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liegen unserer Industrie, alles vcreinigt sich zu
einer traurigcn Kalanrität. Wir begrützen
die Aufhebung der Blockade als die lehte Nct-
tüng vor dem Ertrinten, aber wir iniissen, zu
Tode crschöpst aus dem Wasser gczogen, erst
wicdcr mirtschaftlich atmen lerncn. Eelingt
dics nicht, hclsen uns nicht die bishcrigen Eeg-
ncr, dic uns erdrosselten, dazu, so kam die Auf-
hcbung dcr Vlockade zu spät. Sie hnben es
nur noch mit ciner Leichezu tun. Und das
würe ihr cigcnster Schaden.

Eins Versassungskrisis

Ms ob wir i^ch nicht an Kris-m Mnng bättcn —
dic Wiss.l-Kri'c ist jctzt -cndl ch b"igelcgt worden,
— i.st cs nnn auch noch zu ciner Mrt Versassruigs-
Kr'sc in dor Frcrve dcr Drundrcch 1 e s kommcn.
Das Zentrum bcrc'.chnet cs als eincn Drrch
dcs Nbkoinn.vrs zwisch'n den Mehrbe.tsipartcicn,
d-ac d'.c Son'.rDemokratie. untcrstützt no^n Staats-
kon missar D.'. Preub, sich gegcn d'e Auf-
nabmc dos Äbschnitts iiber die Gruudrecht''
iu dic Vcrsassung ausgcsproch. u bat. Falls
dic Sosi-ald'en.>okratie auf ihrer §orderung be-
harv' und idie noch nicht gewisic Unterstützung d:v
Dcmükratie finde. sci dcr Vestand des KabinetLs
auss schlverstc bcdrccht. Ebenso würde L-as Schul-
komvromisi auss schwerste dadurch gesÄhrdci.
D'na treibcnd n Kräste bei diescr Aktion lsobe man
tn dem bavrcschcn Ministc-rvläsildentcn Hofk--
m.ann, der mn Donncrstas in Weimar we ltc,
u.'d in dcm vrcusiisch'n Kultusmini-stor Hänisch.
Da» Zentrum könne aus die Festlegung der Erund-
rechte in dcr Dcrsassung nicht vcrsichten; es
beirdlc sich dabci beim Zentrum nicht inn eine
Macht-, sondern um cine Eewissenssragc. Alle
FrMwncn sind Lereits rusammengetreten, um '.u
der Fr>Lse Äcllung su nebnrcn. Die Emtlcheidung
wbd im wrscntlichcn von der Haltuivg dev demo-
kratischen Fraktion ab-bängen. Wenn auch Sozial-
dc.nvkratcn und Demokiatcn eine kleine Mhrheit
in der Nationalverisam-mlima sind'n wüvden, so gibt
die varteiossisiöso Zentrumsdarstcllung die Hoss-
nung doch nicht aus. dab es ru einex Derständigung
konimon wird.

Die Sozialdemokcatle schlägt laut Vorwärts vor
um die Arb itssähigkeit Ler Regierung su erhalten;
die Abstimmung über die GrunL>rechte in der Ver-
sassmrg in sweiter Lesung weiter zu Lehandeln. Dcrs
Zcntrum ist jcdoch argivöhnrsch gcworden. es will
sich crus eine Ver'chlcvvung dieser ibm natürl'ch
stark am Herzen liegenden Frage der konscsiionclÜ n
Schule nicht ernlasien.

Dre Mcbrcheit-siozialisten dürsten es nicht zum
äubersten trcilben. da sie gcnau wisien. dab die Dc--
mokraton unter den gogenüoärtigcn Umständen we-
nig Neigung zcigen, in die Regierung einsutrctcn.
Die Demokraien L'satztenl fich in einer F.ak-
tionssitzung gleichsalls mit der neuen Lwge. Di-e
MebrHeit der Fraktion hielt den Erntritt in die M-
L'-erung im gcgenwärtigen Augenblick und unter
den jetzigen Ilmständen sür unorwüuscht.

