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KKL«MM»ß

(Anabhangige Tagsszeikung)

Verkündigungsblalt füi Nordbaden nnd die angrenzenden Teile von Dayern. Hessen und Würtlemberg.

Nr. 157

Donnerstag, den 10. Iuli 1919

61. Iahrgang

Ratifikaüon öurch öie NationalversammSung

Das Wichtigfte vom Tage

' Für das Etatvierteljalir April-Zuni slftlieht der
Neichshaushalt in Ein- und Ausgadrn mit
einem abermaligen Defizit von rund 5öV Mil-
lionen Mark ab.

Zn dex Nationalversammlung hat su. .
ein interfraktioneller Beamtenaus-
schub gehildet.

Wilsonistin Nrwyork gelandet und wurde
von einer riesigen Menge begr

In Fiume habcn abcrmals Zusammenstöbe
zwischen Franzosen u,rd Ztalienern statt-
gcsu den. Es kam zu schwexcn Kämpfen. bci denen
drc Franzoscir 8V Tote hatten.

O e ste r r e i ch soll in den Völkerbund aufgenom-
men werden, wenn es eine verantwortliche
Negierung besitzt.

Nrszeß öes Rüifers

Nach der Ra^ifikaLion

Unterzeichnung durch Ebert

Drm Voschlnh der Natronalverscrmmlnng folgend
hat laut .^Lorwärts" d^r Neichsvräsidenit
gestern ckbend 8 Uhr die Ratifikation des
Fricd-ens vertrages vollzogen. Als-
baüü dar.auf ist die ent'vrechende Urkunde durch
Knrier abgesandt worden.

Mt d?L Ratriikation ist d<r Fri de nvch nicht
e'.rdgültrg abgeschlassen. Erst inüssen. wie der
„Bovwärts" ausführt, drei der gegnerischen G otz-
nrächte ichrevs-its dis Ratifikation sbenfalls voll-
zogsn haben. hovor der Friedensrustand auch sor-
mell eintritt. Da-s mehrheitssoziallstische Haupt-
organ sagt schlietzlich m>ch: Dicser Friede ist kein
Friede. Kein Mensch in D-eutschland erkennt ihn
als solchrn an. Jedermann lehat ihn als brutalen
Eswaltakt cüb. An d?n Eegnern liegt es nunmehr,
ihn so abruänderni und ihn so richtiorustellen, datz e:
in Deutschland auch als ein Frieden empfunden
werden kann. Nur dann wird es zu -eincm dauer-
haften Frioden kommen können.

Die diplomatischen Veziehungen

Vriifstl, 9. Zuili. Reuter verhreitet eine Blätter-
meldun-g, wonach der Min'ster des Aeutzeru d-o
Frage der Miederaufnahme der divlo-
matischen Beziehungen mit Doutschland
ernistlich orwäse, da nach Untertzeichnung des Frie-
densvortrages kein Hindernis mehr dafür bestshe.

Kriegsgefangene und Hilfs^räfte

Dutasta begab sich nach Versailles, wo er mit Herrn
v. Lersner die oon Deutschland sustellenden
Hilfskräste diskntiert, w"lche die nach
D.l'tschlnnd zmückkohrondcn Kr'egsgefangenen ec
setzon sollen. — T-er Fric'densr'srtrag sieht die Rüw
gabs der Kriegsgefangenen unmittelbar nach
Fiiedens/chlutz ohne G e ge n l e i stu n g vo
Wie die Mcldung hicr vorliegt, schoint Fran-kreich
den Bsr'uch machen zu wollcn, die Auslieferung
an die Dedingung der Stellung von Hilfskräften
für -d n Wiedsrauisbau kmivfen zu wollen. die un-
sKcrseits zu freier Arbeit im Nahme-r der
Wiede.'gntmachungsn! angdöoten woidon sind. Ge.
gcn den Dersuch, cine Bsdingung der Kriegsg'fan»
gcn-enarslieferung daraus zu machen, mutz vv-v.
oornhercin Einsprnch «rhobeii werden. Der Fri Ide
mutz ausgeführt w.'tden. auch wo er su unsercn
Gunsten einmal eine Bost'iminiuug enihält.

