb verboten.

Ungarn mird zu den Friedensverbandlungen
am 30. September nach Verfailles eingeladen
wcrden.

Der südafrikanische Premierminister Louis
Botba ist gestorben.

Eeneral Liman von Sanders ist in Be-
ncdig eingetroffen.

Die Bolschewisten haben Pskow einge-
nommen.

Velgien verlangt in einer Denkschrift an den
Obersten Rat die Herrschaft über dio
S ch e l d e.

Die Sinnseiner legen eine grohe An-
leihe auf. die nach der Vesreiung Irlands »eei
zinst werden soll.

Eeneral Duvont hat eine gemeinsame pol-
nisch-deutsche Verwaltung Ober-
schlesiens vorgcschlagen.

Zn dex ncutralen 50 Kilometer-Zone iollen vor-
löufig gewisse Truppenmengen unterhaltn wcrden
dürfen.

Dre Ratisikation durch Frankreich

Die Humanite meldet. dah der Friedensoer-
trag mit Deutschland von ciner Dreioiertel,
Mehrheit in der Kammcr und einstimmig
m S e n a t ratifiziert werde.

:ehr Truppen in der ncutralen Zone

?-,n der Frage der neutralen 50 Kilometer-
zc ic östlich des Nheins sind sowohl vom Vor-
> ^.nden der Friödensdelegation in Versailles als
. . der deutschen Rheinlandskommission wieder-
:-ült Schritte unternommen worden, um eine Klä-
rung darüber herbeizuführen. wann die deut-
schen Truppen zurückgeführt werden mübten.
Nun ist durch Marschall Foch erklärt' worden:
„Nach Artikel 42 des Friedensvertrages muß die
standige oder zeitweise Ansammlung von deut-
schen Streitkräften auf dem rechten Nheinufer
westlich einer 50 Kilometer östlich des Stromes
verlaufenden Linie unterbleiben. Und weiter aebt
aus Artikel 164 hervor, datz die deutsche Polizei
dort nur nach dem Bestand des Jahres 1913 un-
terhalten werden dürfte.

Da diese Bestimmungen aber hinstchtlich der
berechtigten E r h al t u n-g der öffentlichen Ord-
n u ng grohe Unzuträglichteiten bereiten, soll es
Deutschland erlaubt sein. fllr drei Monate
nach Jnkrafttreten bes Friedensvertrages provi-
sorisch dort 20 Bataillone. 10 Schwadro-
nen und 2 Batterien zu unterhalten.

Die Rückgabe der Gesangenen

Bon unserbm Bevliner Verlreter

(.) Berlin. 29. Aug. (Tel.) Wie ich oon
gutuntcrrichteter Seite höre, wird England er-
neut die Frage dcr Riickgabe dcr deutschen Kriegs-
gefangcncn vor dcn Obersten Kriegsrat bringen.
Alle bisherigen Versuche sind daran gcscheitert dah
Amerika Lngland gegenübex Frankreich, kein'erlei
Unterstühung gewährt hat. Es ist beinahr sicher,
dasz auch weiter« Bemühungen Englands erfolglos
bleiben werden.

Die Wahlen in Bulgarien

124 Sozialisten, 47 Kommunisten

in Herald berichtet. datz dio Wahlen

. -^nlgarien einen grotzen Sieg der So-
Zialisten ergeben haben, wie er noch tn kei-
nem andsren Lande verzeichnet werden konnte.
7^^U>minunisten errangen statt der bisherigen
io ^ritze 47, die gemätzigten Sozialisten statt der
oisherigen 59 Sitze 124. Währestd, bisher die
valste des bulgarischen Parlaments in den Hän-
vcn der Militärpartei war. verfügt diese jetzt nur
moch übex einen einzigen Sitz.

Der Uampf gegen wilson

Die Senatsopposition

setzt ichren Feldgug gegen den Friedensvertrag
sort. Die Semrtskommission für auswärtiige An-
gelegenheiten reichto auber doin ZuIstrtzMtrag,
durch den dre Veve'inigten Staaten aus d»c rnter-
nationalen Kommission für die Festsetzung >der
deutschchelgcschen Erenge ausgcschailtet werden
sollen, oine Reihe weiterer Zusa.tzanträa>
ein. Einer dicher Anträae hat den ZweiL. die Vev-
einigten Stwaten aus allc'n anderen Kommissiowen
auszuschalten, dre internationale Fvagen zu be-
hanideln haben, die für Amerika nicht von Leson-
derem Jnteresse sind. Diche Matznahms Letrifft
jeodch nicht die Kommistion für die MkederguL-
machungen, in der auch weiterhin amerrkMische
Mgeordnete vertrettn fein werden.

