Die Kunst für alle: Malerei, Plastik, Graphik, Architektur — 45.1929-1930
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https://doi.org/10.11588/diglit.14160#0381
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Arens, Franz: Französische Meistergraphik des 19. Jahrhunderts
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EUGENE DELACROIX. WILDES PFERD. LITHOGRAPHIE
FRANZOSISCHE MEISTERGRAPHIK
DES 19. JAHRHUNDERTS
^enn man von französischer Graphik des
18. Jahrhunderts spricht, weiß jeder sofort,
was gemeint ist. Die Technik: fast immer
Kupferstich. Der Stil: das sogenannte Rokoko
— bei allem Kurvenreichtum liebenswürdig-
ausgeglichen, typengebunden, lichtfroh. Der
Gegenstand : Modebilder, galante Szenen. Alle-
gorisches, Porträts. Im wesentlichen eine ano-
nyme Kunst, fast möchte man trotz ihrer Ele-
Die Originale für unsere Reproduktionen hat uns in entgegen-
kommender Weise das Graphische Kabinelt G. m. b. H.
(Leiter Günther Franke) München zur Verfügung gestellt.
ganz sagen: eine ^ olkskunst. Nur Spezial-
sammler kennen die einzelnen Stecher beim
Namen.
Das Bild wird ein völlig anderes, sobald wir
den Sprung ins 19. Säkulum hinüber machen,
oder wenigstens nach Erledigung des napoleo-
nisch-lcgitimistischen Zwischenspiels.
Mit dem Bürgerkönigtum von 1830 stehen wir
fest auf neuem Boden : aber schon das ganze
vorhergegangene Jahrzehnt ist voll von den
empordrängenden Kräften (die dann im Zeichen
des bürgerlichen Individualismus das Feld
allein behaupten).
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FRANZOSISCHE MEISTERGRAPHIK
DES 19. JAHRHUNDERTS
^enn man von französischer Graphik des
18. Jahrhunderts spricht, weiß jeder sofort,
was gemeint ist. Die Technik: fast immer
Kupferstich. Der Stil: das sogenannte Rokoko
— bei allem Kurvenreichtum liebenswürdig-
ausgeglichen, typengebunden, lichtfroh. Der
Gegenstand : Modebilder, galante Szenen. Alle-
gorisches, Porträts. Im wesentlichen eine ano-
nyme Kunst, fast möchte man trotz ihrer Ele-
Die Originale für unsere Reproduktionen hat uns in entgegen-
kommender Weise das Graphische Kabinelt G. m. b. H.
(Leiter Günther Franke) München zur Verfügung gestellt.
ganz sagen: eine ^ olkskunst. Nur Spezial-
sammler kennen die einzelnen Stecher beim
Namen.
Das Bild wird ein völlig anderes, sobald wir
den Sprung ins 19. Säkulum hinüber machen,
oder wenigstens nach Erledigung des napoleo-
nisch-lcgitimistischen Zwischenspiels.
Mit dem Bürgerkönigtum von 1830 stehen wir
fest auf neuem Boden : aber schon das ganze
vorhergegangene Jahrzehnt ist voll von den
empordrängenden Kräften (die dann im Zeichen
des bürgerlichen Individualismus das Feld
allein behaupten).
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