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Jahrbuch für Photographie und Reproduktionstechnik — 25.1911

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Nachtrag zu den Originalbeiträgen
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Baur, Emil: Ueber das Photochlorid des Silbers
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https://doi.org/10.11588/diglit.44943#0688

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Lieber das Photochlorid des Silbers.

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bindungen zwischen den Bestandteilen oorhanden anzunehmen,
z. B. im Balle H2O— SOi\HiS.2O-1, H^SO^ H^SO?, usw. Es
fragt sich nur, ob in großer, merklicher oder unmerklicher menge.
Jn den H2O — SO3-£ösungen haben mir au^er den Bestandteilen
in wesentlicher menge nur H^SO^. ebenso dürfen mir, soweit
unsere heutigen Kenntnisse reichen, in den Ag— AgCl-Lösungen
inur eine Verbindung annehmen, nämlich Ag.2Cl, die mit ihren
Bestandteilen Ag und AgCl, im Dissoziationsgleichgeaücht steht.
Während nun aber H1SOi wenig in die Komponenten H.O und
SO3 dissoziiert ist und daher in den Zustandseigenschaften der
H2O — SO3-£ösungen ausgezeichnete Werte auftreten, wenn man
sich der Brutfozusammensetjung JA2SOi nähert, ist das Halb-
chlorsilber weitgehend dissoziiert, und ausgezeichnete Werte bei
der Bruttozusammensetjung Ag2Cl treten nicht auf. Was die
Vielfarbigkeit der Photochloride anbetrifft und ihre Barben-
anpassung, so glaube ich, bei meiner seinerzeit ausgesprochenen
Ansicht uon der dynamischen Isomerie der uerschiedenfarbigen
Arten des Halbchlorsilbers auch heute noch bleiben zu können1).
Hur die Einschränkung auf deren thermodynamische. Gleich-
wertigkeit (nach Art der optischen Antipoden), die ich damals
■einführen zu sollen glaubte, können wir — wenigstens uorläufig
— entbehren.
Zahlreich sind die Flufjanwendungen, die aus Sichlings
Airbeit für die schwebenden Brägen nach dem Wesen der
Solarisation und oerwandten photographischen Problemen ent-
springen.
Jn einer geschlossenen Voltaschen Kette fällt der Begriff
der R. G. mit dem der Stromstärke zusammen. Hier ist also,
wie oan’tHoff2) bemerkte, die R. G. gegeben durch die E. K.
und den Widerstand. Reduktionen im heterogenen System,
z. B. die Reduktion des Kupfersulfafs durch Eisenpuluer, können
zutreffend als kurzgeschlossene Voltasche Kette betrachtet
werden. Ebenso steht es mit der Reduktion der Silberhaloide
durch die photographischen Entwickler. Die Geschwindigkeit der
Entwicklung wird also proportional sein der E. K. uon Volta-
sehen Ketten der Gestalt: X^-Silberhaloid - Entwickler. Dies
begründete Bredig3) durch Aufstellung der elektrometrischen
Skala der photographischen Entwickler und erklärte so die oer-
zögernde Wirkung des ßromkaliums usw.
Wenn wir nun erfahren, dafj die Photochloride um so
positiuer sind, je weniger Silber sie enthalten, so wird es klar,
1) Baur, Das farbenempfindliche Chlorsilber. „Zeifschr. f. phys. Chemie“,
Heft 45, S. 625 (1903).
2) „Vorles. theor. u. phys. Chemie“, Heff 1, S. 180 (1898).
3) Dieses Jahrbuch 1895, S. 19.
 
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