Parallel mit der Senatskommission führen auch
die Republikaner oincn F^ldzus gegen
den Prästdenteu Wilson, dor die Verernigten
Staaten rn allen interalliierten Kommistionen
vertreten zu sehon wünfcht, da sie naich Isorner An-
sicht allein imstande sind, dre verschiodenen rein
curopäischen Fragen unparteiisch zu behandeln.
Die RePuiblrkaner machen geltend, Amovika habe
nichts zu gowinnen, wenn es in diesen -Kvmmis-
sionon vertreten sei, im Gegenteil. es würden da
durch nur Schwierigkeiten geschaffonl. Zn
diüsenr Feldzug werden alle von der eurapäischen
Presie gegen Wilson gerichteton ^Vnklagen wcgsn
seinov Haltung inder Frage von Fiume
ausgenützt. Es sind mohr als 20 solchcr Abande-
rungsanträge eingöbracht wovden. Zn Masbins-
ton herrscht allerdings die Anstcht vor. dab diefe
'Abänderungsanträge nur zur Abstimmung gglan-
gen! werden, wenn die rcvulblikMischen Führ-e:
sicker sind, dab sie gowinnen werden.

Die Natifikationsfreunde

sind inzwischon auch nicht mützig gowosen. Aus
Newyork wird gemelidet. dab der nationals
W i r tsch a s t sbu nd sich mit 519 gegen 166
Stimmen ru-gunsten der Natifikation des Friedens-
vsrtrages „ohne die komvlizierenden. verzögern-
den und abschwächenden Vorbehalte" ausge-
sprochen habe.

Nowyork World nonnt in einem Leitartikcl die
Oppositionssena'toren „Die Iunkor im Se-
n a t" und schroibt, Lodge und Eenosien Würden dio
Fenster, dve six eingeschmisien häben. sahleN mlls-
soii. Das amcrikanische Volk werde lotzton Endes
das Opfor diosor Irrsinnspolitik des
Hassos und -dor Gemeinhei 1 sein.

Die Franzosen fasien, wie es scheint, Nach diesen
Mebdungon neuen Mut und konstruiore-n beroits
mit dom Rochenstifft eine Ratrfikationsm e-h r°
he i t im Senat, die sich folgendevmabon znsam-
mensetzen soll. Die 46 demokratischen Senatoren
gingen sölbverständlich mit Wilso-n und unter den
4 republivanischen Senatoren gäbe es eine Gruipps
von 20, die den Vertrag mit oinigen Evläuterun-
gen ratifisieren wollen. Untex don woiteren 29
Rooublikanern sei zmar eino starko Erupps Loson-
ders aus dem Weston unbedingt gegen die Rja-ti--
fiizierung, aber es gxbe eine anldcre Eruvpo, die
schwankend sei und die amerkkanischeN Freiheiten
zwar bosier gcsichert zu sohcn wünsche. die abe:
keine Verzögenmg in der dringend notwendigen
Herstellung des internationalen Frieidens wollc
unld deshalb dem Vcrtrag zustnnmen wird.

Für die Selbständigkeit Aegyptens

Deo Darly Herald meldet aus Wa hington:

Vor dem Senatausschutz sür auswärtige Angele-
genhöiten erklärte Polk, Grobbritaninien habe ge-
genMer Aegypten wie ein Strabenräu-
Ler gohandelt. Das an die Voroinigton Staaten
gerichtete Ersuchen Englands, das britische Protok-
tovat gutzuheibon, sei nichts anderos als oin- an
der Unabhängigkeit Aegyotens begangener Raub.
Polk sagte, er soreche im Auftrag der von der
ägyptischen Regierung nach Paris entsandten
Friedenskonrmission, die in Wirklichkcit augenblick-
lich von den Engländern in Paris gefangen gehal.
ten werdo, und der man die Reise nach den Ver-
oinigten -Äaaten verwshre. Polk erklärte,iAegyp-
ten Litte den Senat um Anerkennung des Solkst-
ständigkoitsrüchtes.

Die Senatskoynmission hat därauf einen ein -
schnordenden Zusatzantrag sum Frie-
densoertrag bsschlossen. Dieser Zusatz besagt. wie
Europa Pretz meldet. dab das britische Pro-
tektorat über Megypten nicht anerkannt
wttde, bcivor nicht die Annahme eines Zusahan-
tragcs beoorstehe, der sich zugunsten des Solbst-
bestimmungsrechtes der Jren aussprichi.