Der Frieden mit Oestcrreich

Iil ihr>.r Antwort an-f das öst '.rcichische Eisucheu
i'mr Zi-l..ssu''ig zum Völkerhund als Gründung ->-
mitglied hegrühen d:e Alliierten als Bowers,
de>? Ocsterrcichs Haltung Lisher für s ine guten Ab-
sichtcn grgeben habo und erklären, dah sie bercit
s'ud, <ine Mi-nldatur Oeste.r 'chs zu unl.evstützen,
stibald ss übsr eine voraritwortliche Regio-

Dre Auslieferung bereits verlangt?

Laut „Matin" richtcten sämtliche Entento-
mächte an die holländische Negierung Lereits ein
Gchuch auf A u s l re f e r u n g des ErkaHsers. Die
hollä, »Me Regierung verwahue sich swar sogen
die Derlctzung desien. was sre als Uylr cht betocich-
tet, fühle sich aber andereuseits auherstands,
dem Ersiuch'n nicht zu eutsprcchen.

Zur Wahrung dcntscher Fürstenehre

Prinz Friedrich Wilhelm zur
Lippe hat an den Prinzen Eitel Friedrich
folgendes Schreiben gesandt:

„Die Demütigung, die die serndlichen AUichte
dem preutzischen KLuigshause widerfehven lasien
wollen, mutz auch vo>l uns Angehörigen der ande-
ren deutschen Fiirstenhäusvr als D mütlgung emp-
funden werden. Zn WüiLigung d'escs Umstandes
biete ich Eurrr Königlichen H h- t an, auch
meine Person zur Auslreferung statt Se.ner
Majcstät Zhres Kaiscrlichcn Hrrrn Datcrs zur Der-
fügung stellen zu dürfen."

Eleichzeitig erließ der Prinz einen Auf-
rufan die deutschenFürsrenhäu-
ser, in dem es heißt:

„Wollen wir ebse'ts stehen, wenn unser Kaiser

dcn Weg des Fleischcs geht? Das drrrf nicht 'ein
und kann n'cht sein! Wir teutschen Prinzen wol-
lcn uns jetzt neben ibn stellen und unseren Feinden
zurufen: Nehmet uns für ihn oder mit ihm! Ge-
treu dem Eide, d:n wir geschworen, für den so viele
unseres Blutes vor dem Feinde starbrn. latzt uns
auch jetzt in W a h r u n g d e u t s ch e r Fürsten -
ehremit unserem Lebo» für den Kai-
ser stehe n."

Das Urteil Vernhard Shaivs

Drn engli'schcn Blättorn rom 7. Zulj zufolge
sagle Bernhavd ShLw in ciner Unterc'dung mu
dcm Vertreter dcs „Daily Chronicle", da W lhelm
von Hohenzollern ietzt e'.n gcwöhuliäier B ü r-
ger ge-w-oLden soi, b-abe cr das Recht. zu lebe n,
mo es i b m gefalle. Das Bcifpi' l Ravol o 's
troife für d'n frül.eren dci t ch-n Kaiser ia gar nicht
zu, da Naipolevn wegen s inor Dorfoh-oni, sein-c
krKguMen Eignung perchnlich gofäl) lch goweien
foi. Ein jeder, der sich vor d m f ühercn deutschoi'.
KTÜfer nircht^. sollte in eine I d io t e n a n st a l t
gustockt und auf Wahnvorstellungen b i
behTn!d''ht werden. Niem-and halbs ras geringstc
R^Ht. sich in die Angelegenheiten d'cssrs Herrn ni
mjlschrn.. Es sei d'e Pflicht dor hol'ändischon Kö-
nig'm. sein Asylrccht sicher zu stellen.

rung verfügt, die imstande sei, d'.e internatioimlen
Vorpflichtungen su erfüllen.

