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Jahrbuch für Photographie und Reproduktionstechnik — 25.1911

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Mees, C. E. Kenneth: Zeitentwicklung
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https://doi.org/10.11588/diglit.44943#0187

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Zeitentwicklung.

171

Grad van Kontrasten zu erhalten. Jndem ich die Diskussion
über die Vorteile und Rachteile dieser Entwicklungsmethode
andern überlasse, mochte ich nur einige, auf den Gebrauch dieser
Rlethode sich beziehenden Betrachtungen anstellen.
Die zur Entwicklung einer Platte erforderliche Zeit ist ab-
hängig uon den drei folgenden Faktoren:
1. non dem JTlaximum der zu erhaltenden Kontraste;
2. non der Schnelligkeitskonstante;
3. uon dem Temperaturkoeffizienten.
Die Anwendung irgendwelcher, für eine besondere Platten-
sorte ausfindig gemachter normen auf andere Plattensorten ist
abhängig von diesen unverändert bleibenden Faktoren. Als
Resultat einiger Versuche über die ITlessung dieser Faktoren
-für verschiedene Plattensorten bin ich zu den folgenden Ergeb-
nissen gelangt:
1. Der höchste Grad von Kontrast, welchen eine Platte gibt,
ist ziemlich konstant oon einer Präparation zur andern; es ist
natürlich Sache des Emulsionsfabrikanten, daß es derartig ge-
macht wird. Eine Veränderung der Umstände bringt indessen
beträchtliche Variationen hervor, welche in extremen Fällen bis
.zu 30 oder 40 Prozent betragen können.
Die wichtigsten dieser Umstände sind:
a) Plötzliche Veränderung des Wetters während der
Herstellung der Emulsion;
b) plötzliche Veränderung des Wassers infolge starker
Regengüsse;
c) Verwendung einer anderen Gelatinesorte.
2. Die Entwicklungsschnelligkeitskonsfante bei derselben
Temperatur und für denselben Entwickler variiert sehr be-
deutend mit verschiedenen Präparationen derselben Platfensorte.
Dies wird hauptsächlich bedingt durch den Grad, bei welchem
die Platten trocknen, welcher auch bei den von den Fabrikanten
angewendeten künstlichen Trocknungssysfemen immer in ge-
wisser Ausdehnung durch äußere Witterungsoerhältnisse beein-
flußt wird. Ferner übt der plötzliche Wechsel der Gelatine einen
Einfluß auf den Faktor aus.
Ich glaube daher, daß man nicht mit Sicherheit annehmen
kann, daß die eine Präparation einer Plattensorte dieselbe Zeit
zur Entwicklung erfordert, wie eine andere Präparation der-
selben Sorte; eine Klassifikation von Platten hinsichtlich
schneller oder langsamer Entwicklung kann daher nur sehr
ungenau sein.
3. Gewöhnlich muß bei den Zeitentwicklungssystemen eine
Korrektion für andere, als für die llormaltemperatur an-
gewendeten Temperaturen vorgenommen werden.
 
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