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Heldelberger Ieitung erscheint an jedem Wochentag mittag, 12 Uhr. Amtlichee Derkündl.
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anzeiger. Die Heidelberger geitung kann durch alle Postanstalten, durch di« Agenturen auf dcm
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tzauptschriftleiter: KurtFischer in Heidelberg.

Druck und Derlag: Heidelbrrger Derlagsanstalt und Druckrrei, W. m. b. H.

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(Unabhängige Tageszeitung)

VerKündigungsblatt für Nordbaden und die angrenzenden Teile von Bayern, Hessen und Würllemherg.

Nr. 174

Mittrvoch, den 30. Iuli 1919

61. Iahrgang

Die Liquidation des Urieges

Die Auslieferung des Kaisers

Vern, 29. Juli. „Nepublicain de Lyon" meldet
aus Paris: Die Präliminarverhomdlungen mit
Holland bezüglich der Auslieferung des Kaifers
hätte begonnen. Man beabsichtigc, die Verhand-
lungen nicht in London, fondern an einem fchwer
zugänglichen Ort zu führen. Man spricht von Scapa
Flow.

Aindenburg über die Auslieferung

Amsterdam, 29. Juli. Hindenburg hatte eine
llnterredung mit dem Korrespondenten des New-
york „Sun", in der er u. a. sagte: Die gerichtliche
Verfolgung des Exkaisers und der deurschen Heer-
führer wäre eine Verletzung der fundamentalen
Erundsätze des Völkerrechts und stelle den alten
römischen Erundsatz wieder her, nach dem die Ver-
teidigung des Landes für den Besiegten ein Ver-
brechen war. Er (HindenLura') sei üLerzeugt, daf;
Deutschland wieder in die Höhe kommen werde
denn das deutsche Volk, das zwischen dem romani-
schen und slavischen Volk liege, haLe in der Welt
eine Mission zu erfüllen.

BerlchL

über die Dersailler Verhandlungen

Die Kommission fllr die Aussührung dex Frie»
densbodingungrn in Vcrmilles trlaf am 28. Jull
in Berlin ein mn einen eimgehenLen Bericht üb:r
den Eang der Verhandlungen ru erstatten, die in
erster Lime die Kohlenoersorgung, den Wiederauf-
bau und die Licferung von Chcmikalien betreffen.
Don Bsrlin begibt sich die Kommission nach Wei-
mar. Es herrscht vollkommen Klarheit darüier,
dah Deutschland durch d'e Kohlenlieferung im
kommenden Winter in eine schwierige Lage kom-
men wird.

Die Abfchlagszahlungen

Wilson antwortete aUf eine Änsrage des Se--
nators Lodge schriftlich, sowsit er unterrichtet fei,
hätten die Alliierten sich über d'.e Anfteilung der
im Artikel 37 vorgesehenen iährl chen Msahlun-
'gen dex deutschen Schadensvelgütung noch nicht ge-
einigt.

Das deutfche Eigentum in Belgien

Der belgische Kriegsminister lieh dsr deutschen
WaffenstillstandskommWon mitteilen. datz in Er-
wartung dex Aushebung der Zonsur Amoeisungen,
erteilt worden sind, damit dis deutschen Staatsnn-
gehörigen, deren Eigentum unter Zwangsverwal-
tung gestettt mutde. ermächtigt wcrden, mit ihren
ZwLNssvLrwaltevn zu korrösvondiere-n.

Aufnahme der englisch-deutschen
Aandelsbeziehungen

Jm englischen Unterhause teilte Harmsworth
mit, dag der Handel mit Deutschland wieder auf-
genommen werden dürfe.

Die Wiederbesetzung der Konsularschaften in
Deutschland wird jedoch nicht vor der Wiederauf-
nahme der diplomatischen Beziehungen erfolgen.