Man glaubt nicht. dab das Zentcum dic aus-
schlaggcbondo Stellung, die es ietzt im Käbmett
Lat. leicht ausgübcn wird uird es ist nach der „Vosi.
Ztg." als stcher ansunehmen, datz man die Risie
zwifchon den beiden jotzigen Regieruugsvarjc ien

Konzert des Rose-Quartetts

' Durch keine noch so umsanareiche oder pomp-
haste Veranstaltung hätte die Feier des 25jähngcn
Bestehens desKonservatoriums sür M u -
sik würdiger und schöner begangen werden kön-
nen, als durch das gestrige Konzert des Rose-Quar-
tetts. Es vereinigte ein doppeltes in sich: Ern-
mal war es in der Tat oine festliche Veranstaltung,
zum anderen Lildete es den Äbschlutz einer grada-
tim a minore ad maius fortschvritenden Aufwärts-
bewegung, womit jedoch den bisherigen Kammer-
musibrbenden. im besonderen denen des vergange-
n-en Winters nicht Abbruch getan werden soll. Das
RosL-Quartett stebt bei Kennern und Freunden in
dem Ruf. die erste und beste der gegenwärtigen
Kammermusikoerelnigung zu sein, und in der Tat,
was wir gestern zu hören Lekamen, bereitete zwei
Feiierstunden voll höchster Weihe. in denen man,
uni mit dein Heinewort zu sprechen, aller Qual
entronnen. vorab im Beethov'en - Quartett
lop. 18 Nr. 5 A-dur heiliges Land betrat. Hat
man wohl je das Menuett so klassisch klar, das An-
dante so vollendet ergreisend vernommen? Und
wer mochte nicht Mitwandrrer sein in div heiter
verklärten Eesilde Haydnscher Tonschöpfungen. von
denen uns das Rose-Quartett das Streichquartett
op. 76 Nr. 4 Lescherte. Als besondere Gabe brachte
es als drittes Werk das Streichquartett op. 13
D-dur von Hans Pfitzner. Eine bei aller
Kühnhcit des Ausdrucks und der Wrsensverschie-
-denheit der einzelnen Sätze, die an die Auffasiungs-
kraft und das Verständnis des Hörers bedeutende
Aufgaben stellen. autzerordentlich fesielnde, an Bi-
zarrierien reiche Tonschöpfung (z. B. die schwer
fallenden synkopierten Akkorde des ersten Satzes
mit An- und Abschwellung auf einem Achtel oder
die grotesken, heimlich lachenden Töne der Brat
sche im zweitcn Satzf. kurzum, ein Werk, das veizt.
aber. bei aller Ehrfurcht sür Pfitzner sei es gesagt
sich nicht einen dauernden Platz der Kammermusit-
literatur bewahren wird. Andererseits konnte siich
Pf tzn-rr keine bosieren Dolmetscher seines Werkes
denlen, als die Herren des Nose-Quartetts. dcm

di.rch gegcpsciiig« Konzessionen auszukittcn versu-
ch n wird.

Der Verliner Verkehrsstreik vor
dem Ende

Dcr Berlincr Verkehrsstreik schoint nun endlich
nach swölstägigcr Dauer sein Ende erreicht zu ha-
ben>. Ani Samstagnachmittag bcgalbcn sich Vortrc-
tcr der Streikleitung und dcs Tvansportarbeiter-
vcrbandcs zu dcr Direktion der Großon Berlinc:
Strvhenbcvbn. wo nach einer un.verbindlichen Aus-
sprache eime schn-lle Einignng crziclt wurde, die in
folgendem Vermittliligsvorschlag .ihven Musdruck
fand. Dio^Aübcit wird nach Behelbung der tech
nilchon Schw'.evigk iten unverzüglich wicder ausge-
nommen, svfern sich die Arbcitgeber zur sosortigen
Aabluinig eines Mivschusies von 300 M. bereit e:
klävM.

