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Heidelberger Ieitung erscheint an jcdem Wochentag mittag» !2 Uhr. Amtliches Verkündi-
gungsblatt. Dcatisbeilagen sind die Heidelberger Familienblätter, autzerdem amtlicher Wohnungs-
anzeiger. Die Heidelberger geitung kann durch alle Postanstalten, durch die Agenturen auf dem
La^de, dle TrLgrrinnen und bei der Geschüftsstelle selbst - Hauptstratze 23 — monaUich und
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Hauptschriftleiter: KurtFischerin Heidelberg.
und Derlag: Heldelberger Verlagranstalt und Druckeret, G. m. b. H.

Bezugs, und Anzeigenpreis. Dle .Heidelberger 3-itung- kostet bei jeder Postanstalt
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Druck und Derlag: Heldelberger Drrlagsanstalt und Druckerei <S. m. b. H.

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^ Mnabhängige Tageszeikung)

Verkündigungsblatt für Nordbaden und -ie angrenzenden Teile von Dayern. Hessen und Würtlemberg.

Nr. 194

Freilag den 22. August 1919

61. Iahrgang

Das Wichtigste vom Tage

Bon amtlicher Seite wird gemeldet. dah in
Chemnit, 14 Soldaten vermiht werden.
Man nimmt an. dah diese entweder ermordet
wurden oder versteckt gehalten werden.

Die Nationalversammlung verwles das
Eeseh über dieBetriebsräte an den Ausschub
und oertagte sich dann bis znm 30. September, wo
sie wieder in Berlin zusammentritt.

Das bayrische Kriegsministerium
wird am 26. Aiugust aufgelöst. Damit ver-
schwindet auch der berüchtigte Militärminister
Schneppenhorst.

Erzherzog Zosef hat sich bereit erklärt. zurück-
zutreten. An seine Stelle tritt ein Koalitions-
kabinett, in dem auch Sozialdemokraten find.

Nach Oberschlesien sind 60 000
Reichswehr zusammengezogen worden.

Mann

Der Oberste Rat dex Alliierten hat die künftige
Stärke der ungarischen Armee auf 15 000
Mann festgeseht.

Der Landtag des Reichsstaates Oldenburg hat
die Vorlage der Regierung auf Abtrennung
dcs FLrstentums Virkenfeld ange,
n o m m e n.

Aus Baden

Der Vadischen Sluhenhandelsstelle ist vom ReichL,
wirtschaftsministerium ein weiteres Kontkngent
von hundert Wagen hochwertiaer Le-
bcnsmittel zur Verfügung gestellt worden.
Das früher zugeteilte Kontingent von hundert
Wagen ist nahezu aufgebraucht.

Der Friedensvertags

Natifikation durch den belgischen Senat

Der belgische Senat hat das Friedensabkom-
men ratifiziert. Minister Hymans erklärte bei
der Koronialfrage, datz Belgien wahrscheinlich
groge Eebiete in Deutsch - Ostafrika er-
halten werde.

Ein Appell Tittollis

Tittoni hat dem Corriere della Sera zu-
folgs in der Konferenz, die im Vegriffe stand,
ihre Arbeiten neuerdings zu unterbrechen. ernste
Vo rstellungen gegen die Verschleppungstak-
tik einzelner Delegationen erhoben. Der Nat ver-
tenne durchaus seine eigentliche Aufgabe. wenn
cr eine Art oberste Regierungsfunktion über Eu-
ropa ubernehmen wolle. Europa wolle nicht
oon dem Alliierten Rat regiert wer-
den sondern verlange. dah dieser schleunigst alle
noch schweben.den Fragen löse.

Dlese Erklärung Tittonis machte starken Ein-
druck auf die Konferenz, die nunmehr von ihren
Ferienplünen Abstand nehmeif wird.

Protest der Aegypter

Der Führer der ägnptischen Delegation in Pa-
ris richtete nach dem Journal an alle französischen
Leputlerten und Senatoren namens des ägyp-
tischen Volkes einen Protest gegen die Ve-
stimmungen des Friedensvertrages betreffend
Aegypten. "

Die Verhandlungen vor dem Liller
Kriegsgericht

wegcn „devtscher Verbrechen" nehmen im-
mcr grosteren llmfang an. Die Zahl der
Aiitlageschrlften ist bereits auf zweitausend
gewachsen. U. a. ist der Leiter mehrerer deutscher
<)ospitaler im besehten Eebiet. Dr Mittelson.
wcgen angeblichcr systematischer Förderung der
Todesfälle angeklagt.

