Innendekoration: mein Heim, mein Stolz ; die gesamte Wohnungskunst in Bild und Wort — 44.1933
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https://doi.org/10.11588/diglit.10797#0424
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Sobotka, Walther: Organisation des Wohnbetriebs
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INN EN-DEKORATION
der weder mit »objektiv« gegenüber »subjektiv«, noch
mit »stilistisch« gegenüber »rationalistisch« voll er-
faßt werden kann, geht sehr tief, so sehr, daß viele
darin die Konsequenz einer unüberbrückbaren Kluft
zwischen intuitiver Schaffensmethode visueller Künst-
ler gegenüber der kontemplativen Art des modernen
Architekten erblicken, der ja sein Gebiet allgemein
menschlich und über den engen Rahmen des alten
Kunstbegriffes hinaus zu verbreitern bestrebt ist.
Und wirklich ist dieser Gegensatz heute auch inner-
halb der als »modern« anerkannten Leistungen zu ver-
spüren. Das Wort: verspüren ist hier in einschrän-
kendem Sinne gebraucht, da es sich dabei nicht
immer um unmittelbar in die Augen springende for-
male Unterschiede handeln muß, sondern um eine
weniger greifbare Verschiedenheit der Gesinnung,
mit der die Dinge verwendet und zueinander in Be-
ziehung gebracht sind. Die Aufstellung eines Tisch-
chens, eines Sitzplatzes, die Anordnung von Bü-
chern, Lampen usw. im Raum wird schon manchen
Aufschluß geben können, ob der Entwerfer mehr
einer stilistischen Richtung zuneigt, ob er abstimmt
und gustiert, oder ob er ohne bestimmtes Losgehen
auf eine einheitliche Gesamtwirkung die Dinge —
jedes für seinen Zweck - sorgfältig aussucht und
dort aufstellt, wo es das Wohnen erfordert. Falsch
INN EN-DEKORATION
der weder mit »objektiv« gegenüber »subjektiv«, noch
mit »stilistisch« gegenüber »rationalistisch« voll er-
faßt werden kann, geht sehr tief, so sehr, daß viele
darin die Konsequenz einer unüberbrückbaren Kluft
zwischen intuitiver Schaffensmethode visueller Künst-
ler gegenüber der kontemplativen Art des modernen
Architekten erblicken, der ja sein Gebiet allgemein
menschlich und über den engen Rahmen des alten
Kunstbegriffes hinaus zu verbreitern bestrebt ist.
Und wirklich ist dieser Gegensatz heute auch inner-
halb der als »modern« anerkannten Leistungen zu ver-
spüren. Das Wort: verspüren ist hier in einschrän-
kendem Sinne gebraucht, da es sich dabei nicht
immer um unmittelbar in die Augen springende for-
male Unterschiede handeln muß, sondern um eine
weniger greifbare Verschiedenheit der Gesinnung,
mit der die Dinge verwendet und zueinander in Be-
ziehung gebracht sind. Die Aufstellung eines Tisch-
chens, eines Sitzplatzes, die Anordnung von Bü-
chern, Lampen usw. im Raum wird schon manchen
Aufschluß geben können, ob der Entwerfer mehr
einer stilistischen Richtung zuneigt, ob er abstimmt
und gustiert, oder ob er ohne bestimmtes Losgehen
auf eine einheitliche Gesamtwirkung die Dinge —
jedes für seinen Zweck - sorgfältig aussucht und
dort aufstellt, wo es das Wohnen erfordert. Falsch