Die Kunst für alle: Malerei, Plastik, Graphik, Architektur (45.1929-1930)

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HENRI M ATI SSE. STILLEBEN

HENRI M ATI S SE

In dem Augenblick, da alles zum ^ olumen
zurückgreift und das Bild neue Form gewinnt,
übernimmt Henri Matisse die Palette der Im-
pressionisten und verdichtet die Farbwerte auf
breiten Flächen zu einer freudigen Dekoration,
worin die feinen Yaleurs — die neuentdeckten
Zwischenstufen der lichterfüllten Malerei —
nicht mehr zum Ausdruck kommen. Er hat kein
Gefühl für die Plastik der Bildgestaltung, über-
trifft jedoch alle seine Zeit- und Kampfgenossen
durch eine überlegene Fähigkeit der Kompo-

sition. Er hat viel gekämpft in seinem Leben,
viele Etappen durchwandert, aber immer mit
einem festen und bewußten Ziel. Seine Entwick-
lung ist natürlich und tief mit der Zeit und
seiner Umgebung verbunden.
1869 geboren, hatte er in seiner Jugend alle
die Eindrücke erfahren und alle die Kämpfe
miterlebt, welche die neue Kunst von Grund auf
erschüttert und gewandelt haben. Und trotz alle-
dem ist er in seinem Y\ esen derselbe geblieben.
Es ist kein allzugroßer Unterschied zwischen

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