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Die Kunst für alle: Malerei, Plastik, Graphik, Architektur — 45.1929-1930

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Neugass, Fritz: Camille Pissaro 1830-1903: zur Zentenarausstellung in der Orangerie der Tuilerien
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https://doi.org/10.11588/diglit.14160#0261

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CAMILLE PISSARRO 1830-1903

ZUR ZENTENARAUSSTELLUNG IN DER ORANGERIE DER TUILERIEN

Als Camille Pissarro 1855 als 25jähriger nach
Paris kam, war er bereits von dem unabänder-
lichen Wunsche erfüllt, ein Maler zu werden.
In St. Thomas auf den Antillen als Sohn jüdisch-
kreolischer Eltern geboren, war er dazu bestimmt,
später einmal die Geschäfte seines Vaters zu
übernehmen. Schon als er i2jährig in eine
Pension nach Paris geschickt wurde, begann er
zu zeichnen. Mit 17 Jahren kehrte er in seine
Heimat zurück und sollte sich dort ganz dem
väterlichen Geschäfte widmen. Aber nach 5 Jah-
ren entfloh er aus dem Elternhaus, um ganz
seinen künstlerischen Neigungen leben zu kön-
nen. Der dänische Maler Fritz Melbve, der in

St. Thomas lebte, hatte den jungen Camille ent-
deckt und veranlaßte ihn, ihm nach Caracas zu
folgen. Der Vater Pissarro, ängstlich um die
Zukunft seines Sohnes besorgt, beschloß end-
lich, ihm auf seinem selbsterwählten Wege be-
hilflich zu sein.

So kam Pissarro 1855 nach Paris, gerade in
dem Augenblick, als Courbet der Kunst einen
neuen und entscheidenden Y\ eg wies. Die da-
malige Weltausstellung hatte die Hauptwerke
aller großen Meister vereinigt. 35 Bilder von
Delacroix, 43 Ingres und 6 Corots waren mit
vielen anderen im Industriepalast vereinigt.
Courbet zeigte [\o Werke in seinem eigenen

Kunst für Alle, Jahrg. 45, Heft 8, Mai 1930

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