Plioio Sander. Köhl
PETER HECKE R. DAS LAMM GOTTES
Wandmalerei im Seitenschiff der St.-Mechtern-Kirche in Köln
EIN BEISPIEL MODERNER KIRCHLICHER MALEREI
ZU PETER HECKERS AUSMALUNG DER ST.-MECHTERN-KIRCHE IN KÖLN
UND DER PFARRKIRCHE IN WISSEN
Die Kirchenbaukunst hat den Übergang zum
Stil unserer Zeit vollzogen; nicht ohne anfäng-
liches Zögern, da alles, was nach Mode oder
Experiment aussehen konnte, zu vermeiden war;
dann aber um so konsequenter, denn die Ent-
wicklung hat gezeigt, daß dieser Baustil wirk-
lich Sprache unserer Zeit ist, und Bestreben der
katholischen Kirche war es stets, alles aus der
Zeit heraus Gewachsene an sich zu ziehen und im
eignen Sinne zu verarbeiten, um den steten Zu-
sammenhang mit der in der Gegenwart leben-
den Gemeinde trotz allen Hanges zum Überlie-
ferten nicht zu verlieren.
Die Kirchenmalerei übte dagegen viel längere
Zeit peinlichste Zurückhaltung. Im Grunde ist
sie auch heute bis auf wenige Ausnahmen über
dieAuffassung derl\ azarener nicht hinausgekom-
men. Gewiß hat es im letzten Jahrzehnt an Ver-
suchen nicht gefehlt, den Malstil der Gegenwart
auch in den Kirchen heimisch zu machen. Auf
den ersten Blick hätte in der Tat die expressio-
nistische Malerei mit ihrer stark auf das Ver-
innerlichte und Geistige gerichteten Einstellung
zur Ausmalung katholischer Kirchen geeignet
erscheinen können. Doch ist offenbar das Quä-
lerische und Zerrissene, das Pessimistische, das
meist ihre Gesamtstimmung ausmacht, nicht die
Sprache, in der eine große und in der Mehrzahl
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PETER HECKE R. DAS LAMM GOTTES
Wandmalerei im Seitenschiff der St.-Mechtern-Kirche in Köln
EIN BEISPIEL MODERNER KIRCHLICHER MALEREI
ZU PETER HECKERS AUSMALUNG DER ST.-MECHTERN-KIRCHE IN KÖLN
UND DER PFARRKIRCHE IN WISSEN
Die Kirchenbaukunst hat den Übergang zum
Stil unserer Zeit vollzogen; nicht ohne anfäng-
liches Zögern, da alles, was nach Mode oder
Experiment aussehen konnte, zu vermeiden war;
dann aber um so konsequenter, denn die Ent-
wicklung hat gezeigt, daß dieser Baustil wirk-
lich Sprache unserer Zeit ist, und Bestreben der
katholischen Kirche war es stets, alles aus der
Zeit heraus Gewachsene an sich zu ziehen und im
eignen Sinne zu verarbeiten, um den steten Zu-
sammenhang mit der in der Gegenwart leben-
den Gemeinde trotz allen Hanges zum Überlie-
ferten nicht zu verlieren.
Die Kirchenmalerei übte dagegen viel längere
Zeit peinlichste Zurückhaltung. Im Grunde ist
sie auch heute bis auf wenige Ausnahmen über
dieAuffassung derl\ azarener nicht hinausgekom-
men. Gewiß hat es im letzten Jahrzehnt an Ver-
suchen nicht gefehlt, den Malstil der Gegenwart
auch in den Kirchen heimisch zu machen. Auf
den ersten Blick hätte in der Tat die expressio-
nistische Malerei mit ihrer stark auf das Ver-
innerlichte und Geistige gerichteten Einstellung
zur Ausmalung katholischer Kirchen geeignet
erscheinen können. Doch ist offenbar das Quä-
lerische und Zerrissene, das Pessimistische, das
meist ihre Gesamtstimmung ausmacht, nicht die
Sprache, in der eine große und in der Mehrzahl
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