Jnterzonische Konferenz

Vorgestern fand hier eine interzonische Konfe-
renz aller an dem Verkehr nut dem von Franzosen
besetzton Eebieten interessierten Behörden der nen-
tralen Zone statt. Vertreten waren das Badische
Ministerium des Aeutzern. das Hesstsche Staats-
ministerium, das Zivilkommissariat 4. die Ab
schnittskominandos 3, 4 und 5. der Brückenkopfoffi-
zier von Mainz. die Provinzialdirektion Starken-
burg und die amtliche Vermittlungsstelle Darm-
stadt. Ueber alle einschlägigen Fragen wurde vol-
les Einverständnis erzielt und eine Erundlage fiir
Wünfche geschaffen, m t denen sowohl an die deut-
schen Behörden wie an die französischen Armec-
oberkommandos heranzutreten ist. .

Das Wichtigste vom Tage

Die deutsche Nationaloersammlung hat den Aiv-
trag Loebe auf ösfentlichen Anschlag von Erzbergers
und Müllers Rcden angenommen und der Regie,
rung mit einer Nlehrheit aus Zentrum und So-
zialdemokraten das Dertrauen ausgesprochen. Der
Eesetzentwurf betr. dcn Staatsgerichtshof geht mit
dem Antrag der Deutschen Volkspartei betr. Er-
richtung eines Sonderausschusses aus Zuristen und
Historikern an den Verfassungs-Ausschuh.

Aus ruoerlässiger Quelle ersährt die „Telegrn-
vben-Union", dab der Viererrat der Entente am
23. Zuni geradc mit Abfassung einer Depesche, die
Mrlderungen der Friedensbedingungen enthalten
sollte, beanftragt war, als Lie offizielle Mitteilung
Deutschlands von bedingungsloser Annahme des
Friedens eingetrofien sei.

Clemenceau läbt im „Homme libre" ankündi-
gen, datz er in der Kammer einen Beschluh des
stanzösischen Ministerrats vom Mai 1917 bekannt
gebcn werde, nach dem man zu Friedensverhand-
lungen sich bexeit erklärte, falls Deutschlaird B:l->
gien und Nordfrankreich bedingungslos wiederher-
stclle und über Elsah-Lothringen die Volksabstim-
mung ent?cheide.

Der Kriegsminister erläbt eine Verfügung, dab
unabhängige Sozialisten und Kommunisten der
bewaffneten Reichsmacht nicht angehören dürfen.

England beabsichtigt die Zniel Cypern an Grie-
chenland zurückzugeben.

Zn Portugal drohen schwere Arheitcrunruhen.
Aus Baden

Der Landtag wird voraussichtlich am Freitag.
den 1. August seine Sommertagung beenden.

Deulschlands Aussichten für den
Völkerbund

Vor dem Frredensausschutz der Kammer erschien
gestern der Aiutzenminister Pichon, begleitet von
Jules Lambon und dem konsultic'renden Juriston
des Msmiisteriuims Fromageot, di« sich mit der
Frage der Ratifisierung des Friedensvertrages
durch die doutschen Eliedsbaaten beschäftisten. Fro-
mageot evklärte, daß juristisch gegen die Ratifvzie-
rung durch die Nationalversammlung allsin nichts
oinvuwendsn sei. Pichon sagte, we-der Amerika
noch England hätten Wervflichtungen betr. das
lrnke Rlheinufer üibernommen noch sei diches jc-mals
Fran-kreich versvrochen worden. Er erklärte ferner,
Döutschland könne zwar mit Kwei Drittel 'MshrHeit
in den Völkerbund aufgenommen werdeii, d'r
Völkerbund könne aber nur eiustimmig erklaren,
dab es genügend moralische Earantien gegeben
habe, um aufgenommen zu werden.

