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Christoffel, Ulrich: Aus der Großen Deutschen Kunstausstellung München 1941, [2]: vom plastischen und malerischen Bildnis
DOI Seite / Zitierlink: https://doi.org/10.11588/diglit.16490#0066
Kunstbibliothek
Foto Jaeger & Goergen, München
Aus der Großen Deutschen Kunstausstellung München 1941*). Von Ulrich Christoffei
Vom plastischen und malerischen Bildnis
Die Frage, ob die Bildhauerei oder Malerei von Men-
schen ein lebendigeres Bild geben kann, ist oft er-
örtert worden. Die äußere Erkennbarkeit, den Cha-
rakter des Schädelbaues kann der Bildhauer dem Ton
mit wenigen Griffen einprägen, und die modellierte
") Wir verweisen auf die vorausgegangenen beiden Aufsätze über die
Ausstellung im September- und Oktoberheft. Weitere Veröffentlichun-
gen folgen.
Büste erscheint schon, weil sie körperhaft viele Di-
mensionen umfaßt, naturwirklich und ähnlich. Der
Maler gibt auf der gerahmten Fläche wie ein Spiegel
eine Übertragung des Kopfes, und sein Bildnis kann
nur mit dem Auge erfaßt und nicht abgetastet wer-
den, aber zuletzt enthüllt es die intimeren Feinhei-
ten und Wechsel eines Gesichtes schon durch Licht
und Farbe, die in Marmor oder Bronze nur mittel-
Kunst lür Alle, Jahrg. 57, Heft 2, November 1941 5
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Foto Jaeger & Goergen, München
Aus der Großen Deutschen Kunstausstellung München 1941*). Von Ulrich Christoffei
Vom plastischen und malerischen Bildnis
Die Frage, ob die Bildhauerei oder Malerei von Men-
schen ein lebendigeres Bild geben kann, ist oft er-
örtert worden. Die äußere Erkennbarkeit, den Cha-
rakter des Schädelbaues kann der Bildhauer dem Ton
mit wenigen Griffen einprägen, und die modellierte
") Wir verweisen auf die vorausgegangenen beiden Aufsätze über die
Ausstellung im September- und Oktoberheft. Weitere Veröffentlichun-
gen folgen.
Büste erscheint schon, weil sie körperhaft viele Di-
mensionen umfaßt, naturwirklich und ähnlich. Der
Maler gibt auf der gerahmten Fläche wie ein Spiegel
eine Übertragung des Kopfes, und sein Bildnis kann
nur mit dem Auge erfaßt und nicht abgetastet wer-
den, aber zuletzt enthüllt es die intimeren Feinhei-
ten und Wechsel eines Gesichtes schon durch Licht
und Farbe, die in Marmor oder Bronze nur mittel-
Kunst lür Alle, Jahrg. 57, Heft 2, November 1941 5
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