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Die Kunst für alle: Malerei, Plastik, Graphik, Architektur — 46.1930-1931

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Heilmaier, Hans: Giorgio de Chirico
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https://doi.org/10.11588/diglit.16478#0172

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taatliche Museen

Fkot. Cuillaumi, Pari.'

GIORGIO DE CHIRICO. PFERDE AM MEER

GIORGIO DE CHIRICO

Die heutige italienische Malerei hat — dies ist
kein geringes Verdienst — die Bande lebendiger
Tradition wieder aufzugreifen gewußt und zieht
aus dem lange brach gelegenen Dungfeld einer
überreichen 'S ergangenheit frische Säfte. Das
prasselnde Feuerwerk des Futurismus (jenes der
Vorkriegszeit!) deutete auf einen brüskenW andel
der Dinge hin., war aber schließlich nichts anderes
als das etwas tumultiöse Inkrafttreten einer seit
langem im Werden begriffenen Reaktion auf die
Ende des vorigen Jahrhunderts hoffnungslos
akademisierte Kunst des Landes.
Chirico blieb imGegensatz zuCarrä, Boccioni usw.

am Rande des futuristischen Experiments. Er
ging als Maler andere Wege, mögen auch Absicht
und gestecktes Ziel ursprünglich dieselben gewe-
sen sein.

Sein Entwicklungsverlauf wird von einer geradezu
schicksalshaften Kontinuität bestimmt, die — so
große L nterschiede die jeweiligen Stadien seines
YY erkes auch aufweisen mögen — letzterem ein-
heitlichen Charakter und Stil verleiht.
Chirico ist in Griechenland als Sohn italienischer
Eltern geboren und kam als i6jähriger zum ersten
Male in die Heimat. Die Eindrücke, welche ein
sensibler Mensch in diesem Alter empfängt, sind

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