Ueiber die internationale Arbeiterorganisation
äutzkrte der. Handelsminister Lolliard. nach seiner
Ansicht werde Deutschland automatisch am 20. Okt.,
drm Datum ds Zufammentritts des Kongresies in
Washington, in diese Organisation e'mtreten.
Würde man Deutschland vom Bunde des rnterna-
töona-lien Avbeiterrechts ausschlietzen. dann könne
es sich dsni Lästen, die anderen Ländern auf:rlegt
würden. entziehen.

Nach verschiedenen Presieäutzerungen von heute
vormittag beabsichtigen Mitglieder des Friedens-
ausschusies den Antrag zu stellen, den Friedrnsvrr-
Erag erst zu ratifizieren, nachdem dsr amerikanische
Senat sein Votum abgegeben hat. Das würde ein
Hinausschieben bis Ende Oktober bedeuten. (Und
wann dürfen dann unsere Kriegsgefangenen
hsim?!) Einzelne Blätter glauben, datz di-'/r
Antrag deshalb erfolgte, weil man den Termin
der Neuwahlen hinausschieben wolle Dagegen
wendet sich „Echo de Paris" und erklärt, das Wwhl-
interesse dürfe nicht dem nationalen Jnteresse
Ubergeordnet sein (Mit andern Worten, Frank
keich, aber auch Montenegro oder Costarica. kön-
ven jederzeit verhindern, datz Deutschland in den
Bölkerbund aufgenommen wird, weil es moral'.sch
Uicht dafür reif sei! Die Schriftloitung.)

Iapan macht Schwierigkeiten

Dcr ,/Frmiks. Ztg." wird aus Ncwyork gomel-
det: Amitliche javanfiche Per-sönlichk-iten tsilen
mit: Die Zusage Zavans, datz es die Entscheidung
übcr Schantnng respöktieren werde, sei so lange un.
möglich. bis Deutlschland alle auf die bisberrgen
chin sischen Besitzungen bozügl'chen Dokumonte
iüborgoben babe, deren Prüfung übriaeus germmne
Zeit in Ansvruch nehmvn werde. Javanische Krcise
gebon auch der Aufiassnng AuSdruck. datz die Ver-

Die Ausführung des Friedens

Weimar, 28. Juli. Unter dem Dorsitz des Mji-
nLsterprüstdenten und rn Eegenwart des Msrnisters
des Aeutzern, des Reichsarbeitsmrinisters. sowre
von Vertretern des Neichswirtschäfts>m'rnistermms
und des Reichsfinanzmmisterimns hat in Weim-ar,
erne Besvrechung stattgefunden über die rn
Versailles fortgeisetzten Verhamidlungen betr. Aus-
führung des Friedensvertrags, insbesondere über
den Wiederuufbau. Novdsrankroichs. Der FÄHrer
der Frvödensdelegafion in Versailles, Fvhr. von
Lersner, und die Eeheimräte Schmitt mrd
Lesuirs, die zur mündlichen Berichtevstcvttung
von Versailles auf kuüze Zeit nach Deutschland ge-
komnren stnd, erstatteten eingehenden Boricht über
den Stand der Verbandlungen.

Die Nückkehr unserer Eefangenen

soll einer Haoas-Meldung zufolge verzögerE wer-
den. Nach dieser Meldung hat der französische
Ministervat den allgomeinen Abtransport der
doutschen KrvegSgefangenen auf die Mochs na ch
der Ratif i k a t i o n'des Friedensvertrags im
französischen -Parlament festgesetzt. Die Ratifika-
tion soll bis 15. August durchgeführt sein.

Regelung der deutsch-italienischen Handels»
üeziehungen

Ein Dekret der italienischen Regieru-ng ermäch-
tigt zur Wvedevaufnahme dev Handelsbeziehungen
zu Doutschland. Darnach wc-Lden die Syndikate
zur Böschlaguabme feindlicher Eüter ihxe Tätigkeit
fortsetzan bis von der Friedvnskonfercnz endgültige
Beschlüsse gefatzt sind. Die einschränkenden Be-
stimmungen über die Zahlungen an feindl'.che
nStaaisangehövige bleiben in KTaft mit Ausnahme
von solchen, dio sich aus den Handelsbezkhungen
ergeben.

