WL AD YS LAY SKOCZYLAS. DIE JAGD. HOLZSCHNITT
VOLKSKUNST
Verschiedene Kreise, namentlich von den Kunst-
historikern beeinflußt, bemühen sich, die Kunst
im Volke, im Sinne einer Volkskunst, wieder
aufleben zu lassen. Der Antrieb erfolgt, wieder
in erster Linie von kunsthistorischer Seite aus,
dadurch, daß man die Geschichte der Volkskunst
darzustellen versucht, Museen einzurichten sich
bemüht,diedasWesen der verschiedenenStammes-
eigentümlichkeiten zum Ausdruck bringen. In
den verschiedensten Gebieten ist Hervorragendes
in dieser Beziehung geleistet worden. Es ist sehr
bedeutsam zu erkennen, wie die verschiedenen
Stämme, ja Berufe, die großen Ströme der Kunst
aufgefaßt und verarbeitet haben. Ein vollständig
unmögliches Unterfangen ist es jedoch, hieraus
die Grundlagen für ein Wiederaufleben der Volks-
kunst zu schaffen.
Die wahrhaften Grundlagen des Schöpferischen
im Wesen eines Volkes sind sehr wenig bekannt.
Die Dinge werden immer nur entwicklungs-
geschichtlich, d. h. äußerlich gesehen, man geht
vom rein Technischen, vom Handwerklichen
aus, das Mittel zum Zweck wird als Zweck ge-
nommen. Wie sich die Schöpferkraft eines Men-
schen verwirklicht, das ist an sich nicht wesent-
lich. Dem Künstler werden die Elemente, die
sein Schaffen beeinflussen, kaum bewußt. Ihm
kommt es darauf an, seiner inneren Welt, seinem
tiefsten Erleben sinnvollen Ausdruck zu geben.
Der schöpferische Mensch nimmt wohl auf. Was
er aber aufnimmt, und wie er es in sich ver-
arbeitet, zu eigenem Erleben umwertet, das ist
der Erfahrung nicht zugänglich. Das geht in den
Urbeziehungen des Lebens vor sich, es ist ge-
heimnisvolles Walten im tiefsten Grunde des
Seins. Ständiges Bemühen des schöpferischen
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VOLKSKUNST
Verschiedene Kreise, namentlich von den Kunst-
historikern beeinflußt, bemühen sich, die Kunst
im Volke, im Sinne einer Volkskunst, wieder
aufleben zu lassen. Der Antrieb erfolgt, wieder
in erster Linie von kunsthistorischer Seite aus,
dadurch, daß man die Geschichte der Volkskunst
darzustellen versucht, Museen einzurichten sich
bemüht,diedasWesen der verschiedenenStammes-
eigentümlichkeiten zum Ausdruck bringen. In
den verschiedensten Gebieten ist Hervorragendes
in dieser Beziehung geleistet worden. Es ist sehr
bedeutsam zu erkennen, wie die verschiedenen
Stämme, ja Berufe, die großen Ströme der Kunst
aufgefaßt und verarbeitet haben. Ein vollständig
unmögliches Unterfangen ist es jedoch, hieraus
die Grundlagen für ein Wiederaufleben der Volks-
kunst zu schaffen.
Die wahrhaften Grundlagen des Schöpferischen
im Wesen eines Volkes sind sehr wenig bekannt.
Die Dinge werden immer nur entwicklungs-
geschichtlich, d. h. äußerlich gesehen, man geht
vom rein Technischen, vom Handwerklichen
aus, das Mittel zum Zweck wird als Zweck ge-
nommen. Wie sich die Schöpferkraft eines Men-
schen verwirklicht, das ist an sich nicht wesent-
lich. Dem Künstler werden die Elemente, die
sein Schaffen beeinflussen, kaum bewußt. Ihm
kommt es darauf an, seiner inneren Welt, seinem
tiefsten Erleben sinnvollen Ausdruck zu geben.
Der schöpferische Mensch nimmt wohl auf. Was
er aber aufnimmt, und wie er es in sich ver-
arbeitet, zu eigenem Erleben umwertet, das ist
der Erfahrung nicht zugänglich. Das geht in den
Urbeziehungen des Lebens vor sich, es ist ge-
heimnisvolles Walten im tiefsten Grunde des
Seins. Ständiges Bemühen des schöpferischen
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