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Die Kunst für alle: Malerei, Plastik, Graphik, Architektur — 46.1930-1931

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Uhde-Bernays, Hermann: Wilhelm Leibl und München
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https://doi.org/10.11588/diglit.16478#0110

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OTTO SCHEINHAMMER. DORFLEBEN AUF CEYLON

WILHELM LEIBL UND MÜNCHEN

Emil Waldmanns großer Leiblkatalog ist soeben
in neuer Auflage erschienen (Berlin, Verlag Bruno
Cassirer). Außerdem hat er in Velhagen und
Klasings Sammlung an Stelle des seit langer Zeit
vergriffenen Buches von Georg Gronau eine Mono-
graphie über Leibi neu veröffentlicht.
Die Anordnung des Kataloges hat außer der Bei-
fügung eines Registers keine Änderung erfahren1).
Waldmann hat den einführenden Text vor dem
Kataloge teilweise umgearbeitet. Er besitzt ganz
ausgezeichnetepublizistischeFähigkeiten,schreibt
vor allem eine sehr gewandte, flüssige, tempera-

*) Waldmann ist mit größter Zurückhaltung und Vorsicht allen
Bildern gegenüber verfahren, die seinem kri'ischen Urteil allein
die Zuschreibung an Leibi danken. Xur in vier Fällen kann
ich ihm nicht zustimmen: Damenbildnis, Abb. 99, wohl von
Duveneck, Mädchenbildnis. Abb. 100, von Chase (nach Mittei-
lung Prof. von Hayeks von seinem Schwiegervater Hat Weber
in den 80er Jahren als Chase erworben), alte Frau, Nr. 59, und
Landsknecht, Nr. 89 (diese beiden Bilder kenne ich nur nach
der Abbildung und äußere meine Zweifel daher mit Vorbehall).

mentvolleSprache,die sich von snobbistischen Ver-
renkungen und allzu subjektiven Ausdeutungen
frei hält. Stets bleibt er klar, sachlich und doch
persönlich. DieEntwicklungderLeiblschen Kunst
wird von ihren Anfängen bis zum Abschluß mit
einer einwandfreien Beherrschung des Gesamt-
werkes besprochen. Ganz vortrefflich sind Wesen
und Eigenart des Stils der Malerei Leibis erklärt.
Nicht minder gelungen sind die Kapitel, welche
die Wandlung nach 1880 und das letzte Jahrzehnt
behandeln. Hier hat Waldmann überall das Rich-
tige getroffen, wie denn grundsätzlich zu sagen ist,
daß er fast niemals irrt, wo es sich um den Mei-
ster allein handelt.

Dagegen geben außerhalb dieses ihm -wohlver-
trauten ästhetisch-kritischen Gebietes seine Aus-
f ührun gen, sobal d er histo risch-biographisch e Ein-
zelheiten mitteilt, verschiedentlich zu Ergänzun-

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