Die Amerikaner verlassen Paris?

Die amorikaniische Friedonsdelogation
in Paris wird sich an Wilson mit der Fvase
wenden, ob es sich lohnt, dab sie noch länger in
Paris bleübt, um die Probleme Osteüropas zu
lösen. Von der Alntwort des Präsidenten wird es
abhängen, ob sie noch länaer bleibt o>dev ob ste
nach Amerika zurückkehrt uud es Europa über-
löbt, Ordnung in das Chaos zu bringen. das durch
den Cinfall Rumänrens in Ungarn geschaffen
wurde. Es bestohe kein Zweifc-l, dab diese rumä-
nkschen Uübergrfffe die Folgen einex Ermutigung
sind, die sie von gewissen Mitglredern der Entento
erhallten. Dcvher trete dio amerikanische Dolega-
tion füv eine baldigo ALreise und für oine sofor-
tigü Einstellung der wirtschaftlichen und finanziel-
leu Unterstützung Rumänicns oin

In Konferenzkreisen gehen nach Meldungen
Schlwoizer Vlätter aus Paris allerlei Gerüchte
um, dab auch die Schwierigkeiten in dev Frage dcs
fernen Ostens düe Amerikaner zu -ihrer Zu-
rückziohung auf der KonferenH veranlassen könn-
ten. Fernüo sind mchrere amerika'msche Dolegierte
über dio Bühandlung der amerikMiscbsn Palitik
gewisie Mitglioder dor Fricdenskonferenz, beson-
ders durch dis französischen, sotzr' entrüstet. Sie
wollen jcdoch ihre Hcvltung durch die Entscheidung
Wi-Isons. Lcstimmen lasien. Sie glambcn. dab eine
Zuvückziehung aus der Konfercms allerdfftgs schon
früher hätte etfolgen müssen und nohmen an, datz
Hoover den Rat ru dieser Zurückzichung erteilt
habe, datz aber Wikson di-üsen Schritt bis ietzt noch
nscht münsche, weil er glaubt, dab dadurch nichts
gewonnen werden kann.

Bruch zwischen Wilson und House?

Die Newyorkev SuU erfährt, dab es zwischon
Mkson und Qberst Haulse su einom Konflikt
gekcmmen ist. Dio Beziehungen zwischen den bei-
den maren schomi seit längerer Zoit wegen Mei-
nungsverschiedenheiten in der Schantung-. und
Fiumü-Frage güspannt. Es scheint datz es
jetzt zu oinem Bruch gekommen ist.

Die Lage in Ungarn

Das Kabinett Friedrich

ist nun doch noch in Form eines Koalitionsmini-
steriums zustande gekommen. Jn einer dem Be-
richterstatter der Deutschen Allgemeinen Zeitung
gewahrten Unterredung äutzert sich Ministerpräsi-
den Friedrich auf die Frage, ob er die An-
erkennung seines neuen Kabinetts durch
den Verband erhoffe. er habe gleich mit der
Mitteilung des nenen Kabinetts einen Schritt
in Pa r i s rinternommen. datz Clemenceau sich bis
zu den Wahlen nicht in die inneren Angelegenhel-
ten Ungarns einmischen möge. Clemenceau möge
üventuell eine Misiion zur Veaufsichtigung der
Wahlen für die Nationalversammlung schicken.

Bela Kun

Wlen, 28. Aug. (Wiener Korr. Büro). Bela
Kun wurde iiach Karlstein gebracht, wo er
mit anderen ehemaligen ungarischen Volksbeauf-
tragten mit den Familien interniert wird.
Nochmalige Verwarnung Numäniens
Aus Paris wird gemeldet: Dcr Oberste inter-
alltierte Nat hat nochmals eine Warnung an
Numänien gerichtet, die Requisitionen in Un-
garn einzustellen. Die Numänen sehen aber
trotz aller Verboto dcs Obersten Rates ihren Vor-
marsch in Ungarn fort. während die Siidslawe^
lhn cingestellt haben. Die Tschechoslowaken haben
j)ie Donau überschritten und sich Pretzburgs be-
mächtigt. Sis sind damit im Besitz der beiden Ei-
senbahnlinien, die von Wien nach Vudapest
führen.

