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Jahrbuch für Photographie und Reproduktionstechnik — 25.1911

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Pfenninger, Otto: Historisches über die Farbenkamera
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https://doi.org/10.11588/diglit.44943#0028

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Historisches über die farbenkamero.

Flehmen mir an, dafj bessere Sensibilisatoren gefunden
merden, so mird es sehr wünschenswert sein, dafj ein Apparat
hergestellt mird, mit welchem die drei Bilder augenblicklich und
ohne perspektioe Interferenz photographiert werden können.
Um dieses Ziel zu erlangen, habe ich die folgende An-
ordnung ersonnen, um die Bilder mit einer einzigen Belichtung,
geometrisch gleichartig, uon einem Gegenstand zu photo-
graphieren.
Die uon einem Gegenstand kommenden und photographisch
zu uerwertenden Eichtstrahlen merden uon einem unbelegten
Glase mit parallelen Flächen, mit 45 Grad Aeigung oder an-
nähernd so, empfangen, diese Eichtstrahlen werden teilweise
gegen die erste Einse reflektiert. Jedoch der gröfjte Teil der
Eichtstrahlen geht durch dieses erste Glas und fällt auf ein
zweites unbelegtes Glas mit parallelen flächen, mit 45 Grad
lleigung oder annähernd so, und diese Eichtstrahlen, oom
gleichen Gegenstände kommend, werden hier weiter gespalten,
und ein Teil wird hier gegen eine zweite Einse reflektiert. Der
Eichtstrahlenrest geht durch dieses zweite Glas und wird uon
einer dritten Einse direkt empfangen oder oermittelst einer
Reflexion oon einem Glas oder mctallspiegel — — —.“
Jm allgemeinen stimmt diese Beschreibung einer helio-
chromischen Kamera mit zwei oder mehreren Reflektoren mit
den heute gestellten Anforderungen überein; ebenso sind die
farbenfilter die gleichen, wie die oon Joes und anderen Experten
empfohlenen. So ziemlich alle Joes-Chromkameras beruhen
auf obigen grundlegenden Andeutungen.
18 Jahre später wurde das Chromoskop „erfunden“ und paten-
tiert: Joes’ erstes englisches Patent 4606 oom Jahre 1892 sagt un-
gefähr: „Ein Instrument, mit welchem drei oder mehrere Bilder
eines Gegenstandes oon einem Gesichtspunkte aus aufgenommen
werden, fig. 1 zeigt eine Anordnung, mit welcher ein Bild oon a
(erster Reflektor) reflektiert wird; ein Teil des einfallenden
Eichtes wird nach aA (erste fokusdistanz) reflektiert, aber
ein anderer Teil geht durch a (erster Reflektor) hindurch
nach b (zweiter Reflektor) und wird oon da nach bx (zweite
fokusdistanz) reflektiert, und der Eichtrest geht durch b
(zweiter Reflektor) hindurch und wird dann nach d (dritte
fokusdistanz) reflektiert. Sammellinsen werden in die drei
Eichtbahnen placiert, welche dann die Bilder auf die photo-
graphischen Platten werfen.“
Dieses Joessche Patent ist, wie ersichtlich, identisch mit
obigem oon Ducos du Hauron, und dennoch gibt es eine
Verschiedenheit.
 
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