Innendekoration: mein Heim, mein Stolz ; die gesamte Wohnungskunst in Bild und Wort — 44.1933
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https://doi.org/10.11588/diglit.10797#0399
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Die Hausuhr
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INNEN-DE KORATI ON
385
»haus-uhr«
entw. h.möller
ausf. k1enzle
uhrenfabriken
schwenningen
DIE HAUSUHR. Zu den dringlichsten Lebens-
notwendigkeiten gehört eine Uhr. Sie ist die
untrennbare Begleiterin unseres Daseins, sie gibt
unserer Zeit Rhythmus und Wert, macht uns die
Kostbarkeit und zugleich die flüchtige Vergänglich-
keit einer Stunde bedeutsam, sie ist eine unermüdlich
beredte Mahnerin zu Ordnung und Pünktlichkeit.
Nicht nur das Werk und die äußere Form bestim-
men Wesen und Art der verschiedenen Uhren: Die
Taschenuhr z. B. steht in einem Privatverhältnis zu
ihrem Besitzer. Einem Verhältnis, das meist etwas
herrisch und geschäftsmäßig ist. Die Hausuhr ist
Allgemeingut und Allgemeinvertrauter der ganzen
Familie. Das Gesetz ihres Zifferblattes hat gleiche
Geltung für die Erwachsenen und für die Kinder, und
ihre klingende Stimme verhallt weithin durch alle
Zimmer. Sie hat etwas Lebendiges, Anheimelndes,
und die Stille, wenn sie einmal steht und schweigt,
wird unheimlich bedrückend.
Man hat diese Vertraulichkeit, die eine Hausuhr in
ihrem Wesen birgt, früher oft mit äußerlicher Ge-
mütlichkeit verwechselt. Es gab jene langen, schma-
len, geschnitzten Wanduhren mit furchtbar viel Glas,
Holz und Hängegewichten und ganz winzigem Ziffer-
blatt, die aus irgendeinem Grund »Regulator« hießen
und manchmal »Kuckuck« riefen. Es gab später die
Standuhr. Brav, bieder, breit mit dröhnender Reso-
nanz. Wir denken uns die Uhr unserer Zeit anders:
klar, übersichtlich, glatt und schlanklinig, wie die
hier abgebildete Hausuhr der Kienzle A.G. u. h.
385
»haus-uhr«
entw. h.möller
ausf. k1enzle
uhrenfabriken
schwenningen
DIE HAUSUHR. Zu den dringlichsten Lebens-
notwendigkeiten gehört eine Uhr. Sie ist die
untrennbare Begleiterin unseres Daseins, sie gibt
unserer Zeit Rhythmus und Wert, macht uns die
Kostbarkeit und zugleich die flüchtige Vergänglich-
keit einer Stunde bedeutsam, sie ist eine unermüdlich
beredte Mahnerin zu Ordnung und Pünktlichkeit.
Nicht nur das Werk und die äußere Form bestim-
men Wesen und Art der verschiedenen Uhren: Die
Taschenuhr z. B. steht in einem Privatverhältnis zu
ihrem Besitzer. Einem Verhältnis, das meist etwas
herrisch und geschäftsmäßig ist. Die Hausuhr ist
Allgemeingut und Allgemeinvertrauter der ganzen
Familie. Das Gesetz ihres Zifferblattes hat gleiche
Geltung für die Erwachsenen und für die Kinder, und
ihre klingende Stimme verhallt weithin durch alle
Zimmer. Sie hat etwas Lebendiges, Anheimelndes,
und die Stille, wenn sie einmal steht und schweigt,
wird unheimlich bedrückend.
Man hat diese Vertraulichkeit, die eine Hausuhr in
ihrem Wesen birgt, früher oft mit äußerlicher Ge-
mütlichkeit verwechselt. Es gab jene langen, schma-
len, geschnitzten Wanduhren mit furchtbar viel Glas,
Holz und Hängegewichten und ganz winzigem Ziffer-
blatt, die aus irgendeinem Grund »Regulator« hießen
und manchmal »Kuckuck« riefen. Es gab später die
Standuhr. Brav, bieder, breit mit dröhnender Reso-
nanz. Wir denken uns die Uhr unserer Zeit anders:
klar, übersichtlich, glatt und schlanklinig, wie die
hier abgebildete Hausuhr der Kienzle A.G. u. h.