Man kann mit Sicherh'eit daraus vechncn. dasi die
ülcrwicgendo M-ehrheit der Streikenden dLe Mög
lichkeit, Lcn nutzloscn Strcik -abzubrochen, mit
Freude bogrüßen wird. Der Stre'ik ist also durch
die festc Ha.ltung der Arb"itgcber und insolgc drs
Eeldmangels bei den Streikmden insichsusam-
mengcbrochcn.

Dmtsches Reich

Urteil im Prozctz Mühsam-Wadler

Jm Hochvervatsprozeß gcg-n Erich Müihisam
und Ecnossen wuvde Er'.ch Mühscrm wegen voll -
end«t-en Hochoerrats su 15 Iahren
Festung unter Zubilligung mildernder UMärde
verurteilt. Die chranibafte Eefinnung wurde ihm
anorkannt. D-r Münchencr Rcchtsanwalt Dr.
Wädler dagcgen wurde unter Abcrkcnnung di
ehrlichen Eesinniung und jcglicher nrlldernd"r Um
ständo su 8 Iabren Zuchthaus verulteilt. Von
den übrigen Angeklagtcn wurdcn d r 'früherc
VolLsbeo.ustragte sür Inneres, dev Ecweikschaste-
sekvetär Soldman'N', dic Ang'klagten Kandbinder
und BrÄzangv. freigesprochen.

* Die Nationalvcrsammlung war am Samstag
nicht beschiusifähiq. sodatz nach kurzer Der
handlung die Sitzung abqebrochen werden mußte.

Badische Politik

außer dem Führer Profesior Arno^d Rose

Anton Nusitzka (Vratschef uno Profesior F.
R. Vuxbaum (Lelloj angehören, jeder von
ihnen ein Meister seines Instrumentes. alle zu-
sammen in unübertroffewer Harmonie des Einfüh
lens und Zusammcnspiels. Was Wnnder. daß der
überfüllte Saal die Künstler mit einem Beifa
überschüttete. wie er hier nur selten qehört w'v-.
Er galt zugleich abcr auch dem Jubilar und im
Lesonderen dem Veranstalter dieser Kaminermusu
konzerte. Ot-to Seelig. Hoffentlich bleiben uns
diese Kammermusikkonzerte auch fernerhin er-
halten._.__G.

* Landesausschuß der Deutschen Dcmokratischen
Partci. Die am Sonntag in Karlsruhe abaeha!
tene Sitzung dcs Landcsausschusses der Deu's
Demokratischen Partei in Vaden wurde eingele'
tet durch eine Nede des Parteivorsitzonden Mini
ster Hummel. der eine Uebersicht über die poli
tischen Dorgängc der letzten Zeit im Neich Undst'
Baden gab Der Redner betonte die Notwend g
keit des Weiterbestchens der derzeitigen Kocrli-
Lionsregierung in Badcn im Intercsse eincr aedech
lichen Weiterentwjckelung des Landes. Ministz'r
Dietrich sprach über die wirtschastlichen Aufga-
ben der Partc-i in der nächsten Zukunft. An de-
nit stoikem Leisall auigenoi'unrnca Ber'cht schloß
sich einee eingehende und an icregle Ansiprache.
Von sämtlichen Nednern wuroi d:e U.'bir-rinst m-
mung mit den Ausführungen der Parteiführer be-
tont. Der Landesausschuß stellte sich einmütia hin-
ter die Regiorungsm tglieder und die Landtags-
fraktion der Partei. Die Versammlring beausrragte
die badischen Vertreter. auf dem Berliner Partci-
tag für eine entsch eben freiheitlich gericht-te ".atio-
irale Politik einzutreten. Im Verlauf der Sitzung
svrach das Mitglied der Natlonalversammlung,
Pros. v. Schulze - Eävcrnitz üb.'v den Ar-
tikel 18 des Entwurfes der Neichsverfasiung un^
trat für einen gesunden Föxderalismus ein ohne
Ueberwiegen eines einzelnen Gliedstaates inner-
halb des Reiches. Die weiteren Verhandlungen
betrafen Fragen der inneren Organisation der
ParLei.

