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Kunst und Künstler: illustrierte Monatsschrift für bildende Kunst und Kunstgewerbe — 3.1905

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Servaes, Franz: Ferdinand Hodler
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https://doi.org/10.11588/diglit.4389#0072

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Bild soll als Raum, sondern der Raum, in dem es
hängt, soll durch das Bild wirken. In Wahrheit
aber sollen diese Bilder gar nicht „hängen". Das
müssen sie nur aus Not; sie sollten ein Teil der
Wandrläche sein, Fresken. Doch nur ein einziges
Mal hat Hodler Fresken machen dürfen, für das
Züricher Museum, und da war er durch seine Auf-
traggeber beschränkt, sodass er nur teilweise zeigen
konnte, was er will. Immerhin hat er auch hier
schon bewiesen, welchen Weg das moderne Fresko

zu gehen hat. Aber seine wahre und letzte Mei-
nung in dieser Sache verkünden doch nicht die
wirklichen Fresken, sondern die als Fresko kompo-
nirten Tafelbilder. Hier malteer, einzig sich selbst
überlassen, seine innerste Ueberzeugung. Und in-
dem er, in grandioser Selbstsicherheit, auch vor der
äussersten Formulierung nicht zurückschreckte,
wurde er das, als was man ihn hoffentlich bald all-
gemein erkennen wird: ein Bahnbrecher für den
malerischen Monumentalstil der Zukunft.



FERDINAND HODLER, WEIBLICHER KOPF AUS DEM BILDE ,,DIE EMPFINDUNG"
 
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