Universitätsbibliothek HeidelbergUniversitätsbibliothek Heidelberg
Metadaten

Jahrbuch für Photographie und Reproduktionstechnik — 25.1911

DOI Artikel:
Saal, Alfred: Einiges über die Schwierigkeiten der photographischen Verfahren in den Tropen
DOI Seite / Zitierlink: 
https://doi.org/10.11588/diglit.44943#0114

DWork-Logo
Überblick
loading ...
Faksimile
0.5
1 cm
facsimile
Vollansicht
OCR-Volltext
98 Schwierigkeiten der photographischen Verfahren in den Tropen.

uns die Vereinigten Fabriken photographischer Papiere leicht auf
die richtige Spur bringen. Jedenfalls werde ich sie darum an-
gehen, ihnen das material zur Verfügung stellen und für mich
nur einige Proben oon den Umschlagpapieren zurückbehalten,
um damit gelegentlich chemische Untersuchungen zur Aufklärung
der Angelegenheit ausführen zu können. Ich glaube, dal] auf
diese Weise dem öffentlichen Interesse an der 5ache am besten
gedient sein wird.
Floch eines hätte ich betreffs der Zinkoerpackung zu be-
merken. Jn Deutschland scheint man im allgemeinen wenig
Wert darauf zu legen, wie lichtempfindliche photographische
Platten und Papiere luftdicht oerpackt werden müssen. Die
großen Exporthäuser in England und Frankreich verstehen sich
auf die kleinen Kunstgriffe, die unbedingt notwendig sind, aus-
gezeichnet. Sie lassen sich für alle Formate genau passende
Schachteln aus Weißblech fabriksmäfjig herstellen, die man nur
zu schließen braucht, wenn die Ware hineingekommen ist. So-
viel mir deutsche Sendungen unter die Augen gekommen sind,
haben diese den Eindruck gemacht, als ob die Ware behufs
Verlötens erst in die Werkstätte eines Klcmpnexmeisters ge-
wandert sein müfjte, der sie dann auf ein Stück Zinkblech se^t,
dieses umschlägt und verlötet. Auf diese Weise wird kaum zu
vermeiden sein, da^ Säure- und Bleidämpfe, erzeugt durch
den heifjen Eötkolben, mit eingeschlossen werden. Das dürfte
oft schon die einzige Ursache der ganzen ITlisere sein, wie es
gerade hier der Fall zu sein scheint. Und ferner ist Zinkblech
an sich kein geeignetes material, um die atmosphärische Ein-
wirkung völlig auszuschlieijen. Zinkblech zeigt eine gar zu
grofje Ueigung zur Oxydation und widersteht auch mechanischen
Verlegungen viel weniger als Weißblech.
Zum Schluß möchte ich noch ausdrücklich hervorheben, da^
obige Zeilen kein Urteil über die in Rede stehenden Papiere
enthalten. Es ist lediglich um eine Probesendung zu tun ge-
wesen, welche durch irgendein unglückliches Zusammenfallen
von ganz abnormen Umständen in einem sehr erheblichen JTlafje
gelitten hat. Es ist der einzige Zweck dieser Zeilen gewesen,
in dieses rätselhafte Dunkel Eicht bringen zu helfen.
 
Annotationen