Aus Stadt und Umgebung

Eine Ministerkonferenz. Eestern trasen sich im
„HÄdelb"r'ger Hos" mehvere Minister umd höhere
Regi-erungsboamte von Baden, Württem-
berg und Hcssen, dcrrunter auch der württene-
bcvgische St<ratsprästdent B'l o s. Dic 12 Herren
vevhandelten mehrere Stumden. Uebcr die Ver-
hcrndlungsgegenstänbe ist bis j^tzt nickits an die
Ocffentlichkeit gedrungen.

* Erhöhung der Brotration im Herbst. Der
„Deutschen Mllgeineinen Zeitg" wird aus Weiimcrv
berichtet: Mie wir hörM. wird vom 1. Oktober
ab cinc Erhöhung der Brotvation erfolgem. Zu
gleich soll mrt der neuen Ernte ein« goringerc
Ausmahluna des Getreides platzgreisen. imi
für d'ie Viehsüttcrung -eine größeve MenLe
von Kleie zu gowinnen. Es sind serner rn Aigen-
tinien großo Eetreidem"'ngen aufgestapolt; e!u
Teil der dortigen Vorräle i>st bereits aus dem Was-
serwege unt"rchegs.

* Deutsche liberale Volkspartei. Heute abend
wird Nechtsanwalt Dr. Steiner seinen Vortrag
über die „Vorgeschichte des Krieges" fort'etzen.
Das «ngcre Thema des Abends lautet: „Fünf kri-
tische Wochen. 28. Iuni bis 4. August 1914".
Zu dem Vortrag. der um 8 Uhr abends im .Mei-
ßen Bock" stattfindet. werden Mitglieder und
Freunde der Pürtei freundlichst eingeladen. Dcr
erste Toil des Bortrages am vorigen Montag b
die Hörer überaus stark zu fesieln vermocht.' sodo^
man der Fortsetzung mit Spannung entgegensehe-n
kann.

* Bon der Universität. Der oroentl. Profes-
sor für Strafvecht. Strafprozeß und Kirchenrecht,
Eeh. Hofrat Dr. Karl v o n L i l i e n t h a l. ist sei-
nem Ansuchen entsprechend auf den 1. Oktober in
den Nuhestand versetzt und zum ordentlichen Hono-
rarprofesior ernannt worden. von Lilienthal ist
ani 81. Äugust 1853 in Elberfeld geboren, studirrte
in Verlin. promovierte 1873 in Heidelberg und ha-
bilitierte sich 1879 in Halle. Im Iahre 1882 er-
hielt er einen Ruf nach Zürich, 1889 nach Mar-
burg und 1896 nach Heidelberg. Im Studieniabr
1912—13 war von Lilienthal Prorektor der Uni-

versitt. — Zu Dekanon wurdcn gewählt: Theolo-
gische Fakultät: Prof. Dr. Dibelius; jursil'.sch:
Fakultät: Prof. Dr. Gradenwitz; modizinische
Fakultät: Eeh. Hofrat Prof. Dr. Menge; philo-
sophische Fakultät: Eeheimrat Prof. Dr. Vezold;
mathemat.sche Fakultät: Prof. Dr. Perron. —
Das Personalverzeichnis der Universität für das
Sonrmerhalbjahr 1919 ist im Verlag von I. Hör-
ning erschienen und zum Preise von 3 Mark in
allen Buchhandlungen zu erhalt'.n.

