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Innendekoration: mein Heim, mein Stolz ; die gesamte Wohnungskunst in Bild und Wort — 16.1905

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https://doi.org/10.11588/diglit.7502#0338

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INNEN-DE KOR AT ION

durch die ungemein raschen Forlschritte der Chemie und
anderer Wissenschaften bereichert und ausgebildet worden
und darin liegt hauptsächlich der Grund, weshalb auch
die Holzfärberei jetzt auf einer so hohen Stufe der Ausbildung
steht, die... nicht fern von dem Zielpunkte möglichster Voll-
kommenheit stehen dürfte," — so wissen wir heute, dass
diese Ansicht viel zu optimistisch war und sich nicht
bewahrheitet hat. Im Gegenteil, erst seit dem letzten Jahr-
zehnt des vorigen Jahrhunderts hat die Holzfärberei, welche
früher stets zusammen mit dem Färben des Horns, der
Knochen und des Elfenbeins genannt wurde, angefangen,
sich zu einem neuen selbständigen Gewerbe emporzuarbeiten.
Dieser Aufschwung in der Kunst des Holzfärbens ist aber
erst durch die mehr und mehr zur Geltung kommende An-
wendung der Teerfarbstoffe zum Färben des Holzes möglich
geworden. Weiterer mühsamer und zeitraubender Arbeiten
wird es bedürfen, um die Färbemethoden des Holzes aus-
zubilden, neue Teerfarbstoffe auf ihre Lichtechtheit zu
prüfen, das Verhalten der so überaus zahlreichen Farbstoffe
gegen die verschiedenen Holzarten und die Art der Bindung
der Farbstoffe in der Holzfaser und der Holzzelle zu
erforschen. An der Erreichung dieses Zieles mitzuarbeiten,
sind die Männer der Wissenschaft und der Praxis, jeder
auf seinem besonderen Arbeitsgebiete, berufen.

Jeder, der sich an der weiteren Ausbildung der Holz-
färberei betätigen will, möge eingedenk sein des Ausspruchs,
der dem Begründer der modernen chemischen Forschung,
dem Darmstädter Justus von Liebig zugeschrieben wird:
„Was man kennen lernen will, das lernt man
nicht aus Büchern und nicht am grünen Tisch,
sondern im Laboratorium".
Für die Erreichung des vorgesteckten Zieles ist es jedoch
gleichgültig, ob neue Kenntnisse im Holzfärben im Labora-
torium des Chemikers, in der Werkstatt des Schreiners oder
im Beiz- und Färberaume der Möbelfabrik erworben werden.

UNSER WETTBEWERB: SPIEL- U. BILLARD-ZIMMER.
Am 2. November trat das Preisrichter-Kollegium, be-
stehend aus den Herren Prof. Dr. Ernst Vetterlein, Hofrat Alex.
Koch und den Redakteuren Franz Stanger und Anton Jaumann,
zusammen, um über die Verteilung der Preise zu beraten. Ein-
gelaufen waren insgesamt 42 Blatt Zeichnungen von 16 Autoren.
Die Arbeiten wiesen im ganzen eine recht anerkennenswerte
Höhe auf sowohl nach der künstlerischen, technischen wie
zeichnerischen Seite. Viele schieden jedoch sehr bald aus, da
ihnen jede persönliche Note und jede Erfindung abging.
Mehrere mussten ferner deswegen zurückgestellt werden, weil
sie sich — in sehr naiver Weise — auf das Zusammenstellen
geborgter Motive beschränkt hatten. Unter dem noch ver-
bleibenden Rest ergab sich ganz von selbst eine bestimmte
Reihenfolge in den Qualitäten, sodass die Preisrichter zu
folgendem einstimmigen Urteil kamen: I. Preis (100 Mk.):
Emil Nolte, Architekt, Berlin SO., Glogauerstr. 28; II. Preis
(80 Mk.): Carl Pfeiffer, Architekt, Berlin-Steglitz, Lindenstr. 28;
III. Preis (60 Mk.): Gust. Strothmann, Architekt, Berlin SW 29,
Notizstr. 10. Lobend erwähnt wurden die Arbeiten von Eduard
Pfeiffer, Berlin-Steglitz, Lindenstr. 28; Emil Tuch, Mainz,
Illstr. 19; Willy Schmidt, Münster i. W., Südstr. 3; Georg
Koch, Offenbach a. M., Sprendlinger-Landstr. 27. (Letztere
sind nach der Nummer des Eingangs geordnet). Die Ver-
öffentlichung der prämiierten und lobend erwähnten Entwürfe
wird im ersten Heft des neuen Jahrgangs erfolgen.

P

a die Artikel-Serie des Herrn Professor Sonne allgemein
grossen Anklang bei unserem Leserkreis gefunden hat,

so sah sich die Schriftleitung der „Innen-Dekoration" veran-
lasst, auch für den kommenden Jahrgang eine ähnliche Arbeit
desselben Verfassers in Aussicht zu nehmen. Sie soll das
Thema behandeln: Unsere Möbelhölzer. Gewiss ein Gegen-
stand, der für jeden Fachmann und für jeden Innenkünstler
grösste Bedeutung hat. Wir dürfen wohl hoffen, unsern Lesern
wieder einen wertvollen Dienst erweisen und ihnen für ihre
praktische Tätigkeit willkommenes Material bieten zu können.

MICH. E. BEYRER —MÜNCHEN.

Aus dem Wettbewerb der »Deutschen Kunst und Dekoration«. Vergl. ausfülirlictl

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