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m/ r« d,z

öz 6ot,

Im ttause gestkneläert weräen
viii NiU« von tavoriilcknitt-n.

Oottlod Vetter, Nauplktrahe >06.

üloöenbericht.

Auch bet der Mode gilt das Sprichwort: Andöre
Leiten. andere Sitten. Wer hätte früher gedacht. datz
rin Drautkleid ohne Schleppe auch elegant aussehen
kann! wer hätte nicht Zlnstoß genommen an einem
kurzen Drautrock, wie wir ihn auf.unsrem Vilde
veröffentlichen k Und doch! wirkt unser Drautklcid
nicht besonders jugendlich und mädchcnhaft. ist es
im verein mit dem haubenartig aufgestecktem Schleier
nicht einfach entzückend und geschmackvoll im höchsten
Lrade? 5o ändern sich die Moden und Zeiten! Zwar
trägt wohl die Stoffknappheit Lchuld an dieser io
von Grund aus veränderten Brautkleidmode, vielleicht
aber auch unfre Gegenwart, die sich bestrebt. Niit uw
nötigem Pornp und Llitter aufzuräumen und alles
von Grund aus zu verändern. Sei denn wie ih>n
sei! Das kurze Brautkleid gefällt uns und wird
hoffentlich auch bleiben, wenn mit dem Lrieden die
Stosfe wieder ins Land kommen und unsre Damen
fich wieder kleiden können wie es ihnen gefällt.
Den Anfang haben wir ja gemacht, der Hrieden hat
angeklopft; wenn er auch zunächst ein etwas trübes
Geficht zeigt. so dürfen wir nicht verdrießlich werden.
Gut Ding will weile haben und schließlich drüigt der
Lonnenschein auch durch die schwärzesten wolken.

Unsre andern Lilder zeigen Lesttagskleider. Sie
find aus fchönen reichen Stoffen und sollen dann ge«
tragen werden. wenn wir froh bewegt find, >vas
gerade an einem k>ochzeitsfest fast immer der Lall ist.
Die Nlode fängt wieder an freundlicher zu sein. sie
verschmäht in neuester Zeit die grauen, langweiligen
Töne. fie will uns Lreude in die trüben Aerzen
fireuen und wir wissen, daß es ihr gelingen wird.
Deshalb begrüßen wir die Nlode mit ihrem fest-
Nchen Lifer und sehen mit Aoffnung einer Zukunft
«ntgegen. die schöner sein wird als die lelzten 2ahrs
waren.

Deschreibung öer Bilöer.

Nk. 8g48. Llegantes Sommerkleid aus glattem und gefticktem Schleierstoff.
Eine breite seidene Schärpe in Türkisenblau gidt dem weißen ^Ueid eine farbige
Note. Schnittnummer 6946 in 44, 46, 48, 62 cm halber Gberweite für Z,76 NI.

Nr. KSgg. Gesellschaftskleid aus glattem und gemuftertem Seiöenstoff. Der vorn
etwas kürzere Ueberwurf tritt vorn leicht auselnander und ist aus dem gemusterten
Stoff gearbeitet. Schwarze, breite Seidenblenden und eine ebensolche Schärpe vervoll.
ständigen die Ausftattung dieses Sestkleides. ^chnittnummer 6899 in 4H. 46. 4ö. 60.
64 cm halber Gberweite für ),80 NI^
llr. 4SZ0. Iugendliches
Sommerkleid aus weißem Mull
mit gesticktem Hragen. Das
sehr leicht herzustellende Meid
ist mit trägerartig angebrachten
Samtbändern ausgestattet. die
unterhalb des Gürtels wieder
rvorkommen und Doppel.
leifen bilden. Llusennummer
4810 in 40. 42. 44. 46. 48.

60 cm halber Gberweite für
76 pf. Rocknummer Z662 in
06. 100, 108. 116 cm Lüst.
weite für ) NI. Aufplättmuster
zur Stickerei Nr. Z6068 für

sspf.

Nv. 6gL4. Llegantes im
ganzen geschnittenes Brautkleid
aus weißer Seide und Spitzen.

An die verbreiterte Achsel sind
sehr glockige k>albärmel ange-
fügt. Sehr apart ist die Schärpe
aus Seidenstoff, die vom Aus«
schnitt ausgeht, im Rücken sich
kreuzt und vorn geschlungen
wird. Das kurze Lrautkleid
zeigt keine Schleppe. Schnitt.
nummer 6924 in 44, 46. 48,

62 cm halber Gberweite fiir
),60 NI.

Nr. 6g)7. Nlodisches Mtteb
kleid für festliche Gelegenheiten.

Die im Zusammenhang mit den
langen Aermeln geschnittenen
Seitenteile reichen bis zur H>üfte,
wo ihnen die in Lalten gelegten
Rockteile angefügt sind. Sehr
geschmackvoll ist die an diesen
Seitenteilen angebrachte ^etten.
stichstickerei, die in leicht ab.
stechendem Sarbtone sehr vor.
nehm und diskret wirkt. Schnitt«
nummer 6^17 in 44, 46. 48.

62 cm halber Gberweite für
).k0 NI. Aufplättmuster Nr.

