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Die Kunst für alle: Malerei, Plastik, Graphik, Architektur — 46.1930-1931

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Hoeltje, Georg: 99. Grosse Kunst-Ausstellung des Kunstvereins in Hannover
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Schultze-Naumburgs Kampf um die Kunst, [2]
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https://doi.org/10.11588/diglit.16478#0279

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CARL CASPAR. OSTER MORGEN

Ausstellung Hannover

Dressler-Berlin zeigt einen gut gemalten Frauen-
akt, der junge Hannoveraner Karl Rüter einen
ausdrucksstarken Knabenkopf. Hans Feibusch,
Staatspreisträger, überrascht durch stürmische
und hinreißende Koloristik: beachtlich sein
„Herrenporträt". Gleichfalls frei malerisch
schaltet Dörries-Hannover in seinem warm emp-
fundenen „Mädchenporträt".
Besonders eindrucksvoll kommt diese Avant-
garde zu Wort in dem ausgezeichnet gelungenen
Plastik-Saal durch denJungenskopf ( ..Herbert")
von Gerhard Mareks., der wieder an das heran-
reicht, was man im klassischen 13. Jahrhundert
in Europa unter Plastik verstand. Daneben still,
harmonisch und wundervoll in sich beschlossen
Kolbes große Bronzen, eine sympathische
Kindergruppe von Emmy Roecler, ein guter
Jünglingskopf von Scheibe und Scheuernstuhls
vollempfundene Mädchengesichter.

Dr. Georg Hoekje

S CHULTZE = NAUMBURGS
KAMPF UM DIE KUNST

(Fortsetzung von Seite 254)

W ären die Besultate der Rasseforschung noch
so gesichert (was sie bekanntlich, wie alle ernst-
haften Rasseforscher unumwunden zugeben,
keineswegs sind), so ergäben sich aus ihnen doch
nie entscheidende Kriterien für die Bewertung
eines Kunstwerks. Denn nicht was, sondern wie
es dargestellt ist, entscheidet in der Kunst. Wer
aber die moderne Kunst der sachlichen Diskus-
sion entzieht und vagen rassetheoretischen Ge-
sichtspunkten unterordnet, zerstört zuletzt auch
die geistige Grundlage einer Empfängnisbereit-
schaft für die deutsche Kunst vergangener
Zeiten. In einer eindrucksvollen Kundgebung,
die der Münchner Bund gemeinsam mit dem
Bayerischen Heimatschutz und Kunstgewerbe-

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