Innendekoration: mein Heim, mein Stolz ; die gesamte Wohnungskunst in Bild und Wort — 44.1933
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https://doi.org/10.11588/diglit.10797#0258
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Bry, Paul: Vom Forsthaus zum Junggesellenheim
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INNEN-DEKORATION
DR. PAUL BRY-BERLIN »ARBEITSZIMMER« GRAU KIEFER, RAUFASERTAPETE ELFENBEIN
V
»ARBEITSTISCH« MIT RESOPALPLATTE, COUCH ZARTGRÜN
OM FORSTHAUS ZUM JUNGGESELLEN-
HEIM. Es war wohl das einzige und erste Haus
in dieser Gegend und stand mitten im Wald, weit
vor den Toren Berlins, als Forsthaus. Lange hatte
es leer und unbewohnt gestanden, bis in den
Zeiten der Wohnungsnot ein Mieter einige An-
bauten vorgenommen hatte.
Nun sollte es nach hundertjährigem Bestehen
eine moderne Auferstehung feiern. Wenn es auch
außen sein altes Gesicht beibehielt, zog doch der
moderne Geist radikal in sein Inneres. Dampf-
heizung, Wasserversorgung, Licht- und Radioan-
lagen wurden durch alle Zimmer gelegt, die Wände
aufgeschnitten und Fenster ausgebrochen, der
Keller ausgebaut und durch eine Asphaltschicht
fußwarm gemacht.
Die alte Treppe mußte weichen und einem mo-
dernen Geländer aus schwarzem und rotem Opak-
glas Platz machen, während die Wände und
Stufen mit Linoleum belegt wurden.
An das neu geschaffene Blumenfenster im Eß-
raum (Abb. S. 245 oben), das im Sommer einen
herrlichen Ausblick nach dem Garten gibt, lehnt
sich der Tisch mit einer Platte aus blauem Massiv-
glas, an dem man ohne Tischtuch, nur auf kleinen
Deckchen serviert, seine Mahlzeiten einnehmen
kann, immer den Blick in die Natur. Linoleum,
in weiß und schwarz gemustert, ersetzt den Teppich
INNEN-DEKORATION
DR. PAUL BRY-BERLIN »ARBEITSZIMMER« GRAU KIEFER, RAUFASERTAPETE ELFENBEIN
V
»ARBEITSTISCH« MIT RESOPALPLATTE, COUCH ZARTGRÜN
OM FORSTHAUS ZUM JUNGGESELLEN-
HEIM. Es war wohl das einzige und erste Haus
in dieser Gegend und stand mitten im Wald, weit
vor den Toren Berlins, als Forsthaus. Lange hatte
es leer und unbewohnt gestanden, bis in den
Zeiten der Wohnungsnot ein Mieter einige An-
bauten vorgenommen hatte.
Nun sollte es nach hundertjährigem Bestehen
eine moderne Auferstehung feiern. Wenn es auch
außen sein altes Gesicht beibehielt, zog doch der
moderne Geist radikal in sein Inneres. Dampf-
heizung, Wasserversorgung, Licht- und Radioan-
lagen wurden durch alle Zimmer gelegt, die Wände
aufgeschnitten und Fenster ausgebrochen, der
Keller ausgebaut und durch eine Asphaltschicht
fußwarm gemacht.
Die alte Treppe mußte weichen und einem mo-
dernen Geländer aus schwarzem und rotem Opak-
glas Platz machen, während die Wände und
Stufen mit Linoleum belegt wurden.
An das neu geschaffene Blumenfenster im Eß-
raum (Abb. S. 245 oben), das im Sommer einen
herrlichen Ausblick nach dem Garten gibt, lehnt
sich der Tisch mit einer Platte aus blauem Massiv-
glas, an dem man ohne Tischtuch, nur auf kleinen
Deckchen serviert, seine Mahlzeiten einnehmen
kann, immer den Blick in die Natur. Linoleum,
in weiß und schwarz gemustert, ersetzt den Teppich