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Vanselow, Albert: Wilhelm Busch: Bildergeschichten und Zeichnungen
DOI Seite / Zitierlink: https://doi.org/10.11588/diglit.14160#0154
der Herausgeber schreibt, maß-
gebende Beurteiler großer Kunst
sich noch immer sträuben. Busch
„als vollwertig in die Beihe der
klassischen Meister aufzuneh-
men"', so hat das u. a. auch
darin seinen Grund, daß die
rund 3000 Zeichnungen in den
allgemein bekannten und meist
verbreiteten Schriften wohl den
unvergleichlichen Humoristen
und Karikaturisten, weniger aber
den großen Künstler Busch er-
kennen lassen. Der Holzschnitt
und auch die seit 1876 ange-
wandte Zinkotypie zwangen
Busch wider seinen Willen zu
einer „Entgeistigung'" seines
Striches, bei der die Feinheit,
der Schmelz, die Seele der Zeich-
nungen verlorengingen. Das hat
er immer schmerzlich empfun-
/ den und oft darüber geklagt.
Man muß einmal seine in Sepia-
Federzeichnung ausgeführten
endgültigen Entwürfe, z. B. zu
Balduin Bählamm mit den
Drucken der Buchausgabe ver-
glichen haben, um zu ermessen.
1 was uns durch die unvollkom-
menen Beproduktionsmöglich-
keiten jener Zeit verlorenge
gangen ist. Oder die entzücken-
den aquarellierten Federzeich-
WILHELM BUSCH. ZWEI TEN ö R E nungen zur Versuchung des hl.
Antonius,die der Antiquar Emil
Hirsch in München kürzlich in
einem Exemplar der französi-
YYy J |—J Jh ^/J B U S C H sehen Ausgabe des Antonius entdeckte, das Busch
vermutlich seinerzeit einem Freunde gewidmet
BILDERGESCHICHTEN UND ZEICH- hatte, und das dann später in den Handel kam. —
NUNGEN*) Die Beproduktionen des vorliegenden Werkes
über die Sammlung Wrede geben einen guten
Das in einer einmaligen Auflage von 1025 nume- Begriff von der fabelhaften Leichtigkeit und
rierten Abzügen hergestellte Werk enthält Fak- Treffsicherheit von Büschs Stift und Feder,
similewiedergaben der Handzeichnungen Wil- Das Werk enthält 5 farbig angelegte Entwürfe
heim Büschs aus der Sammlung eines Han- zu einem nicht ausgeführten Kinderbuch „Karl
noverschen Kunstfreundes, des Bittmeisters a. D. der Kühne''. Dann die 16 ganz köstlichen, ganz
Konrad Wrede. Max Slevogt glaubt, „daß in flüchtig mit der Feder hingeworfenen und leicht
diesen Zeichnungen hinter dem populären Bild mit dem Farbstift kolorierten ersten Skizzen zu
unseres Busch Züge hervortreten, nicht minder der Bilderfolge „Der Floh", die zuerst 18Ö2 in
wichtig, ja erst die anderen seltsam deutend", den „Fliegenden Blättern" unter dem Titel „Die
In der Tat ist die Veröffentlichung wichtig für gestörte aber glücklich wiedererrungene Nacht-
die Kenntnis des Künstlers Busch. Wenn, wie ruhe ' erschien. 18 Bleistiftskizzen zu dem Ab-
schnitt „Vierhändig" aus Fipps der Affe folgen.
•) Wilhelm Busch. Bildergeschichten und Zeichnungen der d den Beschluß machen 26 meist unveröffent-
Sammlung Y\ rede. Mit einem Geleitwort von Max Slevogt.