* Abschicdsfeicr fllr Frau Marianne Weber.
Der Verein Frauenbildung hatte seinc Mit-
glieder gebeten. sich am Samstag im „Schwarzen
Schifs" zu einer schlichten Abschiedsfeier für Frau
Marianne Weber zusammenzufinden. Eine wih-
mütige, aber gehobene Stimmung erfüllte die
rosengeschmückten Näumo. der die Mitgli-eder so oft
zu se:nen beliebten „Zwanglosen Versammlungen"
vereinigt hat. Ein Eeist dankbarer Erininerung
und warmer Liebe und Verehrung für die Schc -
dende erfüllte die Anwcsenden und fand in vielen,
beredten Worten lebend.gen Ausdruck, vor allem
durch die neue Vorsitzende Frau Dr. Eckardt.
«kau Weber dankte in tiefbewegter Eegenrede.
^lhone Eesänge und Lioder trugen zu dex Weihe
des Abends bei. Die Mitglieder. die sich h er zum
letzten Mal u,n ihre langjährikre Leiteriu schartcn.
suhlten sich wieder enger zusainmengeschlossn und
sch eden im Ecfühl ernster Eemcinsamkeit und er-
neuter Verantwortung gegenüber den vielen schwe-
r.en Aufgaben der Ziit.

^ Dic Gemeinschaft. Heutc wbcnd 8.15 Uhr wird
im Scrale dcs Kausm. Vercins Dr. Wilh. Fracn-
icr über da^ „Sozial" Erlebnis Vinecnt vau
Eoabs" svrcchcn. Zahlreiche Lichtbilder illustrieren
dicsen Vortvag. Vincent van Eogh zählt zu d'n
großen Babnbrcch"rn der neuen Kunst. So dars
dieser Vortrag, der die Lebensvoraussetzungen die-
str Kunst aufwcist, bäsondcvcs Znteresse evwarten.

* Kleinhandelsschutz-Verein. Am Dienstag.
abends 8^ Uhv, sindct im Saale des Kausmän-
nischen Veveins eine Mitgliedcrversammlung statt.
dic sich mit donr Abschluß dos Eelmltstariss besasien
soll.

Neue 100 Mark-Scheinc. Die Badi'che Wank
gibt in dsv nächstzn Zeit neue HundcrtmarDschel7c
beraus, die in nichrfarbigem Buchdruck bcrgcstcllt
merden. Die Dorderseite wird srau-v'.tün, d'-e
Rückji-sle blau mit oichen Ornanicmitierunsen gc-
halten sein.

* Neues Operettenthcater. Äm Mttwcch wird
Frl. Metterauer im „Filmzauber" zmn crst m
Male auftretzm. Frl. Wettcraucr iist einc gcbovene
Hcidelbergerin.

* Arbeitgebcrvcrband und Slu.gcstLllte. Ein Mit-
glied dir Tarifkommrssion teilt uns mit: In de
am 11. Juli stattgefundeiien Verhandlung zwischc
den Vertretern dcs Arbeitg>ebervcrbandes kam es
zu einer Einigung dahin, daß der Karlsruher
Tarifoertrag mit einigen mdaktionellen
Aenderungen als Mantelabkommen angenom-
men werden soll. Die endgültige Entscheidung
süll bis 19. Iuli gegeben sein Mit dicsem Ab
kommen ist der goldenc Mittelweg gefunden. für
Leide Teile gleich gang- und annehmbar.

» /Strei! i,» Hotel Neichsposl. Eou-ntag fvüh
halb 11 Uhr lcgte das weibliche Hilfspcrso-
nal des Hotels Neichsvest dic Arboit niedcr. um
eine Eiml>altung des Tarsfvertragcs zu bewirken.
der trotz wicderhalter Mal-nung nicht durchgesührt
war. Ein Mitglied des deutschen Kellne'.bundes
und mshrerc Mitglieder )es VerLandes dcr East-
wirtegehilfon hatten sjch der Bewegung nicht ange-
schlosien, wffshalb oin Uebcrgreisen auf sämtiiche
Hotels zu befürchten war. Nach .zwe-istündiger
Verhaindlung konnte der StreiL in Eüte bc i ge-
leat werden Die Forderungen für das weibliche
Hilfspcrsonal konnlen vollständig erreicht werden.