Die chinesische Delegation dei der Frie-
doiiskonferenz erklärte schweizorifch n Mättern su-
folge, daß sie zwar die Unterzeichnung des Frie-
L,ensv"rtragos mit Deutschland ableknie, aber
den Vertraa mit Öcstorrcich unter-
zeichnen weiÄe. Mithin werde Lhina cmtoma-
tisch Mitglied-des Völk rbundes wevden.

Der Verkehrstreik

Die Lage in Hannover

Verlin, 9. Zuli. Gestern nachmittag wurde
Eeneral von Hülsen in Hannover laut L.-A.
von Eesindel derart verfolgt und bedrängt, datz er
in ein Haus flüchten mutzte^ das von der
Menge förmlich belagert wurde, so datz erst
eine starke Polizeimacht geholt werden mutzte. um
den Eeneral zu befreien.

Hannover, 9. Juli. Der heutige VorMittag
verlief ziemlich ruhig. Aus den westlichen Erenz-
bezirken hat sich in den letzten Tagen ein förmlicher
Zuzug zweifelhafter Elemente nach Hanno-
ver bemerkbar gemacht, die, weil ihnen die Lebens-
mittelkarten fehlen, auf Plünderungen und
Diebstähle angewiesen sind. Ferner wird die
Stadt durch die am Montag in Freiheit gesehten
Verbrecher in ihrer Sicherheit bedrohl. Jn der
Bahnhofstratze kam es heute nachmittag entgegen
dem Verbot zu einer grotzen Ansammlung. Als
daraufhin eine Festnahme erfolgte, nahm die
Akenge eine drohende Haltung ein und wollte den
Berhafteten befreien. Es kam zu einer Schietzerei,
bei drr 2 Personen getö 1 et wurden.

Einlenken der Berliner Strahenbahner?

Verlin, 9. Zuli. Eine Wendung jm Stra-
tz e n b ah n e rstr e i k schcknt bevorzustehen. Jm
Anschlutz an die asstrvgen Streikverhandlungen
begab sich oine Abordnung der Ausständiaen
rns Avboitsministerrmn und s'Uchte dort um die
Einleituni; von V e rha ndl uii gen zwishen
den beiden Parteien ncich. Es w'urds auch zuse-
strat. datz der M'rnister iin Laufe des heutigeer Ta-
ges mit dem Vorsitzenden dcs Arbeiterverbandes
Nücksprache nehmen würdr. Di>e Streikleitrmg
mitzt diesem Vorgehen erhebliche Bedeutnng bei
und slaubt, vatz sich innerbalb 24 Stunden a>n deyn
jetzigen Zustand vreles ändern werde.

Berlin, 10. Zuli. .Mit de-in heutigen Tage soll
der Stadtbahnverlehr in den Grenzew des
Möglichen wiekder a u sge n o m m e n wer-
den. Zn dem Stratzen- mid Hochbalinstretk schetnt
erne Ernigung nröglich zu werden. Sollte
eine Einigung durch das Arbsitsmlniftertmn. zu-
stande kommen. so dürften die Verkandlungen doch
Sai'.m vor Emde dsr Woche zu Ende geführt wer-

dcn können. Was die A rchve itgeSer anbetrifft
so stoben diese nach wre vor ..ruf dem Standpunkt.
datz ein neuer Schiodsspruch des Hauptaus-
schusses mvbeidinst von boKen Parleion ange-
nommen werdon mutz. da man nicht gewillr ist,
sich ständrg der Gofahr eines irouen Streiks auszu-
setzen.

Ende in Hamburg

Hamburg, 9. Zuli. Heute fand eine grotze Ver-
sannmlung der ansständigön Eisenbahner
statt. m der nach längerer Vevhandlung die W ie-
deraufnahme der Arbeit am Donmers-
tag früh bsschlosstn wurde.

Was der Eisenbahnerstreik Lostet
Nach einer oorläufigen Zusammcnstellung im
preutzischen Eisenbahnministerium bat der Eisen-
bahnerstreik der letzten 14 Tage r'm preugrschen
Staatsbahngebiet Schaden oon rnnd 3 0 Milli-
onen verursacht. Die Lohnansfälle dürften diese
Höhe bedeutentz überschreiten.