St. Moritz und die Gegen-
revolution

Reichsfinanzminister Erzberger und
der frühere Ministerpräsident Scheide-
mann haben sich laut Meldung aus St. Mo-
ritz dort ein Stelldichein gegeben. Sie wol-
len gewiß über das drohende Unheil und ihre
weiteren Schritte beraten. Die Wolken ha-
ben sich über dem Kabinett Bauer iir dichtem
Eeschiebe zusammengeballt, und eine Entla-
dung kündigt sich durch dumpfes Donnerrollen
an. Die Politik Erzberger-Scheidemann ist
endgültig zusammengebrochen, und selbst Prä-
sident Wilson, dem die beiden Kaiserstürzer
das Reich auslieferten, zerrt im Eisen, wie
ein alter Höllenfuchs. Er hat seine Schuldig-
keit für die Entente getan, nachdem er die
beiden Novembermachthaber mit seinen vier-
zehn Punkten in die Falle gelockt hat, und
kann nun gehen. England legt sich nicht für
ihn ein. Deutschland sitzt im Chaos, und die
beiden politischen Schieber, die während des
Krieges den deutschen Siegeswillen untergru-
ben und das gewaltige deutsche Heer schlietz-
lich zur Kapitulation trieben, kühlen ihre
heihe Stirn jetzt in den Schneebergen. Zu
halten ist ihr Hasardspiel nicht mehr, und be-
vor die Nationalversammlung wieder in Ber-
lin zusammentritt. wird sich die gegenwärtiae
Regierungskrisis längst zur Katastrophe ent-
wickelt haben. Scheidemann hatte kürzlich in
dcr Oeffentlichkeit mitteilen lassen, datz er im
Herbst von neuem auf der politischen Bild-
fläche erscheinen werde, und Erzberger will
ihn jedenfalls in seinem Entschlusie bestärken.
denn trotz der schwarz-roten Beifallsstürme
wankt der parlamentarische Voden unter ihm.

Noch klammert sich der Reichsfinanzminister
an sein Amt, dem er in keiner Weise gewach-
sen ist, aber die Niederlage, die ihm
einige auswärtige Staaten auf dem Gebiete
des Finanzmarktes gebracht haben, wird er
schwerlich überwinden. Die grotzspurigen
Matznahmen, die Erzberger gegen die Kapi-
talflucht treffen wollte, sind in ein Nichts zer-
fallen, denn die Regierung sah sich soeben zu
der Bekanntmachung gezwungen, datz gemätz
einem Cutachten von Sachverständigen weder
ein Umtausch, noch Abstempelung der deutschen
Vanknoten stattfinden werde. Das ist wohl
das Stärkste, was jemals ein Minister 'als
Selbstblotzstellung leisten mutzte. Doch die
fremden Länder, an der Spitze die Vereiuig-
ten Staaten von Nordamerika, drohten
Deutschland mit einem völligen Valutasturz,
falls Erzbergers Absichten durchgeführt wer-
den sollten. Der Reichsminister hatte in fal-
scher Logik auseinandergesetzt, datz unsere Va-
luta durch seine Finanzmatznahmen eine be-
deutende Vesierung erzielen würde. aber er
sprach, wie immer, wie ein Prahler über
Dinge, von denen er nichts versteht. Vorher
hätte er Sachverständige hören sollen, am be-
sten Herrn Hefllerich, doch jetzt ist die
Blamage da, die der ganzen Regierung
zum Verhängnis werden wird. Millio-
nen und Abermillionen sind bereits
durch die Erzbergerschen Dilettantarbeiten
dem notleidenden Reiche verloren gegan-
gen, und es wird Zeit, datz dem Staatsverder-
ber das Handwerk gründlich gelegt wird.
„Philipp — hilf!" — ruft Matthias in St.
Moritz seinem Samiel zu, aber Philipps Ee-
walt ist gebrochen, nachdem der von ihm- ge-
predigte Wilsonfriede in die Vrüche gegan-
gen ist. ,

„Wir stehen nicht vor dem Zusammenbruche
— sondern mitten darin!" — gestand der
Mehrheitssozialist Büchel am Dienstag bei
den Beratungen über den Vollzugsrat. Es
sel tief traurig, sagte ferner Erwin Barth.
datz weite anrbeitswillige Kreise nicht den ge-
nllgenden Schutz für Leib und Seele hatten.
Früher sei zu viel Polizei in Deutschland ge-
wesen, jetzt aber gebe es zu wenig. Wir ha-
ben eine heillose Schweinerei in
Deutschland'" — ricf der sozialistisch^
 
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