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Innendekoration: mein Heim, mein Stolz ; die gesamte Wohnungskunst in Bild und Wort — 16.1905

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Schulze-Köln, Otto: Der Dekorative Wandfries, [3]
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https://doi.org/10.11588/diglit.7502#0221

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2 IO

1XXEX-I)KK( »RATION

OTTO FR1TZSCHE, KÖNIGL. BAYER. HOF-MÖBELFABRIK, MÜN(
(Fortsetzung: von Seite 204.)

Darstellung wiesen sie dorthin. Erst die neueren,
in lithographischem Druck hergestellten inhalt-
reicheren Friese, zu allererst für Kinderzimmer
gedacht, wurden mehr in Augenhöhe gebracht —
sie wurden zu einem Zwischenfriese von rein bild-
artigem Charakter, fast zu einem kostbaren Bande,
einer Schärpe, die keine eigentliche Aufgabe mehr
zu erfüllen hat, sondern ganz zu Schmuck wird.

Feste Grenzen für die Verwendung selbst sollen
hier aber nicht gezogen werden; es kommt ganz
auf die Abmessung des jeweiligen Raumes an,
namentlich auf seine Höhe, auf seine Wandgliede-
rung und Ausstattung an, dann — ob der Raum
als eigentliches Kinderzimmer gedacht ist oder
mehr als Raum für Erwachsene dient. In letzterem
Falle müssen diese Friese wohl auch nach oben
wandern, um eine rein dekorative Aufgabe zu er-
füllen." Wir ersehen hieraus, dass diese Friese
eine vielfache Verwendung zulassen, wer sie im
Original sieht und den Raum genau kennt, den
sie schmücken sollen, wird über ihre platz-

CN. Schlaf-Zimmer für ein Landhaits in Tegernsee.

gerechte Anbringung nicht lange im unklaren sein.
— Bei Breitkopf & Härtel in Leipzig erschienen
bisher folgende zehn Friese: Fischerboote, von
Ad. Luntz; Entengeschnatter, von Hans C. Ulrich;
Wer will unter die Soldaten, von Jvo Puhonny;
Neckerei, von H. Freytag; Frühlingsreigen, von
Hans v. Volkmann: Feierabend, von demselben;
Katze und Maus, von Maximilian Li eben wein;
Hirschjagd, von Matthäus Schiestl; Vor dem Tor I
und vor dem Tor II, von Otto Ubbelohde. Jedes
Friesblatt, einmal die Darstellung umfassend, misst
40 : 100 Zentimeter und kostet 3 Mark. Die beiden
letztgenannten Blätter lassen sich auch zusammen-
hängend verwenden, so dass ein wechselnder Rapport
entsteht. Schon aus dieser Aufzählung ist ersicht-
lich, dass der Inhalt der Friese den verschiedensten
Gebieten entnommen ist. Die Darstellungsweise
ist teils einfacher, teils komplizierter, wie das eben
der Gegenstand forderte oder wie das in der per-
sönlichen Eigenart des Künstlers lag.

(Schluss im September-Heft.)
 
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