, * Iohannisfeier der Vuchdrucker. Nach fünf-

jähriser Paulje veransiiastote der Bczirksverein Hei-
delbeyg des Verbandes der Deutjch-en Buchdrucker
am gestrigen Sanntag wieder eine F-eier.zu Ehrein
de§ Erfinders dcr Buchdruckerkunst. Io 'hannes
Eutenberg. i-m Saa'e der ..Weissen R-o'c" in
Neckargonründ. Dcr Vorsitzende. Karl Schnci-

der. begrüßte die Iünger Eut-en-Levgs. die init ilh-
rcn Familien i,i staitlicher AnzLhl 'erschienen wa-

ren. betomte in ciner Avfprach: die Bcdcutung des
Iohannisfestss und eri-ineite daran. dnß bcreits
im Ilchrc 1846 von den HeidelLerger Kollegen die
erste Änregümg zu-.n Zusam.inensctzluß der -d.i.itschen
Vuckjdrucker geseben murde. Rcdner sch^ß mit dcnn
Wunsche. daß das Eef'ihl der ZusMnmiem7ohör>-
keit auch fernerihin bei den B-ucksti"ck"r" " >
bleibe und aß es der schwLrzen Kunst durch ihre
Erzeuguisie gclingen mö-gc. dnc Voltcr. :. r
vier Icchre Lcfehdeten. wicder z.» vcr,öl---"'i. -

sik- und Eesangsoorträgo einsr Abteilung des Ar-
beitergesianavereins ..Sängerkranz' unter ü- inng
des Herrn Lucius wech'olten mit'allgemeinen,
Licdern, heiteren VorrräLen. si'U-.e eina.n Tänz-
chen in angenÄhmcr Rechmfrlse ab. Dic in allen
Teilsn wohlge.ungene Iohannisserer fand gvgcn
8 Ichr chr Ende.

* Enr Nachmltiag hei den Kriegsbliuden. Ain
Saiinstag niachnmtta« fänd jm B.rgL-'rlen d.r Villa
Felseck -an der Nr>ue!iheimcr Lauidstraße einc kloine
äber außerordentlich barnwi'.isch: Feier zur Erösf-
nung des hiesigen B lindenerboI u n gs h e i ms
dcr Frauvon Ih n e. Erz.. statt Frau v>m Ihne
hat sickr. rhre Kräste und ihre Mitlel ganz in den
D.ienst der Kriegsblindcn gestellt. Das birstge Hoim
ist als,ErholungsFelle für KriegsLlinde aus dem
HauPthenni in Berlin gedacht. d-iigcstÄlt. daß etwa
60 Vlinde abwech'elnd während dcs Scmtniers sich
h-ivr gosundhsitlich crho-len t^-'.ncn. Was bereits
sür Kriegsülinden getan. w.rs andererseits a-ber
auch von den Krregsblinden -selbst geleistet wlrd,
bleibe einer besonveren Bcspieck'-unei vorbehalten.
In schlichten herzlicheii Wortcn erläuterte Frau v.
Ihne ihre Zielc uiid rhce Pläne und ii-ies vor <rl-
loin darauf hin, daß oie Bliivd.'nsürs-vrse cms den
Kriegsblinden. den ilngtückliäist-en Opfcrn des Krie-
ges. wicder vollvertige arbeiisgewohntc aber auch
avboitleistende und arbeitsfreudtge Mtarbeiter
heranzubildsn Lestrebt sei. Der Vorsitzende
des Rotein Kreuzes, Er.^. von Iageniann sirn0
in erhebender Weise die rechten Worte und den
Ausdruck alles desien. was die Vlindenfürsorge und
mit chr die Kriegssürso,rge überhauvt Frau von
Ihne zu danken habe. Ergrcifend waren die schlich-
ten AZorte. mit denen dcr -Kriegsblinde Höpke
den Dcmk seiner Kameraden der »Lieben Exzellenz"
MM AusdMck brachte. wie denn nichts chcrraktevisA-
scher ist, als ibr Verhällais zu den Kri«gsblind>on,
das dcm einerMutter ihren Kindern «ileicht. Das
von Schlossermeister veuser als Vertreter der

bei den ba-ulichen Arberten besämstigten Handin^
ker aussvürachte choch uuf Frau uon Ihn«
sreudigsten Widerhall. Luchorvortrnac und ein In

strumentalquartett. weitere humorvollc Dortr^-
des Kriogsdlinden Leutna>its Ebbecke zur Laute

gaben der ^eier eine rciche Abwecbsiung. Sie i>«
terließ bai allen Teilnehmern eincn ebensy beivea
ten. wie aber auch crheh.mden Eindruck