Vulgarische Proteste

Di» bulgarische Delegation lies; der Friedens-
loilscreiiz z wei Rotcn übergeben. Die erste be-
iriiit das w e st l i ch e Thrazien und kommt
^chlus;. -das; das Gebiet zwischen Mesta

>o )racilia aus historischen, ethnographischen und
w ri,,.)a,ilichi.'ii Eründen zu Bulgarien gehören

l'I>e. zweitc Rote bezicht sich auf die vom

ntcralliwli.n Komitee geforderten militäri-
I,ci) e n ,1 >, n a h m e n, die die Entwaffnung des
oeeccs. Rerniinderung des Off zierkorps usw. be-
stic--t Forderungen wird prote-

Vie vereiüigung Eberts

Weimar».22. Aug.

Die Vereidigungsfeierlichkeiten für den
Reichspräsidenten hatten schon lange vor Be-
ginn der Sitzung eine grotze Menschenmenge
nach dem Platz vor dem Nationaltheater ge-
lockt. Kurz nach 4 Uhr rückte mit klingendem
Spiel eine Ehrenkompagnie Landesjäger auf
den Platz.

Wenige Minuten vor 6 Uhr erschien das
Auto des Reichspräsidenten. Die Musik spielte.
Am Haupteingang wurde der Reichsprä-
sident durch den Vizepräsidenten Dr. Hau tz-
mann und Löbe und die Schriftführer Neu-
mann-Hofer und Pfeiffer empfangen. Sie
geleiteten den Reichspräsidenten zu dem im
Vorraum des Nationaltheaters barrenden
Präsidenten Fehrenbach.

Als der Reichspräsident das Haus betrat,
ertönten Orgelklänge. Der Sitzungssaal hatte
einfachen aber würdevollen Blumenschmuck er-
halten. Als dex Reichspräsident das Haus be-
trat, erhoben sich die versammelten Mit-
glieder des Reichsrates zur Begrüßung, ebenso
die gesamte Nationalversammlung, dle sehr
stark besucht war. Nur die Plätze der
Deutschnationalen und der unab-
hängigen Sozialisten waren teer ge-
blieben.

Präfident Fehrenbach

richtete an den Reichspräsidenten folgende
Worte:

Herr Präsident! Artikel 42 unserer in Kraft se-
trctenen Reichsoerliassung ovdnet an, datz Sie den
Eid auf di« Verifassun« zu leisten haben.
Jch babe zur Vorncchme dieser feierttchen Hand-
lung diese Srhung auberaumt. Jch bitte das ge-
samts Hans, sich von den Plähen su erhechen.
(Eeschieht.)

Nachdem b-ie die Eidesformel enthwltende Ur-
kunde dem Reichsprästdenten' ülbergvhen worden
war. fubr Präsident Fe-Hrenbach fort: Euer-e Er-
zellens? Jch Litte Sie, dsn vorgeschriebenen Eid
zu leisten.

Der Reichspräsident sprach mit markiger
Stimme'die vorgeschriebene Eidesformel.
Hicrauf richtete Präsident Fehrenbach an den.
Reichspräsidenten eine Ansprache, in der er u.
a. sagte:

Sie sind aus dem Volke hervorgeganMN. Sie
werden immer ein treuerFreund dos ar-
beitsamen Volkes sein, dem Sie Zlhro Oe--
bensarbeit güwidmet haben. Sre w-evden auch
immer ein Hort des Vaterlandes sein,
drm Ste uach bchen Kräften zu dienen gcksucht, dom
Sie in dsm sürchterlichen Kriege die schmerSlcchsten
L<vfer gebracht haben, da von vter Söbnen, die S's
unter die Fahne stellten, zwei nicht mehr zurück-
gekehvt sind.

Es Lst cin ehrenvolles Amt. das iN dor
schwersten Zcit des Vaterkandes auf Ihre Schultern
gelegt wivd, aber mit ruhigem Gewissen können
Sie jede Schu,ld und Verantwortung an der°trost-
losen Lage des Reiches ablehnen. Sie suckiten ForL-
fchritt uud Freiheit und soziale Mohltaten nur in
ruhiger Entwicklung zu erreichen, aber mit diese:
Nrederkage waren die Würfel über Staatsform und
Dyuastve sefalleu. Das sollten auch heute diejeni-
gen anerkennen. die an den alten Einrchtungan
hängen. Möge es Jhnen, Herr Präsident. bcsschvcden
sein. das ganzedeutscheVolk wieder zu
vaterländischer Gesinnung -urllckzufüih-
ren. sur Ordnung und Arbeit, und die Woge zu.
im-isen rum lang"amen. aber schereu Aufstieg ^n.
scres gelrebten Vaterkandes.

Neichspräsident Ebert
erwiderte unter anderem:

. Lassen Sie nrch zu meinem Teil die Vrfassung
balten, vartiefen und schühen. Das Wessen unserer
Verfassung soll uor allem Freihett sein. Fr« iheit
für alle Volksgenossen. Jch werde im-
merderErste sein, wenn es gilt, Reckmung und

Zeugnis abrulesen für den neuen LebenSgrunLslltz
des dsutschen Vokkes: FreiheitundRecht.

