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Die Kunst für alle: Malerei, Plastik, Graphik, Architektur — 45.1929-1930

DOI Heft:
Heft 12, September 1930
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Arens, Franz: Reformation und Bildende Kunst
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https://doi.org/10.11588/diglit.14160#0425

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CARLO PACIFICO. BÜSSENDE. HOLZSCHNITT

den Protestantismus in der zweiten Hälfte des
sechzehnten Jahrhunderts gewisse, sei's auch
nach der Seite des Nordisch-Ausdruckhaften
gewendete Analogien zur „manieristischen- Stil-
bewegung jener Tage aufweist. Die Analogie
der Kapup, Dehne. Münsterman (es handelt sich
hier zunächst um Bildhauer) zu den Hauptwer-
ken des Manierismus ist unbestreitbar — nur
wird eine dem Positiven dieser einer Lmtaufe
so würdigen Kunstrichtung zugewandte Betrach-
tungsweise deren Spiritualismus ungern mit
einer immerhin „versachlichten" Form des reli-
giösen Fühlens zusammengehalten sehen, wie
sie Buchholz dem ..Protestantismus" im Gegen-

satz zur „Reformation" nachsagt. Immerhin —
hier sind Probleme aufgezeigt, die den religiösen
wie den künstlerischen Menschen (und wie oft
gehen heute beide Hand in Hand!) aufs tiefste
fesseln müssen. Hoffen wir, daß sie, auf das
Gesamtfeld des Beformatorischen geweitet, mit
klarerer Scheidung der soziologischen Grund-
lagen und der individuellen Seelenerlebnisse
zu einer immer schärferen Erfassung dieser
Fragen führen werden. Obschon einiges dafür
sprechen möchte, daß im Grunde doch Tröltsch
recht hat, wenn er innerhalb des Protestantis-
mus „für das Metaphysisch-Ethische der Kunst"

wenig Baum sieht. Franz Arens

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