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Die Kunst für alle: Malerei, Plastik, Graphik, Architektur — 46.1930-1931

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Durach, Felix: Arbeiten des Bildhauers H. W. Brellochs, Stuttgart
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https://doi.org/10.11588/diglit.16478#0124

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H. \V. BRELLOCHS. KINDERBÜSTE

ARBEITEN DES BILDHAUERS
H. W. BRELLOCHS, STUTTGART

Die Kunst hat jenes bewegliche Moment in sich,
das jedes begriffliche Bestimmenwollen jeweils
außer Kurs setzt, ehe es Allgemeinbestimmung
oder -regel werden könnte. Es sind ja die sich
immer wieder als nicht tragbar erweisenden
Krücken einer schulmäßigen Kunstwissenschaft,
diese Begriffsregistraturen nach Ismen usw.,
welche sich meist von der lebendigen Kunst-
entwicklung als überholt abheben. Nur ein beweg-
liches,wendiges Begreif en kommt mit dem Künst-
lerischen mit. So scheint es gegeben, daß sich
eine intensivere Beachtung dem einzelnen Künst-
ler zuwenden sollte: einfach und unbefangen

sehen-wollen, was der einzelne schafft. Man ver-
hindert sich das wendige, jeweils Neu-Sehen-
Können, wenn man so ein Künstleratelier z. B.
mit der verkappten Tendenz betritt, den Mann
und sein Schaffen kunstwissenschaftlich einregi-
strieren zu wollen. Lnd beim einzelnen Künstler
kommt es wiederum auf das einzelne Werk an.
Denn: kommt es darauf nicht mehr an, ist er
eben Boutinier. Es gilt eigentlich für den Be-
schauer im Prinzipe dasselbe wie für den Künst-
ler, der gestaltet: die unmittelbar-ursprüngliche
Haltung dem einzelnen Werke gegenüber. Für
den Beschauer bedeutet dies, daß er nicht an das

Kunst für Alle, Jahrg. 46, Heft 4 Januar 1931

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