Die geplante Rheinhessische
Republik

Das delm h'essischeil Miiust.irpräsidenten Ulrich
nailMtohenide Offeubacher Albendblott bringt fol-
gends Notiz Ulrichs zu den Nachri-chten über die
Nheinische Nep ub l i k:

Uiijser Ministerpräsident h>at zwär früher schon
und anch erst am vorigen Doniverstag in der
Volkskantzmier nicht dc-n loifesten Zwoifsl davüiber
golasien, datz er. wie die äbrigen So.zialdemokra-
ten in der hessischen Volkskammer der Nheinlschen
Re-publlk des D.r. Dorten vöMg ablehn-end ae-
genüibor jstVhl: er hat das noauch de.m General
Mangin gegenüber mündlich zmn Ausdvuck ae-
bracht. Trotzdem verbreitete man in Offenbach
nnd Davmstwdt. >il Rheinhessen und iim preutzi-
schen Rhevnland sc-flissentlich das lövichte >Ge-
schwä tz. Ulrich hahe sich von Mangt-n hevuimkrie-
gvn lassen mvd der Koblenzer Vertreter der Lon-
doner Datly Mail hat sogar seinem Blatte herich-
tet. die neiue deutschs Repuhliik bestohe aius dem
Rheinlande, Hessen-Darinst'ldt unc» der Rhein-
vfalz mit dem Regierungssitz in Darmstiaidt und
Ministerpräsident Ulrich solle Präsideiiit der n>e'.:>L>i
Republik werden. Wir können auf das destimm-
testo versichern. datz es sich hier entweder u,m oine
Aeitungsente oder mn einen T ä u s chu n g s v e r-
such handelt, für den Ulrich nichts anderes übrig
hat. als ein lherzhaftos Lachen.

s Das „Reichsnotopfer." Die grotze Vermögens-
abgcvbs wiird den Ncvnien „Roichs-Notopstr" tragen i
und sieht Steuerproaressionen vor. die bis zu
v. H. der ganz grotzen Vermöaen üder 100 Mlli-
onvn üetragen soll. Es soll in weitem Umfanne
>auf die kinderreichen FaimiOen Rücksicht genom-
men werden, ebenso auf dio Steuerzahler 'nlt klei-
nem Einkommen dMirch. datz ovno zinsfreie Stun-
dung der Absiabe gowährt wird.

208 lla, 115 Nein!

Weimar. 9. Juli.

Das Haus und die Tribünen sind stark besetzt.

Von der deutsch - nationalen Volkspar-
tei wird folgende Entschlietzung vorgelegt:

Die gesetzgebende deutsche Nationalversamm-
lung wolle beschlietzen. die Ratifikation vorzuneh-
men unter dem ausdrücklichen Vorbehalt: 1.
Datz vor dem Znkrafttreten der Artikel 227 bis
230 von Lehrern des Völkerrechts von Ruf
ein Eutachten darüber eingeholt wird. ob es
nach den anerkannten Grundsätzen des Völkerrechts
zulcissig oder üblich und gerechtfertigt erscheint. mit
rückwirkender Kraft einen Eerichtshos zu
Aburteilung vorhergegangener angeblicher
Verstötze gegen das Völkerrecht einzusetzen und auf
vorher noch nicht angedrohte Strafen zu erkennen.
2. Datz im Znteresie der Eerechtigkeit zur Unter-
suchung d'sr Frage der Schuld am Kriege ein n eu-
traler Eerichtshof eingesetzt wird.

Zu dieser Entschlietzung wird in der zweiten
Lesung Stellung genommen werden.

