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Jahrbuch für Photographie und Reproduktionstechnik — 25.1911

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Kieser, Karl: Der Positivfilm für kinematographische Zwecke
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https://doi.org/10.11588/diglit.44943#0130

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Der Posifiofilm für kinematographische Zwecke.

ziehen hochempfindliche, weicharbeitende Emulsionen uor,
mährend die kleineren Verbraucher mit oft unuollkommenen
Flegatiuen und geringerer Uebung unempfindlichen, hart- und
klararbeitenden Emulsionen den Vorzug geben, da sie so leichter
uor ganzen Fchlresultaten geschüßt sind.
Die Schichtdicke schmankt im trockenen Zustande zwischen
0,02 und 0,05 mm, ist also im allgemeinen etwas dünner als
bei Trockenplatten. Die Gesamtdicke des Positiofilms bewegt
sich deshalb zwischen 0,12 bis 0,18 mm. 0,14 mm ist die meist
gefundene Dicke. Dickenschwankungen innerhalb der Filmlänge
bis zu 3/100 mm sind übrigens nicht selten. Die Emulsionen
sind reine Bromsilberemulsionen, höchstens mit ganz geringem
Jodsilbergehalt. Von Wichtigkeit ist eine gute Gleichförmigkeit
und Feinheit des Kornes. Die Untersuchung der Handelssorten
ergibt, daß in bezug auf die Feinheit des unentwickelten Kornes
keine großen Unterschiede zwischen den Eieferungen der uer-
schiedenen Produzenten zu finden sind. Die Korngröße beträgt
etwa Visoo mm. Dagegen unterscheiden sich merkwürdigerweise
die unter Berücksichtigung der uerschiedenen Empfindlichkeit
gleich lange belichteten und gleichartig entwickelten Emulsionen
ganz erheblich in der Korngröße und im Kornaussehen. Eine
einzige Handelsmarke nur unter den zahlreich untersuchten
behält beim Entwickeln die gleichmäßige Verteilung des Kornes
bei. Hile anderen zeigen mehr oder weniger unregelmäßige
Vereinigung zahlreicher Körner, was entschieden für den Ver-
wendungszweck weniger günstig ist. Wird doch das fertige
Bildchen bis zu 200 mal linear uergrößert, und wenn auch das
fibbildungsocrmögen der Projektionsobjektiue natürlich nicht
genügt, die Unterschiede im Kornaussehen deutlich zur Dar-
stellung zu bringen, so ist doch in bezug auf Feinheit des Bildes
die Emulsion mit gleichmäßiger Verteilung und gleichmäßiger
Form der reduzierten Körner zweifelsohne im Vorteil. Es ist
das immerhin uon Interesse, da in Fachkreisen häufig noch die
JTleinung besteht, für die Verwendbarkeit einer Filmemulsion sei
einzig und allein der Verlauf der aus dem Sensitometerbild ge-
wonnenen charakteristischen Kurae maßgebend.
Die Haltbarkeit der Filmemulsion ist eine recht große,
und die Zeiten, in welcher die Filmunterlage auch unempfind-
liche Emulsionen nach kurzer Zeit affizierte, gehören der Ver-
gangenheit an.
Vor dem Kopieren des Films wird derselbe perforiert. Es
würde zu weit führen, auf die einzelnen Konstruktionen der
Perforiermaschinen einzugehen, es möge nur gesagt sein, daß
sie feinmechanische Kunstwerke darstellen, an deren Stanzen
sehr hohe Anforderungen gestellt werden. Ein schlecht per-
 
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