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Innendekoration: mein Heim, mein Stolz ; die gesamte Wohnungskunst in Bild und Wort — 16.1905

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Kunstgewerblicher Unterricht in Lehrwerkstätten
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Ehrlich, Walter: Über Garten-Kunst, [1]
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https://doi.org/10.11588/diglit.7502#0061

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INNEN - DEKORATION

4<)

fahrungen vorzunehmen. Beim Planen
von Neubauten ist jedoch auf die An-
legung von Werkstätten von vornherein
Rücksicht zu nehmen. Dabei werden,
wo die Verhältnisse dies zulassen, solche
Werkstätten, in denen geräuschvolle Ar-
beiten ause

eführt werden, zweckmässiger-
weise in ein Untergeschoss oder, wenn
möglich, in ein Nebengebäude zu ver-
legen sein. — Die in Schulwerkstätten
erzeugten Gegenstände dürfen nicht in
einer Weise veräussert werden, dass da-
raus dem Handwerk oder der Industrie
ein Wettbewerb erwächst. Sie können
den Anfertigern gegen entsprechenden
Entgelt, der zum mindesten die Matenal-
kosten zu decken hat, überlassen, der
Schulsammlung einverleibt oder anderen
Anstalten für deren Sammlungen oder
als "Unterrichtsmaterial gegen Ersatz der
Selbstkosten abgetreten werden. Soll eine
Veräusserung zu anderen als den vor-
erwähnten Zwecken stattfinden, so ist
diese nicht unter dem Marktwert zulässig
und bedarf der Genehmigung der Schul-
vorstände (Kuratorien). . w u
Die für die kunstgewerblichen Fachschulen mi ver^
stattumerricht bisher gültigen besonderen Bestimmu B ,
betreffend den Absatz der Erzeugnisse, we*
gehoben. Unberührt hiervon bleiben seltetvetstaadUcn
die unter dem 28. Februar 1902 erlassenen Bestimmt, g
über die Buchführung bei der Herstellung und,rt , . •
kauf von Waren an den Fachschulen für

PROF. JOSEPH HOFFMANN—WIEN.

Spiel-Ummer bei Herrn M. Biach— Wien.

Die staatlichen und staatlich unterstützten Fach-
und Fortbildungsschulen sind zu ermächtigen, sich wegen
der Beschaffung von Lehrmitteln nach Maßgabe vor-
stehender Vorschriften rnit den Schulen mit Werkstätten-
betrieb unmittelbar in Verbindung zu setzen.

Das sind Bestimmungen zu Gunsten der Lehrwerk-
stätten von unberechenbarer Tragweite, denn in
ihnen ruht das Gedeihen oder — Verkümmern
der neuzeitlichen Handwerkskunst. Wir sind vor
ganz neue Aufgaben gestellt; sie können aber erst
erfüllt werden, wenn die Meisterlehre mit der
Lehrwerkstätte, und das wechselseitig, nicht als
sich bekämpfende sondern als sich unterstützende
Faktoren wirken. die Redaktion.

Prof

J°s. hoffmann

190.',. 1J. 2

WIEN.

Spiel-Zimmer bei Herrn M. Biach- Wien.

ÜBER GARTEN-KUNST.

Von Walter Ehrlich, Gartening., Leipzig.

^7ur Rokokozeif machte sich bei den
*/* Gebildeten Europas, anfangs leise und
> schüchtern, dann immer dringender,
ein sehnsüchtiges Verlangen nach der ihnen
fremd gewordenen Natur fühlbar. Der fran-
zösische Hof war damals tonangebend für die
Lebensführung, und in körperlicher Verweich-
lichung und zu ausschweifender Lebensweise
war man dort und überall, wo man seinem Bei-
spiele folgte, in einen ungesunden Zustand von
Überkultur, in ein Extrem von Unnatürlich-
keit geraten. Körper und Seele — oder
anders ausgedrückt: die angegriffenen Nerven
— verlangten damals also nach Heilung durch
»Rückkehr zur Natur«. Man mag sich anfangs
 
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