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Jahrbuch für Photographie und Reproduktionstechnik — 25.1911

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Würschmidt, Joseph: Ueber das Spektrum des elektrischen Lichtbogens
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https://doi.org/10.11588/diglit.44943#0033

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lieber das Spektrum des elektrischen Cichtbogens.

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Um die spektralen Unterschiede in den einzelnen Teilen des
Bogens zu untersuchen, oerwandte L ockyer1) die „JTlethode der
kurzen und langen Linien“. Sie besteht darin, ein Bild der
Lichtquelle, also in diesem falle des Bogens, auf den senkrecht
zu ihm gestellten Spalt des Spektralapparates zu entwerfen und
so die Spektra der einzelnen Teile der Lichtquelle gesondert zu
erhalten. Lockyer führt die beobachteten Unterschiede im
Auftreten einzelner Linien ausschließlich auf Unterschiede in der
Temperatur und Dichte zurück; nur nach der mitte des Spaltes
gelangen Strahlen, die oon dem Kern des Bogens ausgehen, in
welchem Temperatur und Dichte des Dampfes ein ITlaximum
ist, während nach den Enden des Spaltes nur Strahlen ge-
langen, die oon den weniger heißen und dichten Dampfteilen
im Lichtbogen ausgehen.
Dach den Beobachtungen oon Thomas2) liefert der Kern
des Bogens das Smansche Spektrum, das Bandenspektrum des
Kohlenstoffes, wobei die C- und Cy-Banden oon der mitte
nach den Rändern hin an Dicke abnehmen; an den Rändern
dagegen treten nur noch die zahlreichen, oon den Verunreini-
gungen der Kahle herrührenden ITletallinien auf, die unoeränderte
Breite haben und nur an den Rändern in Spißen auslaufen,
nähere Beobachtungen dieser ITletallinien rühren oon miß
Baldwin3) her. Vergl. hierzu auch P. Lenard, „Wied. Ann.“ 11,
1903, S. 644, der an dieser Stelle auf die Beobachtung nach
Lockyers JTlethüde hinweist, während er sonst die Zöllnersche
JTlethode, nach der die Protuberanzen ohne Sonnenfinsternis
beobachtet werden, anwendet.
Dach der Lockyerschen Hlethode machte ich einige Spek-
tralaufnahmen der Schuckertschen Lampe, und zwar wurde
zunächst Sammellinse, Bogen und Spalt so aufgesfellf, daß das
Bild des ganzen Bogens auf den Spalt fiel, dann wurden aber
auch die einzelnen Zonen und besonders die Grenzen der-
selben getrennt aufgenommen. Zur Bestimmung der Wellenlängen
wurde das funkenspektrum des Kadmiums benußt; die Aus-
messung der Platten wurde mit einem Abbeschcn Komparator
oorgenommen.
Jm Vergleich mit dem gewöhnlichen Boqenspektrum erqab
sich folgendes:
Auch hier liefert der Kern des Bogens die C- und Cy-
Banden, die zweite Schicht eine große Zahl oon ITletallinien, die
dritte Schicht aiel weniger metallinien. Jedoch treten die Unter-
1) Vergl. Kayser a. a. 0. ferner: 0. D. Chwolson, Cehrbuch der
Physik, Bd. 2, S. 434.
2) £. Thomas, „Campt, rend.“ 119, 1894, S. 728.
3) C.W. B a 1 d ro i n , „Phys. Reo.“ 3, 1895, S. 570.
Cd er, Jahrbuch für 1911.

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