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Die Kunst für alle: Malerei, Plastik, Graphik, Architektur — 30.1914-1915

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Grimm, Richard: Die erste internationale graphische Kunstausstellung in Leipzig 1914
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https://doi.org/10.11588/diglit.13093#0080

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E. L. EULER MALER VOLKERLING (RADIERUNG)

Graphische Ausstellung Leipzig 1914

schlossenheit und soliden technischen Kön-
nens. Die englische Graphik ruht auf den
Quadern: Rembrandt, Goya, Millet; und Sey-
mur Haden und Whistler haben ihr in der
Mitte des vorigen Jahrhunderts die Richtung
gegeben, die sie in konsequenter sprungloser
Entwicklung weiter verfolgte bis heute. Von
Bone, Brangwyn, D. Y. Cameron, Copley,
Dodd, Holroyd, Pennell, Pryse, Rothen-
stein, Strang, Smart u. e. a. ist je eine
kleine Kollektion köstlicher Blätter zu sehen.
Die holländische Graphik zeigt auf allen Ge-
bieten eine technische Tüchtigkeit, die sich
kunstgewerblich vortrefflich bewährt, während
ihr als freie Graphik durchweg (Toorop aus-
genommen) eine gewisse Schwunglosigkeit und

Einförmigkeit anhaftet. Das Niveau der Belgier
ist ganz mäßig. Spanien und Amerika sind
leider nur durch ein paar z. T. recht gute
Blätter vertreten. Der Eindruck des italienischen
Saales ist ein verschwommener, nicht schlecht,
nicht gut. Nur ein paar Lithographien von
Cascella, Holzschnitte von Mantelli und
einige Radierungen von Sartorio stechen vor-
teilhaft heraus. Aehnlich verhält es sich auch
mit der russischen Graphik. Eine eigene Kultur
kommt bei ihr ebenfalls nicht zum Ausdruck,
sie ist vielmehr ein Konglomerat aller west-
lichen Kulturen. Weit bedeutender erscheint
mir die Ausstellung russischer Illustratoren in
ihrem Staatspavillon.

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