Universitätsbibliothek HeidelbergUniversitätsbibliothek Heidelberg
Metadaten

Jahrbuch für Photographie und Reproduktionstechnik — 25.1911

DOI article:
Jensen, Christian Albrecht Theodor: Einiges über die neutralen Punkte der Atmosphäre
DOI Page / Citation link:
https://doi.org/10.11588/diglit.44943#0084

DWork-Logo
Overview
Facsimile
0.5
1 cm
facsimile
Scroll
OCR fulltext
68 einiges über die neutralen Punkte der Atmosphäre.
Wissens zuerst darauf hin, dafj man die Ursache zu der oan
Busch ausgesprochenen Beziehung zwischen den Abständen der
neutralen Punkte und den Sonnenflecken-Relatinzahlen uermutlich
in dem Sonnenstaub zu suchen hat, welcher nach seiner be-
kannten Theorie zur Zeit oon Vleckenbildungen durch den
Strahlungsdruck non der Sonne fortgeschleudert wird und in
unsere Atmosphäre gelangt* 1). Er nahm dabei an, daf^ die ein-
fallende Sfaubmenge parallel mit der eruptioen Tätigkeit der
Sonne oariiert.
Wir wollen aber hier weder auf diese Beziehungen, noch
auf die etwa in ?rage kommenden Beziehungen zwischen diesen
Phänomenen und den Tichtintensifäfs - Verhältnissen der Sonne
eingehen.
Von nicht geringerem Interesse als die mittleren Abstände
der neutralen Punkte bezw. ihre Abstände bei Horizontstellung
der Sonne ist für uns ihr Gang, d. h. der Wechsel in der öröFje
dieser Abstände bei wechselnder Sonnenhöhe. Einmal scheint
es so, als ob schon die eingehendere Verfolgung 'dieser Be-
ziehungen in normalen Zeiten besonders gut dazu geeignet sein
wird, uns einen klareren Einblick in die genaueren, sich um
die Zeit des Sonnenauf- und Unterganges in der Atmosphäre
abspielenden optischen Verhältnisse zu geben. Zum andern
oerhält sich der Gang uerschieden in normalen Zeiten und in
Störungszeiten, und zudem scheint er stark abhängig zu sein
oon der Art bezw. der Gröfje der Störung, was sehr inter-
essante Perspektioen für die künftige Forschung uerspricht.
Wir geben in fig. 142) ein Beispiel für den Gang des Arago-
schen Punktes, wie er uon verschiedenen Beobachtern — Arago,
Brewster, Busch, Jensen und Kläden — gefunden wurde3),

Schwingung verseht werden. Und so denkt sich Exner, daij ein Teilchen
durch starkes einfallendes ficht trotj seiner Oröfje in Schwingung versetjt wird,
wogegen schwaches Eicht diese Wirkung nicht mehr zustande bringt. Von
diesem Gesichtspunkt aus möchte es vielleicht auch zu verstehen sein, dafj die
Beziehung zwischen Polarisationsgrölje und Intensität jedenfalls am deutlichsten
bei niedrigen und mittleren Konzentrationsstufen in die Erscheinung tritt,
indem vielleicht die Partikelchen bei höheren Konzentrationsstufen durchgängig
auch für gröfjere Eichtintensitäten zu grofj werden, um mit in die Bewegung
hineingerissen zu werden. Sollte sich diese Anschauung bewähren, so würde
man natürlich bei genaueren Erklärungsversuchen zu berücksichtigen haben,
wieweit die Schwingungen der einzelnen Wellenlängen des eingestrahlten
Eichtes mit den Eigenschwingungen der Partikelchen übereinstimmen.
1) Svante Arrhenius, Das Werden der Welten, Eeipzig 1907, 5. 109
und 110, und sein Eehrbuch der kosmischen Physik, Eeipzig 1905, S. 873.
2) Jn dieser ?igur oben mufj es heilen anstatt Kloeden: Kläden.
5) Diese Kurven wurden von Professor Busch gezeichnet. Die mit
Busch bezw. Jensen bezeichneten Kurven stellen nur den Durchschnitt aus
einer Reihe von Beobachtungen in der ersten Hälfte des Jahres 1909 dar. Die
Aragoschen Beobachtungen wurden im April 1815 ausgeführt.
 
Annotationen