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SCHLOSS RAESFELD. ERBAUT 1642—1650
AUS „ALT-WESTFALEN"., VERLAG JULIUS HOFFMANN, STUTTGART
NEUE BÜCHER
VON DEUTSCHER BAUKUNST
VON
WALTER GURT BEHRENDT
Nicht erst seit dem Ausbruch dieses Krieges ist ein
wachsendes Interesse der Nation an den Werten
ihrer Kunst bemerkbar. Schon seit mehreren Jahren be-
ginnt die deutsche Kunst, ihre Wesensart und das Problem
ihrer Ausdrucksform, die Gemüter zu beschäftigen. Den
Anlass dazu hat zweifellos die künstlerische Produktion
der Gegenwart gegeben. Was die Baukunst unserer Zeit
betrifft, so ist in diesen Blättern wiederholt schon dar-
auf hingewiesen worden, dass sie, nach den Werken
ihrer besten Talente zu urteilen, vor einem Bruch mit
der bisher als höchste Weisheit verehrten Tradition der
italienischen Renaissance zu stehen scheint und dass sie
einer Erneuerung des germanisch-gotischen Formideals
zustrebt. Um Missverständnissen vorzubeugen, so sei
ausdrücklich betont, dass es sich bei dieser Erneuerung
nicht um eine Wiederaufnahme gotischer Schmuck- und
Architekturformen, sondern um eine Belebung jenes
schöpferischen Kunsttriebes handelt, wie er in der goti-
schen Kunst in dem lebendigen Streben nach Ausdruck
und Charakteristik erkennbar ist. Diese Richtung der
modernen Kunst giebt der erneuten Beschäftigung mit
den Werken deutscher Kunst eine besondere Tendenz.
Dass das Interesse an deutscher Kunst infolge des Krie-
ges und der durch ihn unmittelbar veranlassten Be-
tonung des Nationalbewusstseins noch gewachsen ist,
bedarf kaum der Hervorhebung. Und es wird zweifel-
los auch nach dem Kriege, wo das Ausland nur in be-
schränktem Umfang zugänglich sein wird, in unver-
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