M'.n.stcr des Auswärtigen Müller: Aufrecht
erhaltsn bleibt heute und immer unser einstim -
miger Protest gegen diese Vertrag gewordene
Vergewaltigung. (Lebhafter Beifall.) Aufrecht er-
halten bleibt aber ebenso unsere Zusicherung der
Vertragserfüllung Lis zum Aeutzersten.
Aber für die Erenze der Erfüllbarkeit
darf uns keine Schuld und kein Vorwurf trefsen.
Wir haben die Natifizierung Leschleunigt. da uns
die Aufhebung der Blockade in Aussicht ge-
stellt wird. Wenn das Wort Friede nicht jed<m
Sinn verlieren soll. mutz die Rückgabe der Ge-
fangenen jetzt erfolgen. (Lebhafter Beifall.)
Wir danken für die Fürsorge der neutralen Staa-
ten, bei denen unsere Kriegsgefangenen Unterkunft
und Erholung gefunden haben. Wir dankei' dem
Noten Kreuz. Wir haben nicht die Macht, zu ver-
hindern. datz ein Teil von Dents -h! a n d abg e-
rissen wird. der unserem Volke nach Sitte und
Srache zugehört. ohne datz die Bevölkerung v- rhcr
das Necht erhält. nach freiem Wille.r ut>er ihre
Staatsangehörigkeit zu bestimmen. Wir ivollen
aber diesen Deutschen versichern. datz wir sie nie
vergessen werden. wie wir auch fest glauben.
datz sie uns niemals vergesicn und verleugnen wer-
den. Zm übrigen wollen wir unser dcutsches Haus
mit all den Kräften. die uns verbleibsn. so aus-
statten. datz in unseren Schwestern und Brüdern.
die uns entrissen werden. das Vewutztsein natio-
naler Zugehörigkeit wach bleibt. bis auf friedlichenl
Wege in hoffentlich nicht zu ferner Zeit m emem
wahren Bund der Völker alle strittigen nat onalen
Probleme eine gerechte. d. h. den Willen drr Vol-
ker achtende Lösung finden. (Lebhafter Beifall.)

Llbg. Kractzig (Soz.): Mit der Natifizlerung
fallen die Schranken. d.e hunderttausenden den
Weg in die Heimat und zur Fam.llle versperrt ha-
ben'. Wir protestieren gegen den Eewaltfncd.n.
der die Versöhnung der Nölker hmtertre'.bt und
Europa zu einem Explosionsherd sur neue blu ige
Kriege zu machen droht. Nie werden u».'r un--o
damit abfindeii. datz '""n unser ^termndm
Stücke reitzt und eme »rotze Anzahl von ^ock g.
nossen unter fremde Hcrrschaft l'.rmgt. Un.^.rr i>;
bar bleibt das Bündnis '"lt Oesterri. ch
und imincr bleibt die Hoffnung. datz a l 11 D - a t-
s ch e n aufgrund des Selbstbest mmungsrechtis :n
einem E'inheitsstaat oereinigt wTd.n.
Protest erheben wir gegen dce Wegnahn eor ^o
lonlcn. Lver unser Bolk als den Schuldl
gen am Kriege h'iistellt. spricht m ssentlih em
Unwahrh.sit aus. Der Kricg war nicht d i. W.r
einzelner Personen. sondern des imprr'.a i,t sme -
internat onalen Kapitalismus. Wir merden un -
bemühen. den Vertrag l o y n l durchzu>uh-
rc n. Wir sind üderzeugt. an emein >-

sich d-.e Macht der iuternatioiialen llane >l>
tcn Arbeiier stärter erweisen als d?r Zmo-r ai <
i,n>.- Dann wird auch das Unrecht die,es <ir ^oe> .-
wi.'^r antgemacbt. ^ ^ . ^ >

Abg. Spahn (Ztr): Der Friedencvertmg e'
spricht nicht dcn Erundsätzen d-s d e Vo! . - .
hmoenden chccstl ihen Eegtes. so"dern cs 'st da---
Ergebnis einer uns bis uber den Fr .d>.nK a
hirnus versolgenden U n v e r s ohnl r w k e > t. W
stimmen trotzdem dem Friedensvertrag zu. E
aus freiem Willeii und aus imerer Ueberzeugung
 
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