)
zuwandte. Es ist sein Verdienst, daß er sich
dieser Neigung erwehrte oder sie vielmehr ganz
in den Dienst seiner Probleme zwang. Entma-
terialisierung ist das Ziel, dem zuweilen sogar
malerische Qualitäten geopfert werden, niemals
aber die Festigkeit der Form, die sachliche Ge-
bundenheit. Und so gelingt das Y\ underbare:
den Raum als eine malerische Größe zu model-
lieren, ihn als neue Schönheit zu gestalten, seine
Geheimnisse, seine Zauber auszubreiten. Es
gelingt durch Schichtung von Plänen, die in-
einandergreifen und doch immer ihre eigene
Luft bewahren. Gewiß gibt es auch hier „dank-
bare Motive", die sich aufdrängen. Besonders
der Süden ist reich an solchen Situationen, wo
sich die Dinge dramatisch gegeneinander stel-
len, so daß nun ein großer Reichtum von Be-
ziehungen das Bild durchdringt und als ein
deutlich fühlbares Gesetz jedem eine neue „Ge-
staltqualität" verleiht. Aber jede beliebige
Situation wird neu, unter diesem Aspekt ge-
sehen. Das alte „Komponieren" lebt in neuem
Sinne wieder auf, nicht ein akademisches Zu-
rechtstellen, sondern jene, im späten Mittelalter
und im Barock geübte Kunst der Entsprechun-
gen, die ein Bild zu einem lebendigen Organis-
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zuwandte. Es ist sein Verdienst, daß er sich
dieser Neigung erwehrte oder sie vielmehr ganz
in den Dienst seiner Probleme zwang. Entma-
terialisierung ist das Ziel, dem zuweilen sogar
malerische Qualitäten geopfert werden, niemals
aber die Festigkeit der Form, die sachliche Ge-
bundenheit. Und so gelingt das Y\ underbare:
den Raum als eine malerische Größe zu model-
lieren, ihn als neue Schönheit zu gestalten, seine
Geheimnisse, seine Zauber auszubreiten. Es
gelingt durch Schichtung von Plänen, die in-
einandergreifen und doch immer ihre eigene
Luft bewahren. Gewiß gibt es auch hier „dank-
bare Motive", die sich aufdrängen. Besonders
der Süden ist reich an solchen Situationen, wo
sich die Dinge dramatisch gegeneinander stel-
len, so daß nun ein großer Reichtum von Be-
ziehungen das Bild durchdringt und als ein
deutlich fühlbares Gesetz jedem eine neue „Ge-
staltqualität" verleiht. Aber jede beliebige
Situation wird neu, unter diesem Aspekt ge-
sehen. Das alte „Komponieren" lebt in neuem
Sinne wieder auf, nicht ein akademisches Zu-
rechtstellen, sondern jene, im späten Mittelalter
und im Barock geübte Kunst der Entsprechun-
gen, die ein Bild zu einem lebendigen Organis-
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