DOI Artikel:
Werner, Anton von: Aus den Erinnerungen Anton von Werners 1870/71
DOI Seite / Zitierlink:https://doi.org/10.11588/diglit.13093#0021
bei Wörth sein Koburger Regiment, die 95er, stellte Bild hatte ich nach und nach vollen-
begrüßte, eine Szene, die aber in Wirklich- det. General v. Moltke hatte mir in seiner
keit nie stattgefunden hatte. Bleibtreu lehnte Wohnung Rue Neuve 38 für sein Porträt
deshalb die Aufgabe ab und ich, als sich gesessen, in seinem Arbeitszimmer, einem
der Herzog deshalb an mich wandte, auch, mit geschnitzten alten Eichenholz-Vertäfelun-
und er seufzte: „Ja, ja, wenn jetzt Feo- gen geschmückten einfenstrigen Zimmer mit
dor Dietz hier wäre, der würde das schon einem Eichenholztisch in der Mitte, der mit
machen!" Dieser hatte ihn 1849 hoch zu Roß Karten von Paris und Umgebung bedeckt war.
bei der Beschießung des Christian VII. und An diesem Tisch in einem bequemen Lehn-
der Gefion dargestellt, wo er aber nicht ge- stuhl sitzend, las der General die Aktenstücke
wesen sein soll, wie Bleibtreu sagte. Der alte und Depeschen, die ihm in großer Zahl ge-
joviale Herzog Eugen Erdmann von Württem- bracht wurden; ich habe ihn in diesem Interieur
berg, Verfasser eines größeren Epos: „Edessa", in einem kleinen Bilde dargestellt, das, 1872
der zunächst immer mit einer wohlgefüllten auf der Berliner Ausstellung ausgestellt, in den
Zigarrentasche bei der Hand war, der Herzog Besitz des Kronprinzen überging,
von Altenburg und der Fürst von Rudolstadt Moltke war übrigens durchaus nicht so
erschienen öfter bei uns, ebenso bayerische schweigsam, wie von ihm behauptet wurde,
und württembergische Generale, wie Kriegs- Während der Dejeuners, zu denen ich einige
minister v. Prankh, Male mit einer Ein-
die Generale Graf *2gH(S M/ttK? ^^K^^^l. " ladungbeehrtwurde
Bothmer und Frhr. JKv ^P**? und wobei nur sein
v. Baumbach, die Wv^i^r mm[\ Neffe Hauptmann
Minister v. Lutz, IjgP^lJ^ "^-M^c v" ^urt anwesend
von Friesen und 4^|t Bit war' untern'e't er
v. Freydorf und die V. j-2Pj "^M s'c^ seilr 'et3haft
dem kronprinzli- ^/S^jfcr /"^v j^C*"^^ über Kunst, dasYer-
chen Hauptquartier ÄS^Z^ r^*V> iF\ Öl^r^^^^^^^B sailler Museum, die
attachierten baye- ^^yh^C S&£k. %1 ^^^r französischen Mar-
rischen Offiziere T3u if^^f*^***^ schalle, deren Por-
v. Freyberg und mfcftfcA -7' trats dort hingen
v. Staufenberg, der \Smtf^^ und „die wir in per-
württembergische 4M-<n "fc>"- SOna ^'etzt woh' a"e
Major v. Faber du ^/Hflv J^S^5^^ 'n Deutschland ha-
Faur,und viele viele ANtB - >^..; ben", wie er lä-
andere. Sie hatten gJS^^if chelnd bemerkte,
alle soviel Zeit und ^T^^äs^'T < über General Tro-
Interesse für die 441 8^ \ ' \ chu, den er am mei-
Kunst! Auch der vJ>? 1 | vl-ff 0 Ä sten zu schätzen
Kronprinz,obgleich -'^öJ&l \ - ^•^■fcff ■ schien, die Pariser
und P^ ' ' ^ Mo^tkeM
für das von Kiel be- w. geiger der krieg (Radierung» vember 1870 ver-
12
begrüßte, eine Szene, die aber in Wirklich- det. General v. Moltke hatte mir in seiner
keit nie stattgefunden hatte. Bleibtreu lehnte Wohnung Rue Neuve 38 für sein Porträt
deshalb die Aufgabe ab und ich, als sich gesessen, in seinem Arbeitszimmer, einem
der Herzog deshalb an mich wandte, auch, mit geschnitzten alten Eichenholz-Vertäfelun-
und er seufzte: „Ja, ja, wenn jetzt Feo- gen geschmückten einfenstrigen Zimmer mit
dor Dietz hier wäre, der würde das schon einem Eichenholztisch in der Mitte, der mit
machen!" Dieser hatte ihn 1849 hoch zu Roß Karten von Paris und Umgebung bedeckt war.
bei der Beschießung des Christian VII. und An diesem Tisch in einem bequemen Lehn-
der Gefion dargestellt, wo er aber nicht ge- stuhl sitzend, las der General die Aktenstücke
wesen sein soll, wie Bleibtreu sagte. Der alte und Depeschen, die ihm in großer Zahl ge-
joviale Herzog Eugen Erdmann von Württem- bracht wurden; ich habe ihn in diesem Interieur
berg, Verfasser eines größeren Epos: „Edessa", in einem kleinen Bilde dargestellt, das, 1872
der zunächst immer mit einer wohlgefüllten auf der Berliner Ausstellung ausgestellt, in den
Zigarrentasche bei der Hand war, der Herzog Besitz des Kronprinzen überging,
von Altenburg und der Fürst von Rudolstadt Moltke war übrigens durchaus nicht so
erschienen öfter bei uns, ebenso bayerische schweigsam, wie von ihm behauptet wurde,
und württembergische Generale, wie Kriegs- Während der Dejeuners, zu denen ich einige
minister v. Prankh, Male mit einer Ein-
die Generale Graf *2gH(S M/ttK? ^^K^^^l. " ladungbeehrtwurde
Bothmer und Frhr. JKv ^P**? und wobei nur sein
v. Baumbach, die Wv^i^r mm[\ Neffe Hauptmann
Minister v. Lutz, IjgP^lJ^ "^-M^c v" ^urt anwesend
von Friesen und 4^|t Bit war' untern'e't er
v. Freydorf und die V. j-2Pj "^M s'c^ seilr 'et3haft
dem kronprinzli- ^/S^jfcr /"^v j^C*"^^ über Kunst, dasYer-
chen Hauptquartier ÄS^Z^ r^*V> iF\ Öl^r^^^^^^^B sailler Museum, die
attachierten baye- ^^yh^C S&£k. %1 ^^^r französischen Mar-
rischen Offiziere T3u if^^f*^***^ schalle, deren Por-
v. Freyberg und mfcftfcA -7' trats dort hingen
v. Staufenberg, der \Smtf^^ und „die wir in per-
württembergische 4M-<n "fc>"- SOna ^'etzt woh' a"e
Major v. Faber du ^/Hflv J^S^5^^ 'n Deutschland ha-
Faur,und viele viele ANtB - >^..; ben", wie er lä-
andere. Sie hatten gJS^^if chelnd bemerkte,
alle soviel Zeit und ^T^^äs^'T < über General Tro-
Interesse für die 441 8^ \ ' \ chu, den er am mei-
Kunst! Auch der vJ>? 1 | vl-ff 0 Ä sten zu schätzen
Kronprinz,obgleich -'^öJ&l \ - ^•^■fcff ■ schien, die Pariser
und P^ ' ' ^ Mo^tkeM
für das von Kiel be- w. geiger der krieg (Radierung» vember 1870 ver-
12