Die Versammlung zollte den Worten des
Reichsprästdenten lebhaften Beifall. Hierauf
hielt Präsident Fehrenbach die Schlutzan-
sprache an die Nationalversammlung zum Ai
schied von Weimar.

Was wir von Weimar erhofften, haben wir ge-
fundeu, und unser Abschied vollzieht sich ncht ohne
eine gswiffs Wvhmut. Unsere Hauptaufgabe in
Weimar war die Herbeiführung des Frie-
oen 9, das Schaffen der Berfasfung und
d?e Einleitung einer umfassenden
Steuergeseizgebung. Die Naironalver-
s-llmmlmrg darf sch vor Eott uird der Eeschchte das
Zeusuis ausstellen, datz sie iir unermüdlicher Är-
beit und in e-dler vaterländischer Gesinnuug die rhr
gestellte lAufgabe gelöst hat. Sache des deutschen
Volkes wird es jetzt se'm, dSn Willen zum Le--.
ben durch Wahvmrg von Ruhe und Ordnung zu>
betätigen. Jn den Händen.des Volkes liegt unser
Schrcksal, ob wir zu Erunde gehen oder ob w'cr,
roeim auch laugscnn und unter vielen Ovfern, zu
neuem stcvatlichen E-edeihen auferstehen. Mrr
glauben an das deutsche Volr.

Unter Beifall schließt der Prästdent, der die
letzten Worte seiner Ansprache mit erhobe-
ner Stimme gesprochen hat. Man hätte
dieser, wie auch der ersten Ansprache Fehren-
bachs, wünschen mögen, daß sie andere Worte
über die Umwälzung und die Arber
der Rechten gefunden hätte.

Hieran schlossen sich Dankesworte, die der
srühere Vizekanzler v. Payer an den Präsi-
denten für seine unparteiische Tätigkeit
richtete. Den ihm gezollten Dank übertrug
Präsident Fehrenbach auf seine Mitarbeiter
und die Schriftführer. Mit einem Hoch auf
das deutsche Vaterland, in das das
Haus stehend einstimmte, nahm der Präsident
und mit ihm das Haus Abschied von Weimar.
Unter den Klängen der Orgel leerte sich das
Haus langsam.

Nachdem der Reichspräsident dke Elück-
wünsche seiner Fraktion entgegengenommen
hatte — von den bürgerlichen Fraktionen wa-
ren kaum Abgeordnete in der Eratulationskur
zu sehen — betrat er den Balkon und richtete
von hier aus eine

Ansprache an die Volksmenge,
die unentwegt vor dem Haus ausgehalten hat.

Er w-orst darauf hin, datz das, was am 9. No-
vember Zukunftsmusik schien, heutv soschichtliche
Tatsacho genvordon ist. Kein Auftvag von uir-ver-
antwortlichör Stelle, keine Beruifung von oben he:
se'r durch seinen Schwur bekräftigt worden. Das
doutsche Volk habe sich felbst in Pflicht und
Ei.d gcknommen. Die Berufung auf den ge-
nius locr davf nich-t fehlen: Den Weinrarer Erö-
tzen stellt der Rvichspräsident ein drittes HaupL,
Uhland, den unsterblichen Nodne-r der Frankfur-
ter Paulskrrche, zur Seite. deffen Darole das
deutscho Volk beute füu sich in Anispruck ninvmi:
Nicht nvuos WÜllkürrecht sei geschaffcn worden.
Vom alten Recht, das verschüttet lag. das dem
Volk vor'enthalten war, und nun van ihm selbst er-
rungen und gesichert sei, sei man ausliesaivgen.
Nor den Mivgern und Bürgerinnen der Stadt der
Nationalversammlung erneuert Ebert denSchwur,
der in einem LlVpell ausklingt, gemeinsam zu
sammenzustehön im harten Kampf mn
die Exrstenz des deutschen Volkes und dirfe unlös-
barc Eenreinschaftlichkeit zu bekräftigcn mit cinm:
Hochvuf auf das Vaterland. und dir
Menge stimnrte ein.

Das Lied der Deutschen klang über den
Platz. Jm Kraftwagen begab sich der Neichs-
präsident zum Schlotz, in dem eine Ealatafcl
stattfand, die die Regierung und die führcnden
Abgeordneten der Nationalversammlung ver-
einigte.

* Saffanow nicht in B:rlin. D're ruffische Es-
sandtschast ist ermächtigt, die aus englischer Quelle
stllmmende Nach-richt W dementieroir. datz Saffanaw
sich rn Berlin bofindLt.

* Französische Ehrung für Stratzbrug und
Pfalzburg. Die Städte Strahburg upd Pfalzburg
wurden wegen ihrer Haltung im Kriege 1870—71
in die Ehrenlegion aufgenommen.