^ Eine noble Geste

Athen, 29. Julf. Geüeral Allenby hat d'vs diplo-
nratilschen Vertreter in Kairo dcvvon in Kenntnis
gesetzt, datz Grotzbritannien die Jnsel Cypern an
Gtiechonland zurückgeibon werde. Die Uebergabe
werde kommremden Dienstag erfolgm.

Serbien verlangt zu viel

Mailand, 29. Juli. Agenzia Stefani. Der
„Secolo" vernimmt von seinem Pariser Korre-
fpondenten, daß die Friedenskonferenz v-erschiedene
Eesuche der seribvschen Delegierten ablcihnte, na-
meirtlich dasjenige bezüglich eines Handelshafsns
i n Fimn e.

Nach dem „Petit Pax'vsien" soll übrigens Kö-
nvg Peter seimie Mdankung eingereicht häben und
sich in ein Kloster zurückziehen.

Die Natifizierung durch Amerika

Nach e-iner Washinstoner' Meldung Mug
Hughes vor, die Ratifiz'verung des Fricdiens-
vertrages mid dieir sranzösisch-amoriaknischen Ga-
rantievertrag an folgende Bedingungen zu
kuüvfemi:

1. K«ine Entsendüng einer militär'oschen Expeidr-
t'von dex amerikanischen Slreitkräfts ohne die
vorheri'ge Exnrächtigung des Kongresies.

L. Aufrechterhaltuna des Vevbotes gog:>nüb:r
nichtamerrkanischen Mächten, arfi der amerr-
kanrschen Hsmrsphäre Gebiete zu erwenbcn.

3. Je>de Nation kann aus der Liga austreten, sie
wirdj jvdoch vorher die auf sie entfallenden
Schulden Lezahlen müsien.

Versailles, 29. Juli. „Now-Herald" meldet:
Der Fünferrat hat die Absicht. Frankreich die
deutschen K r i e g's s ch i f f e zuzusprechsn.

einigten Staatcn. wenn ste übor gewisie Bedmi-
gungen des Fvvödensoertraaes Vorbehalto mach-
ten, dasselbe boi der Schairtungfrago tun sollton.

Dex Lavanische Ministerpräsident Hara bat sich
dahin ausgesvrochen, dab Japan tm Fallo der
Fortdauer der Unruhen in China göeignete Matz-
nahmen in Ehvna werde ergreifen müssen. Okuma'
verlangte dro Unabhängigkeit der Phrlvppinen.
Keine, Macht der absndländrschon Kiulturkroiso
diirfe, -einon Stützpunkt rn Asten halben.

„Sammeln!"

Von der Deutschen lrberalen Volksparter wird
uns geschrieben

Dve neuoste Sammlungsoarole dor Deutsch-
nationalon Volkspart«r, diö unter der
vovstehenden Svitzmarke in Nr. 196 dex „Südd.
Zertung" v. 25. Juli 19 veröffentlicht ist, ersordert
eine Zurückweiisung von unserer S«ite.

Bis zum Berliner Parteitag haben die badi*
schen Doutschnationalen dve Takttk der Ver-
schmelzung vetfolgt. Jmmex wveder. in der
Presie, in Briefen und Besprechuirgsn, rst versucht
worden uns herübevzWvehen. Wir haboü mrs se-
gen die Zumutung der Selbstaufgabe auf das Ener-
gischste gewehrt und in dex „Herdeliberger Zsitung"
vom 11. Juni 19 dve Gründe dargolegt, weshalb
eine Beerschmelzung für uns nicht in Frage kom-
men kanm

Auf dem Berlrner Partsitag der Deutschnationa-
len Dolksvartef bat dev Vovsrtzends Abg. Hergt
mit Bezus auf das VerHältnrs zur Deutschen Volks-
partei die Parole ausgegoben: „Wrr laufen nie-
mand nach." Seitdem haben auch dve badischen
Deutschnationalen ihren bishcrvgen Plan, uns -ur
Verschmelzung zu bewegen, aufgegeben.

