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Die Kunst für alle: Malerei, Plastik, Graphik, Architektur — 46.1930-1931

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Hoeltje, Georg: 99. Grosse Kunst-Ausstellung des Kunstvereins in Hannover
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https://doi.org/10.11588/diglit.16478#0277

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benen Otto Mueller repräsentieren soll. Hervor-
ragend dagegen Erich Heckeis Aquarelle fran-
zösischer Landschaften und auch recht gut die
locker aquarellierten Federskizzen von Max Kaus.
Träumerisch und romantisch die Pastelle Otto
Herbigs. Carl Hofer, den man unbedingt in der
Gesellschaft der genannten sucht, ist leise dabei.,
in andere Kreise überzutreten. Sein „Totentanz",
Positiv-Negativ-Spielerei in Schwarz und Weiß,
ist ein recht wenig verheißungsvoller Anfang
mit kubistischen Experimenten.
Im übrigen tritt die Gruppe der experimentie-
renden Künstler auf dieser Ausstellung sehr zu-
rück. Kurt Schwitters zeigt ein großes Bastei-
Bild, lustig in der Brutalität seiner Material-

behandlung. Buchheister, der unter Einfluß von
Gabos Kollektivausstellung konstruktivistisch
geworden ist, mutet etwas trocken an. Cesar
Kleins drei Ölbilder sind nur dekorativ zu werten.
Interessantester Experimentator, auf techni-
schem Gebiete, der Düsseldorfer Jankel Adler.
Das Niveau seiner ..Soldaten" (Düsseldorf 1928)
erreicht er hier allerdings längst nicht.
Mit seinem Kompatrioten Werner Gilles leiten
wir leicht zu der hoffnungsvollen Avant-Garde
über: seine kleine ..Frühlingslandschaft" ver-
schmilzt süße Buntheit mit reizvoller Primiti-
vität des Bildbaus. Xaver Fuhrs „nordische
Landschaft" und „Tote" sind ernst und ach-
tunggebietend im Wollen, brillant im Können.

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