-i- Diebjtähle. Das Eejchäst ver Langfi,wel
bluhte uber --onntag Eestihlen wurden: In d'!
Anatomie. Hauptstraße.. crn Fahrrad im Weri
600 Atark. aus dem Hos des Restaurants E-ut > >
berg ein Fochrrad i,,n Werte von 350 Aiart; aus ü'-
ner Wirtschaft. Aug>ustrnergasse. 8 Stallhason im
Wcrte von 80 Mark; aus dem Lagerrauni einer
Herrenkleiderfabrik. Hauptstr-aße . 6 gcsärbte Woll-
decken im Wcrt von 200 Maik; durch Uebcrfteigm
üines Valkous in der Schillcrstraße Wäsck-c i„,
Werte von 110 Akark; vom einem biruMtück, Ha-

senbüchleriseg, zwei Schwoine im Mcrte von 900
Mark: Fn der

Mark; In der Hrrschstraße zwei Handtofser lWei-
dcmigeflechts im Wert von 250 Marl; Aus dem
Lhausfeurhaus eines Hotels eine silberne Danien-
ubr und'Kleider im Wert von 250 Mark; feiner
stahl Hine Dirne einem Unbekannlen 420 Mark

r. Wieblingen. 12. Iuli. Wic wir gestern be-
richteten. wurd-c-n durch Beschluß voni Bürgeraius-
jchuß Wiebliugea unv zwar aus Anlrag der jo,zial-
damokrat-ischen Fraktion die Fr üh k ar t oss e l -
preiso für den Erze.u.zer von 11 aus 15 Pfg. er-
chöht. Von anderer Ssiie wurde beantragt. Laß
die G-emcindekasse 3 Psg. von dieser Er-
höhung Le.zachlt. Ls ist dies umso ersrculicher. als
man nun in der Lage ist. Lie Kanofseln zu 12 Pfg.
an die Verbraucher abgeben zu können. Der Antrag
der foMldemokratiifchön Fvmktion ist aber auch ein
Boweis, Laß die Höchstprer;c zu nieder fiud und nur
deni Schiebcrw^en Dor'.chub lMen.

Vammenthal. 13. Zuli. Heute srüh gegen 1
Uhr brach in der Hefftschen Mühle aus bisher
unbekamMr Ursache Feuer aus. Außerordentl ch
rasch griss das Feuer um sich und brannte nicht
nur die Mühle. sondern auch die angebaulen La-
gergebäude vollständig aus. Den Feuerwehren von
Bammenthal. Wiefenbach und Neckargemünd ge-
lang es wenigstens noch. das Wohnhaus, desien
Dachgeschoß schon in Flammen stand, zu retten.
Dcr Ecbäudeschaden beträgt etwa 450000 Mark.
der Fahrnisschaden anderthalb Millionen Marl.
11000 Zentner Roggen und Weizen sind verbranni
nd>. Schwctzing-.n, 10. Iuli. Der hler m Unter-
suchung befindliche Ioh. Oehs von Pl-an-kstadt
inachte heute nachmiitkag einen verwegenen Flucht-
versuch. Er bcnützte das durck) den von eiinem Aus-
gangc Mrückkchronden EcsäNgnisverwalter geoff-
nete Tor und sprang an diesom vorlbsi ins Freie
und durch die Stadt hind-urch in den Schloßgarten.
H-ier konntcn ihn die stchort ihm ivachsetzsnden Ver-
solger wieder festnehmen. Auf dem W-'g zum Ee-
fängnis hatte sich sedoch an der Vahnmnterfühvuiis
rndessen cine größcre Menge Leute alngesannimelt,
die ihn befreiten und auch segen die, der Ueber-
macht gegenüber wshrloscn Eendarmcrie tätlich
wurdcn. Der Arbeiter Zieglcr. etner der »Be-
freicr", wurdc heute früch 6 Ubr -aus dem Vett
heraus verhaftet.

