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Jahrbuch für Photographie und Reproduktionstechnik — 25.1911

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Rohr, Moritz von: Ein zweckmäßiges Format für Stereogramme
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https://doi.org/10.11588/diglit.44943#0071

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€in zweckmäßiges Format für Stereogramme.

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Objcktioachsen können dann, nach einem Vorschläge des Herrn
R. Schüttauf, 60 mm ooneinander entfernt sein, und es ergibt
sich ein Regatio des Stereogramms, mo das Halbbildformat uon
6 cm Breite und 8 cm Höhe zroeimal oorkommt, mährend ein
Jnnenstreifen oon 4 mm und zmei Seitenränder uon je 3 mm
Breite fortfallen. Oben und unten merden Randteile uon je
5 mm Höhe entfernt. Klebt man die entsprechend beschnittenen
Papierkopien so auf, dafj die Durchstoßungspunkte der Objektiu-
aclisen in eine Entfernung oon 65 mm kommen, so erhält man
auf dem nun einmal unerläßlichen festen Träger ein 5ormat des
Stcreogramms uon 2X6X8 mit einem inneren Streifen uon
1 mm Breite, und die Umrandung des beidäugig gesehenen
Bildes scheint in endlicher Entfernung uor dem Beobachter zu
liegen.
Der Abstand der Objektiumitten non 60 mm meicht uon den
tatsächlich oorkommenden Augenabständen der Beobachter nicht
mesentlich ab; auf keinen 5all so stark, daß die daraus
folgenden Hlaßstabsänderungen des beidäugig mahrgenommenen
Raumbildes dem Durchschnittsbeobachter auffallen könnten.
Die 5reude an der naturtreue des Bildes scheint überhaupt
heute ziemlich gering zu sein und zmeifellos hinter dem Ver-
gnügen an dem stereoskopischen Eindruck als solchem zurück-
zustehen; es märe sonst unverständlich, daß auf die Güte der
Betrachtungssysteme so geringer Wert gelegt mird. Hält man
sich diese Stimmung der JTlehrzahl der Beobachter uor Augen,
so mird man keinen ürund sehen, non der Benutzung der ge-
möhnlichen Stereoskoplinsen — seien sie nun achromatisiert
oder nicht — abzuraten. Ihre Achsen sollten einen Abstand
non 65 mm haben. JTlan mird also auch die außerordentlich
bequeme Anpassung an den Augenabstand mählen, mie sie
Sir Danid Breroster 1849 durch die exzentrische Benußung
der Stereoskoplinsen eingeführf hat. Die unvermeidliche Herab-
seßung der Bildqualität mird man um so eher in den Kauf
nehmen, als sie bei den hier oorliegenden unbeträchtlichen
Exzentrizitätsmerten unter den Beträgen bleiben mird, roie sie
bei den gemöhnlichen Prismenstereoskopen des Handels auf-
treten und ertragen merden. Hinsichtlich der Erhöhung der
Aaturtreue mird es sich empfehlen, die Brennmeiten der Be-
trachtungslinsen denen der Aufnahmeobjektive so meit zu
nähern, mie es die Bildqualität in den seitlichen Teilen des
Raumbildes nur irgend gestattet.
 
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