Steuerkranz und Reichs-
verfafsung

Die Eiuführung der reichseigenen Steuer«
verwaltung bedeutet gleichzeitig eine Aende-
rung der soeben erst bescyloffenen Neichsver»
faffung die bekanntlich auf föderativer Erund-
lage aufgebaut ist und nun dem Einheits-
staate weichen soll. Was dem Reichsmi-
nister Preutz auf dem geraden Wege des Ver-
faffungskampfes nicht gelungen ist, dürfte aus
dem Umwege über die Finanzreform doch noch
zum Ereignis werden, wenn es den Vertretern
der Einzelstaaten nicht glückt, deren Mediati-
sierung abzuwenden. Nach den Plänen des
gegenwärtigen Reichsfinanzministers soll das
Reichsfinanzministerium die oberste Steuer-
behörde des Reiches werden, und Erzber-
ger sucht die ganze Finanzordnung nach sei-
ner Person zuzuschneiden. Es fragt sich in-
des, wie lange er noch dem wachsenden An-
sturm im Volke standhalten wird, und deshalb
ist es doppelt geboten, die rechnerischen
Phantasiegebild'e des Reichsfinanzmi-
nisters in praktischer Hinsicht zu prüfen. Erz-
berger gestaltet alle Realitäten in seinem Sinn,
um und vergreift sich an den Erund -
lagen aller Berechnungen, indem er
die Statistiken nach seinen Vedürfnissen um-
modelt und ein Eaukelspiel mit den Erträg-
niffen des Steuerwesens betreibt. Um d as
neue republikanische Staatsgebilde notdürs-
tig zu festigen, werden älle Eesetze durchge-
peitscht, und die schwierigsten Probleme wer-
den im Handumdrehen gelöst. Wenn Erzber-
ger erklärte, das Reich stände vor dem Ban-
kerott, wenn die Finanzfragen nicht sogleich
erledigt würden, so mutz entgegnet werden,
daß die Ueberhastung der Fiuanzre-
form der sicherste Weg zur Zahlungsun-
fähigkeit ist. Eenau genommen befinden
wir uns bereits im Staatsbankerott. in den
die leichtfertige Wirtschaft der Reichsregie-
rung geführt hat. Die Vanknotendruckerei
wird ins Blaue hinein fortgesetzt, aber nach
den Methoden, wie sie vom Reichsfinanzmi-
nister verfolgt werden, wird eine Deckung der
paviernen Werte nicht erreicht werden. Die
deutschen Finanzverhältnisse sind so traurig,
datz sie eine oberflächliche und unkundige Be-
handlung nicht vertragen.

Durch die Erzbergersche Steuerpolitik wird
das deutsche Volksvermögen dem Untergange
entgegengeführt, denn Riesensummen
werden deiyZugriffe der Entente
b e r e i t g e st e ll t. Neben den bereits gc-
nehmigten Steuern stehen auch Vermögenszu-
wachs-, Mehreinkommensteuer; sowie das große
Notopfer mit Steuersätzen bis zu 65 Prozent
von Vermögen über 3 Millionen vor uns.
Dann kommt noch die Reichseinkommensteuer,
die eine Verdoppelung und Verdreifachung
der an sich schon riesigen Einkommensteuer
bringen wird. Der volkswirtschaftliche Wert
des Besitzes wird durch die Wegsteuerung zu
zwei Dritteln völlig in Frage gestellt. und wi'r
könncn die oKnkurrenz mit anderen Staaaten
küustig überhaupt nicht mehr bestehen.

Erzberger hat jüngst gesagt, daß es grötzere
Kapitalien hinfort überhaupt nicht mehr ge-
ben dürfe, und datz er jeder alten Frau in dcn
Srrumpf gucken würde, um zu sehen, ob sich
auch Eeld darin befinde, das zu vcrsteuern
sei. Die Anhünger der bolschewistischen Leb-
ren in der Nationalversammlung begrüßten
solche Ausschweifungen des Reichsfinanzmi-
nisters, und es scheint fast, datz er zu' den
Kommunisten hinüberwechseln will, wenn sie
doch noch näch dem Sturz dcr jetzigen unhalt-
baren Negierung für kurze Zeit ans Ruder
lommen sollten. Schlreßlich findet dcr Ver<
wandlungskünstler auch den Weg zu den Mon-
archisten zurück, menn sie unter allaemeinem
Znlauf die Volschewisten wicder aus dem
Suttel li.-bcn. Also man dnrf unter k.i icn
rlmständeii auf Erzbergcrs Stcverreform hiu-
einfallen, wenn es leider auch den Anschsiu
bat, als ob die Mehrbeit der Rationalver-
sammlung aus reiner Parteipolitik dcn Un-
 
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