nd. Schweh'-ngen. 12. Iu-li. Der Taglöhner Ish.
Ochs vo-n Pl-ankstadt, der am Don-narstag nach-
niittag, w-ic bereits gemeldst, den Flvchtversuch
aus dcm hiesigen Eesängnis unterncrhm und bei
dom Mcktransvort ini dasselbe nach seiner Wieder-
ciJrcisung von Ackbeitslosen besreit wurde. komite
sich Pinev Freiheit nicht lange ersreucn: seine als-
baldige Wiedcrergreifunü gelang. Mit ihm wur-
den auch zwci seiner Schwetzrnger Fesreier. Lie ver-
heivateten Arlbsitcr Zieglsr und Oehl, ver-
hcvftct. Iobaun Ochs. der wegen umsangreicher
Lamwendsebjtähle in d"r Eisendahnbetriäbswerk-
stelle in Untcrsuchung sich befand, wuü»e rn dos
Landoszuchthaus Bruchsa'l über-gssiübrt. Dort machte
cr -heute Nacht durch Erh ängen seinem Läbm
cin Eudc._

Sport

ü- FußLaNLrgebnisie. Vei dem gestrigen Rück-
spxel Les D. s. B. in Lberbach konnten die Sonrmer-
ma.nuschcrften mit 5:2 und 7:3 gegen die Fußball-
ablcilunig des Turnvere'ms Eberbach den Sicg dcr-
voutragen. — Das Wettsviel rwischen Bascl und
'L h ö n i r - Muenheim, das vor einer großen Zu-
sck'aMirinense vor sich ging und an svannenden Mo-
menton reich war, endcte mit 1:0. Beide Mairn-
schastcn waren sich durchaus gewachsen. — Drrein
für Nasensviclcr-Man'nheim gegen Phömr Aweite
Mannschast 5:1.

Letzte Drahtberichte

Konstantinovel, 13. Iuli. Agcnce Hävas. Das
Kiic-gsgericht verurteilte Tala-at Pascha, En-
ver Pascha umd Djcmal Pascha in contu-
m-acian zum Todc und Musia Kiasiium Efscndh
den eheinalig'n Schelk Uel Islam und den snülL-
rcii Finanzmriv'lister Diavid Vey zu 15 Iahren
Zwangsarbeit. Die anderan Angcllagten wurLbn
sreig'sprochen.

Versaillcs, 14. Iuli. Der Nationialrat der
Sozi alisten-Partci rst untcr dem Vorlsitz
Cochins am Vormittag zu swortägiLc-r Vc-rhand-
lung zusam-nie.igetretcn. Er wird Lie Berichte d:r
cingesctzten 3 Untersuch'iniIskommisiionen über dcn,
Friedensvertrgg entg-'gennehmen und seino Stel-
lim-gnabme bekanntgeben.

Bcrsailles, 14. Juli. Lansins bat gost-rn
dbend Pavis verlassen und schisst sich in Brest
nach Amerikcr cin. Botschatser Mbite, dcv drittL
Delegierte auf der Friedcknskomfcienz, wird Lansins
oertretcn.

* Beschlagnahmtes Vermögcn des Zarcn Ferd'-

nd. Aus Ersuchen des Ccneralstaatsanwult^

' ets der cnglische Oberste Eerichtshos di^

, vbme -säintlicher in England bcsin'dl ch-.
cgenstände, die dein König Fcrdinaird
lc vien gchöven, an. Es handelt sick) um Ecg u-
im Gesamtwerte von etwa 400 000 Piun


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