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Die Kunst für alle: Malerei, Plastik, Graphik, Architektur — 30.1914-1915

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Fortlage, Arnold: Alfred Hagelstange
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https://doi.org/10.11588/diglit.13093#0175

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KARL STERRER

PUCHENSTÜBEN

ALFRED HAGELSTANGEf

Am 2. Dezember starb plötzlich, nach kurzem
Kranksein, infolge eines Herzschlags, Dr. Al-
fred Hagelstange, 1. Direktor des Wallraf-Richartz-
Museums zu Köln. 1874 zu Erfurt geboren, stu-
dierte er an den Universitäten zu Freiburg, Leip-
zig, Göttingen und Straßburg deutsche Altertums-
kunde und Kunstgeschichte. Seine Doktorarbeit
behandelte „Süddeutsches Bauernleben im .Mittel-
alter". Im Jahre 1898 trat er in den Dienst des
Germanischen Museums zu Nürnberg, wo er im
Kupferstichkabinett tätig war; danach wurde er
als Assistent an das Städelsche Kunstinstitut zu
Frankfurt a. M. berufen, später an das Kaiser-
Friedrich-.Museum zu .Magdeburg. Hier richtete
er unter Leitung von Professor Volbehr das neu-
erbaute Museum ein und schuf einen neuartigen
Führer durch die Bücherei des Museums.

Im Jahre 1908 wurde Dr. Hagelstange als Nach-
folger Aldenhovens zum Direktor des Wallraf-Ri-
chartz-Museums gewählt. Hier war er nun ersicht-
lich vor allem bestrebt, eine nicht nur auf wissen-
schaftlich-kunsthistorischer, sondern auch auf neu-
zeitlich-geschmackvoller Grundlage beruhende Ord-
nung in die Bestände zu bringen, deren Ruhm und
Stolz von je die Altkölnische Malerschule gewesen
ist. In glänzender, mustergültiger Weise hat er
diese Neuordnung durchgeführt, immer geleitet von
feinem Geschmack und sicherem Verständnis. Und
nun blicken die farbenglühenden, goldstrotzenden
Tafeln der Altkölner in historisch-logischer Folge
von vornehm violett getönten Wänden herab, die
Besucher zu weihevoller Stimmung erhebend. —
Seine glühende Liebe zur modernen Malerei ließ
ihn erlesene Werke von Künstlern des 19. Jahr-
hunderts erwerben und zu einer wertvollen Galerie
vereinigen. Doch das Größte und Herrlichste an

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