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Jahrbuch für Photographie und Reproduktionstechnik — 25.1911

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Jensen, Christian Albrecht Theodor: Einiges über die neutralen Punkte der Atmosphäre
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https://doi.org/10.11588/diglit.44943#0098

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tiniges über die neutralen Punkte der Atmosphäre.

lichsten Zügen bestätigen und sie auch auf den in Arnsberg
relatiu häufig sichtbaren Br e wsterschen Punkt ausdehnen.
Die Differenzen, welche er fand, scheinen allerdings durchgängig
nicht die Grö'fje zu erreichen, welche meine Beobachtungen er-
gaben. — Busch hat mich übrigens darauf aufmerksam gemacht,
dafj die uon mir erkannte Beziehung zwischen der Abstandsgeld
und der Wellenlänge gut übereinstimmt mit der oon H. Becquerel
gefundenen Tatsache der uerschiedenen Abweichung der Polari-
sationsebene uon der Ebene „Visierlinie, Sonne“ in den uer-
schiedenen Spektralbezirken1).
lieber die Aenderung der Differenzen mit der Sonnenhöhe
läfjt sich noch nichts Genaueres sagen; sie wird aber uer-
mutlich in innerem Zusammenhänge stehen mit der Verschieden-
artigkeit der ?arbennuance des Himmels bei verschiedenem
Sonnenstände. Auf alle ?älle kann man mit Grund hoffen, daij
die Theorie der atmosphärischen Polarisation durch die Fort-
setzung dieser Beobachtungen in uerschiedenen Spektralbezirken
erheblich gefördert werden wird, und Professor Busch und ich
beabsichtigen auch, die Sache eingehender in die Hand zu
nehmen, sobald unsere Zeit es zulä^t. Vor allem wird man
auch bei künftigen Störungen diese Beziehungen nicht aus dem
Auge lassen dürfen.
Diese Entdeckung uon der Abhängigkeit der Abstände der
neutralen Punkte uon der Brechbarkeit der Strahlen ist natürlich
auch oon großer praktischer Bedeutung. Um nun nicht ein
schwer kontrollierbares ITloment in die miteinander zu oer-
gleichenden, uon einer größeren Zahl uon Beobachtern aus-
geführten JTlessungen hineinzubringen, ist die Firma Dorf fei
& Faerber angewiesen worden, für ihre Pendelquadranten nur
Turmaline uon nahezu gleicher Färbung zu uerwenden, und
ebenso werden auch bei den in der Werkstatt des Hamburgischen
Physikalischen Staatslaboratoriums hergestellten Apparaten nach
JTlöglichkeit Turmaline mit der nämlichen Färbung benutzt.
Als Vergleichsinstrumente haben wir zwei Turmaline festgesetzt,
die im Besitz oon Professor Busch sind; zwischen diesen ziem-
lich engen Grenzen müssen die Färbungen liegen.
Hamburg, Physikalisches Staafslaboraforium, im Februar
1911.

1) Siehe S. 65 meiner gemeinsam mit Professor Busch herausgegebenen
Schrift.
 
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