Nutr wird eine neue Taktik verfolgt. Man roen-
det sich unmittolbar an die alte-n NationalliLrralen,
die in der Deutsch-demokratischen Partoi nicht hei-
misch goworden seien und wieder heimziehen woll-
tcn. Jhnen wird aus natioiralen Eründen der
^Anschlutz an dve Deutschnationale Volksvartei als
notwendig, die Wiedeyaufrichtung der niational-
lvberalen Partei als unmöglich, höchstens als schäd-
^liche Splittersaimnlung dargelegt.

Wir wollen die Wrrdienste der Deutschnationa-
len Volksvarter üm die Hütung dss nationalen Ga-
dankens nicht schmälern. Wir glauben aber, datz
Liose allein nicht ausreichen, um erne Sammlungs-
parter aller Nicht-R:volutronäre ünd Nicht-Völker-
bllndler zu bilden.

Die badischen De ut schnat io nalen
sinid nur Elieder d-er gesamten
Deutschnationalen Volksvartei. Nach
deren Parteitag ist aber osfenkuirdig, was E'-nge.
we'chte längst g-lwutzt hatten, datz die alten
Konservativen dr-e Richtungder Par-
tei bestrmmlen, daß diese selbst aber ke'me
Pavtei rml eigentlichen Sinno. sondern nur «ine
Avbeitsgemeinschaft ist. Sve vst eine Bildung der
ersten Rooolutoniszeit und umfatzt die verschicdon-
artigsten Eruppen: Konservatvve, Erotzagrarier,
Ehristlich-soziale und vevirrte Liberal-e. . Schon
lärrgst zeigten sich die Spaltflächeir in dieser Ar-
baitsgemoinschafi. Jetzt nach dem Partei-
tagbeginntder Abfall. Wr die badischen
Deutschnationaleiv gilt mutatis mutandiis das
El»ichs. Mo sitzen denn sonst die alten Konserva-
tiven, die kirchlich Orthodoren, die Bündler u. A.,
mit denen dds Lrberalen auf dve Dauer nicht vn
einer Orsanisatioiv vereinigt ifeflw können? Und
glaubcn dve badischen Deutschnatronalen partiku-
laristösche Partoipolitik treibeu und sich von der
Zentralleitung sreimachen zu können?

Der >2chrerber des Artikels ,-Saimneln" möchto
freilich gern nuo badische Parteipolitvk treihen:
«r gibt sich den Anschein als ob ibm di« Partoi-
verhältnisio im übrvgen Reich völlig fremd sevon.
Es ist zwar richtig. datz in Badön die natronal-
liberale Partei zur Demokratie übergetreten ist.
lAlber wevtz der Artikelschveiber nichis von dar Deut-
schen Volkspartei? Weitz er nicht, datz wir in Ba-
>dvn zu diiaser Eesamtvartei gohöü'n? W.r stellen
nvrt der Begründung von Ortsgrrippen und Verbän-
den der Deutschen Volkspartei in Vaden nur did
der gesamten polrtischen Lage i-m Reich entspre-
chendo Parteikonste-llation wieder her und glauben
damit auch rn Balden eme -politischo Notwandigkeit
su vollzvehon.

Es ist völlig verfehlt, das Problem so zu fasien,
wie es der Sammlungsvolitiker der Deutschivatio-
nalen Volksvarter tut. Es handelte sich aarnrcht nur
darum, die alten Natioirallibevalen wred'r aus dey
demokvattschen Partei herauszulösen, sondern viel-
mohr darum eine Mittelvartei zur BeH-
füaung zu st'ellen, dve den .Kulassen^

mvi beendig»^ >°em V^^k den in-
 
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