Erläuternder Text von Dr. R. Dangers. 4° 16 Seiten Text lichte Zeichnungen, von denen wir eine mit Er-
und -5 Tafeln. (Norddeutsche Verlagsanstalt O. Goedel, Han- , , . -, -.7 , . , ,
„over.) lautanis des Verlages hier wiedergeben. A. Vanselow
136
gebende Beurteiler großer Kunst
sich noch immer sträuben. Busch
„als vollwertig in die Beihe der
klassischen Meister aufzuneh-
men"', so hat das u. a. auch
darin seinen Grund, daß die
rund 3000 Zeichnungen in den
allgemein bekannten und meist
verbreiteten Schriften wohl den
unvergleichlichen Humoristen
und Karikaturisten, weniger aber
den großen Künstler Busch er-
kennen lassen. Der Holzschnitt
und auch die seit 1876 ange-
wandte Zinkotypie zwangen
Busch wider seinen Willen zu
einer „Entgeistigung'" seines
Striches, bei der die Feinheit,
der Schmelz, die Seele der Zeich-
nungen verlorengingen. Das hat
er immer schmerzlich empfun-
/ den und oft darüber geklagt.
Man muß einmal seine in Sepia-
Federzeichnung ausgeführten
endgültigen Entwürfe, z. B. zu
Balduin Bählamm mit den
Drucken der Buchausgabe ver-
glichen haben, um zu ermessen.
1 was uns durch die unvollkom-
menen Beproduktionsmöglich-
keiten jener Zeit verlorenge
gangen ist. Oder die entzücken-
den aquarellierten Federzeich-
WILHELM BUSCH. ZWEI TEN ö R E nungen zur Versuchung des hl.
Antonius,die der Antiquar Emil
Hirsch in München kürzlich in
einem Exemplar der französi-
YYy J |—J Jh ^/J B U S C H sehen Ausgabe des Antonius entdeckte, das Busch
vermutlich seinerzeit einem Freunde gewidmet
BILDERGESCHICHTEN UND ZEICH- hatte, und das dann später in den Handel kam. —
NUNGEN*) Die Beproduktionen des vorliegenden Werkes
über die Sammlung Wrede geben einen guten
Das in einer einmaligen Auflage von 1025 nume- Begriff von der fabelhaften Leichtigkeit und
rierten Abzügen hergestellte Werk enthält Fak- Treffsicherheit von Büschs Stift und Feder,
similewiedergaben der Handzeichnungen Wil- Das Werk enthält 5 farbig angelegte Entwürfe
heim Büschs aus der Sammlung eines Han- zu einem nicht ausgeführten Kinderbuch „Karl
noverschen Kunstfreundes, des Bittmeisters a. D. der Kühne''. Dann die 16 ganz köstlichen, ganz
Konrad Wrede. Max Slevogt glaubt, „daß in flüchtig mit der Feder hingeworfenen und leicht
diesen Zeichnungen hinter dem populären Bild mit dem Farbstift kolorierten ersten Skizzen zu
unseres Busch Züge hervortreten, nicht minder der Bilderfolge „Der Floh", die zuerst 18Ö2 in
wichtig, ja erst die anderen seltsam deutend", den „Fliegenden Blättern" unter dem Titel „Die
In der Tat ist die Veröffentlichung wichtig für gestörte aber glücklich wiedererrungene Nacht-
die Kenntnis des Künstlers Busch. Wenn, wie ruhe ' erschien. 18 Bleistiftskizzen zu dem Ab-
schnitt „Vierhändig" aus Fipps der Affe folgen.
•) Wilhelm Busch. Bildergeschichten und Zeichnungen der d den Beschluß machen 26 meist unveröffent-
Sammlung Y\ rede. Mit einem Geleitwort von Max Slevogt.
Erläuternder Text von Dr. R. Dangers. 4° 16 Seiten Text lichte Zeichnungen, von denen wir eine mit Er-
und -5 Tafeln. (Norddeutsche Verlagsanstalt O. Goedel, Han- , , . -, -.7 , . , ,
„over.) lautanis des Verlages hier wiedergeben. A. Vanselow
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