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Die Kunst für alle: Malerei, Plastik, Graphik, Architektur — 46.1930-1931

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Karl Wagner
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https://doi.org/10.11588/diglit.16478#0211

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KARL WAGNER. BLICK AUF ST. DOMENIS BEI PERUGIA

KARL WAGNER

Karl Wagner studierte in Prag, München, Paris, die dem Norden angemessen ist, versagt, wie er
ist in seiner Hauptrichtung ein typischer Im- sehr bald erkennt, vor der mit tausend Farben
pressionist. In seinen früheren "Werken geht er angefüllten südlichen Atmosphäre. Seine Fähig-
allem Koloristischen aus dem \\ ege, ist fast keit, äußerst feine Farbabstufungen wiederzu-
immer grau, allerdings ist seine Grauskala im- geben, wendet sich nun auf die Lokalfarbe. Er
geheuer reich an den feinsten Abstufungen. Der erzielt nun äußerst delikate, fast pastellartig hin-
Hauptwert liegt immer auf der richtigen "\ er- gehauchte Ölfarbenwirkungen. Immer ist ihm
Wendung des Gegensatzes Y\ arm-Kalt. Alle seine das Gegenständliche heilig: er ist der Meinung',
Frühwerke zeichnen sich durch erstaunlich si- daß Stil nicht durch intellektuale Erwägungen
cheren Strich, durch eine sehr charaktervolle entsteht, sondern dem ganzen Menschen ange-
Handschrift aus. Seit seinen großen Reisen in boren sein muß. Stil ist ihm die Handschrift
Spanien, Italien, Nordafrika gewinnt die Farbe des Malers. Er unterscheidet sich dadurch voll-
in ihrer sinnlich leuchtenden Gestalt einen be- kommen von einer großen, mitteleuropäischen
deutend breiteren Raum. Die graue Tonmalerei, Malergemeinde, welche die Stilelemente in den

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