Universitätsbibliothek HeidelbergUniversitätsbibliothek Heidelberg
Metadaten

Jahrbuch für Photographie und Reproduktionstechnik — 25.1911

DOI Artikel:
Cobenzl, A.: Aus Altem immer Neues
DOI Seite / Zitierlink: 
https://doi.org/10.11588/diglit.44943#0136

DWork-Logo
Überblick
loading ...
Faksimile
0.5
1 cm
facsimile
Vollansicht
OCR-Volltext
120

flus Filtern immer neues.

gefähr 5 ccm zehnprozentiger alkoholischer Zitronensäureiäsung
noch milchiger wird. Die gebildeten Verbindungen bleiben feinst
verteilt in Schwebe.
Bei Wiederholung dieses Versuches, mit dem Unterschiede,
dafj zur Eösung des Silbernitrates die Hälfte mehr Wasser ge-
nommen und diese Eösung ganz kalt in die Kollodium-Chlor-
lithiummischung eingetragen wird, tritt die weißliche Trübung
nicht ein, auch nicht beim nachfragen der Zitronensäurelösung.
Die Emulsion bleibt klar durchscheinend und opalisierend. Die
entstandenen Verbindungen scheinen sich in einer Art kolloidalen
Zustandes zu befinden.
Daß hierzu gute ITlaterialien und sehr genaues Arbeiten
gehören, ist selbstuerständlich.
Wirklich gutes Kollodium muß klar sein, darf unter keinen
Umständen sauer reagieren oder gar Salpetersäure oder Unter-
salpetersäure enthalten. Ebenso darf Kollodiumwolle keinen
Geruch, am wenigsten nach Säure haben, soll möglichst rein
weil], langfaserig und mit wenig Staub untermengt sein. Zu
meinen Arbeiten diente mir das 5 ehe ring sehe Kollodium bezw.
Wolle für Photographie als Vorlage. Aus Wolle stellte ich mir
eine genau gewichtsoierprozentige Eösung in Alkoholäther 2 : 1
her. Erst nachdem die Wolle mit dem Alkohol gründlich durch-
tränkt ist, darf der Aether hinzukommen, worauf sofort leichte
Eösung erfolgt. Wolle im fertigen Alkoholäthergemische zu lösen,
kostet aiel JTlühe und Zeit.
Behufs Feststellung der Zähigkeit (Viskosität) des Kollodiums
benutze ich ein ungefähr 10 mm im Eichten weites, 80 cm langes
Glasrohr mit Hahn fast an einem Ende. Dieses Ende ist bis
auf eine ungefähr 1 mm weife Oeffnung zugeschmolzen. Die
Eösung der besten Kollodiumwolle ist etwas trübe und muß
daher zur Vermeidung uon Verdunstung, welche alles Prüfen
wertlos machen würde, unter Verschluß filtriert werden.
Hierzu dient ein starkes 25 cm langes 45 bis 50 mm im
Eichten weites, beiderseits offenes Olasrohr (Zylinder), dessen
eines Ende mit umgebogenem Rande mit gutem Rehlcder zuge-
bunden wird. Jn das andere Ende paßt ein gut schließender
Kork, durch welchen ein rechtwinkelig gebogenes Glasrohr mit
daran angeschlossenem Cummigebläsc geht. JTlan füllt in den
Zylinder, mit dem zugebundenen Ende in einem Trichter mit
Flasche stehend, die zu filtrierende Eösung und drückt letztere
mittels des Gebläses durch das Eeder.
Wenn in der Folge uom Filtrieren durch Rehleder gesprochen
wird, so ist die Anwendung genannter Vorrichtung gemeint.
mit der filtrierten Eösung wird der Zähigkeitsmesser
(Viskosimeter) eingestellt, man füllt diesen unter Vermeidung
 
Annotationen