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Jahrbuch für Photographie und Reproduktionstechnik — 25.1911

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Palocsay, Albin von: Wichtigere Fortschritte und Erfahrungen betreffend die Photographie mit Farbrasterplatten
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https://doi.org/10.11588/diglit.44943#0233

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Fortschritte und Crfahrungen mit Farbrasterplatten.

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so ist richtig eingelegt. Ei mm er mußte je nach Dichte des
rtegatios und Wirksamkeit des Tageslichtes 15 Sekunden bis
2 minuten kopieren. Die Flegatioe sollen möglichst tueich sein.
Durch die Kreuzung der Rastraturen beim Kopieren roird die
Kopierbarkeit sehr günstig beeinflußt.
Versuchsaufnahmen auf deutschen Farbenfilms.
Jn der Plenarversammlung der k. k. Photographischen Gesellschaft
in Wien am 13. Dezember 1910 legte Prof. Eduard Valenta,
Wien, die ersten, in Oesterreich öffentlich gezeigten Aufnahmen
auf obigen Farbenfilms, und zwar außerordentlich schöne, an
der k. k. Graphischen Eehr- und Versuchsanstalt in Wien aus-
geführte Versuchsaufnahmen, sowohl Aegatioe als auch Positioe
oor, erörterte das Wesentliche des Verfahrens zur Herstellung
dieser Bilder sotoie der Rasterfilms für dieselben und besprach
Vorteile und Eigentümlichkeiten derselben.
Ein Verfahren zur Herstellung eines Dreifarben-
rasters nach Robert Krayn (D. R. P. Elr. 221 727 oom
21. Houember 1908 ab, ausgegeben am 7. JTlai 1910) beschreibt
Dr. Fr. [immer in den „Wiener mitt. phot. Jnh.“ 1910, 5. 336 ff.
Das Verfahren beruht auf der für die Kolloidchemie neuen Er-
kenntnis, daß man gefärbte Gelatine gegen die Annahme
weiterer Farbstoffe Schüßen kann, indem man dieselbe mit
einem Gerbemittel behandelt, das zugleich Beize für die meiteren
Farbstoffe ist.
Eine gelatinierte Film- oder Glasfläche roird nach Fig. 53
mit Einien in fetter Farbe bedeckt und durch Baden in der ersten,
beispielsweise roten Eösung (oon Zinnoberscharlach 6J)) werden
die freien Streifen rot gefärbt. Hierauf wird in einer Eisen-
chloridlösung die freie Gelatine gegerbt und zugleich der Farb-
stoff gebeizt, worauf die Feftlinien mit Terpentinöl abgewaschen
werden. Die Platte wird dann abermals mit einem System oon
Einien in Fettfarbe unter einem Winkel gegen das erste Einien-
system bedruckt und dann z. B. in einer Eösung oon methylen-
blau für Seide, m. E. B., der Höchster Farbwerke gebadet.
Wegen der Abstoßung durch die gefärbten, gebeizten und ge-
gerbten Gelatinestreifen werden in diesem Farbbade nur die aus
Fig. 54 ersichtlichen Felder angefärbt. Es folgt abermals ein
Eisenchloridbad, da dieses auch für methylenblau beizend wirkt,
und nach der Trocknung der Platte Beseitigung der Fettfarbe
mittels Terpentinöls. Schließlich braucht die Platte nur mehr
in einer Farbstofflösung gebadet zu werden, welche sowohl oon
den bereits roten als auch oon den bereits blauen Stellen
abgestoßen wird, wie z. B. in einer grünen Eösung aus Patent-

1) Eeipziger Hnilinfabrik Beyer & Kegel.
 
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