>977 für r,ro NI.

veLtellung von Scknlttmuktern
olL Mo^ an: kür 1'aUk«« ^>« NZINe ä«r

Vr. 89L8. Sestkleid aus perlgrauer Seide für
Brautmütter. Das vorn geschkossene ^leid hat» breite
Trägerteile. die unter dem Gürtel wieder hervortreten
und mit Seidenfransen ausgestaltet find. ttinsutz „nv
Äündchen sind aus Seidentüll Schniktnunrmfr 6925
in 44, 46, 48. 62 cm halber Gberiveite für Ist.

llk. 69)4. Sehr aparies Gesellschastsklcid aus
hellem Seidenstoff mit geschmackvoller Stickerei' ver«
ziert. Das gerade kurze Leibchen ist unter dem Arm
in Lalten gelegt und zeigt einen viereckigen AusschnUt.
Dieser ist reich mit einer pcrlsticker'ei Egestattet. die
mit unsrer vorlage sehr leicht arisgeführt werden
kann. Dem kurzen. faltenlosen tcibchen ist der faden.
gerade, gereihte Rock angefügt. Die Aermel sind
dreiviertellang. unen weit mit Aermelaufscklag.
Schmttnummer 5914 in 40. 44. 48 cm halbcr Gber.
wcite für ),60 1N. Aufplättmuster zur perlstlckerei
Nr. 55976 für ) M.

Nr. )6))6. ^iurztailliges Blusenkleid mit spitzer
Dertc aus Spihenstoff. Hurze Llusenärmelchen sind
am Rand eingereiht und bilden ein kleines HäU elchen.
Scknitinummer 16110 in 28, 50. 5^ cm halber
Dberweite für 76 pf.

Mnans ins Lreie.

Die moderne lvelt kennt für jedes Alter und
für jeden Stand wohl das ,Reisen". aber kaum noch
das „lvandern"; darum bemühen sich verschiedene
Vereine, die Lust zum Ivanderu aufs neue wieder,
bcsonders in der Zugend, anzuregen. Das Dahin-
fiiegen im Liseubahnwagen mag manches für fich
haben. zum echten, rechten Genuß^der versck-iedenen
Schönheiten einer Gegend läßt es den Menschen nicht
konimen. Ebensowenig vermag die überfeine 2kultur
der sogenannten Lupusbäder die Nerven sc» zu stählen.
wie wanderungcn durch die herrliche Gotteswelt, die
das Llut zu rascherem Lreislauf treiben und den
^örper krästkgen, zugleich aber auch den Sinn für das Leben und Streben der Natur
erschließen und das Sclbstvertrauen ftählen. denn beim wandern ist man schließlrä-
doch auf die eigene Kraft angewiesen. So sollten es sich denn Lehrer und Llt.rn an-
gelcgen sein lasien, mit ihren Schülern oder ibren Lindern zu wandern, sie auf dies
und jenes besonders aufmerksam machen, sie lehren, mit »offenen Augen zu sehen".
was fie bis dahin nur durch Lücher kennen lernten und das doch durch den Augen-
schein erst rechtcs teben gewinnt. <ks ist durchaus nicht nötig. weit zu wandern.
Die eigne keimat hat nicht wenig Reize. und der Spruch ist wahr:

Sei es Moor und Strand, — Gder Sels ulld Sand.

Ls ist etwas daraus zu gewinnen — Ivenn mans nur anschaut mit rechten Sinnen.

Wem sich die Schönheit jener
Gegend erschloß, in der feine
Wiege ftand. der wird fie. be.
sonders in der 2!etztzeit. nur um
so inniger lieben lernen.

Das Sichversenken in die
Intimen Reize des eignen vater«
landes befördert die Liebe zur
Scholle. Lrst bei einer wande.
rung durch die heimatlichen
wälder lernt man den Lmpfin.
dungszauber verstehen, der aus
den Ziveigen zu uns spricht.
Da lernt man die Ueberliefe«
rungen der volksphantasie ver-
st^hen und begreift die poesie
unsrer volkssagen und Märchen.
Der Lmpfindullgszauber weilt
natürlich nicht auf der großen
Leerstraße oder in Gasthöfen
ersten Ranges. Die Llume echter
deutscher Romantik blüht abseits
vom lvege. Sie ist selten ge-
worden in unserm nüchternen.
aufgeklärten Zeitalter. Sie
flüchtete mehr und mehr vor
der Technik. Man muß sie
dort suchen, wo fie blüht. in
— der Stille. —

Cine wanderung lehrt uns,
als nener Mensch neue welten
in uns aufnehnien. Das ver«
arbeiten dieser ncuen Lindrücke
wird unsre Gedailken und Ge^
fühlswelt aufs beste ergänzen.
wird ein Ansetzen neuer Ringe
im Stamm unsrer persör.' -
keit hervorrufen. Manche Srite
wird in uns erklingen. die bis
dahin geschlummert, wenn wir
uns bemühen, Land und Leut«
zu schauen, wie sie wirklich
find; — wenn wir nichts ver«
achten, was sich uns in reicher
Lulle Schönes darbietet.

E) ^ A. M. w.

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