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Kunst und Künstler: illustrierte Monatsschrift für bildende Kunst und Kunstgewerbe — 15.1917

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Heft 12
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Künstler-Anekdoten
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https://doi.org/10.11588/diglit.4744#0630

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Die Pfeife
Whistler liebte es nicht, wenn die Schüler in dem
von ihm geleiteten Atelier in Paris bei der Arbeit rauch-
ten. Als er eines Tages die Arbeit eines solchen Ubel"
thäters korrigierte, sagte er: „Mein Herr, geben Sie ja
acht, sich nicht so sehr auf Ihre Arbeit zu konzentrieren,
dass Ihre Pfeife ausgeht."

Augus te
Der Kunstschriftsteller Robert Breuer hatte ein-
mal im „Vorwärts" einen Aufsatz, worin er nicht sehr
respektvoll von dem Kunsttalent der Frauen sprach.
Als er daraufhin von einigen Künstlerinnen heftig an-
gegriffen wurde, antwortete er, er kenne überhaupt nur
zwei geniale Künstlerinnen, nämlich Auguste Renoir
und Auguste Rodin.

hat neulich
Dollars."

ge

kauft ein Bild für vierzigtausend

Thorwaldsen und die Antike
Thorwaldsen erhielt von dem Kronprinzen von
Bayern, dem späteren König Ludwig I., den Auftrag, die
marmornen Giebelfiguren vom Tempel von Aegina, die
derFürst 1812. gekauft und 18 15 nach Rom hatte bringen
lassen, zu restaurieren. Thorwaldsen begann 18 16 mit
der Arbeit und war 'schon 1 8 17 damit fertig. Alle Welt
staunte dieses schlimme Restauratorenwerk an. Als ein
Atelierbesucher dem Künstler einmal etwas besonders
Schmeichelhaftes sagen wollte, bat er, ihm doch zu zei-
oren, welches die alten Teile seien und welches die Er-
gänzungen. Da sagte der von allen guten Geistern der
Kunst verlassene Mann: „Gemerkt habe ich sie mir
nicht und unterscheiden kann ich selbst sie nicht mehr."

-&

Kunstinteresse
Auf einem Ozeandampfer wurde Emil Orlik vom
Kapitän einem reichen Amerikaner vorgestellt, mit den
Empfehlung, er sei ein bekannter deutscher Künstler.
Der Amerikaner sprach: „U'ich bin sehr erfreut einen
Künstler kennen zu lernen. U'ein Onkel von mir

Restaurierte Bilder
Der Pariser Sammler Camondo, der die schönste
Sammlung moderner Bilder besass, wurde gefragt, war-
um er nur neue Bilder kaufe, ob er vielleicht das Alte
nicht liebe. Er antwortete: „O ja, ich liebe die alten
Bilder, wenn sie nicht zu neu sind."

FÜNFZEHNTER. JAHRGANG. ZWÖLFTES HEFT. REDAKTIONSSCHLUSS AM 8. AUGUST. AUSGABE AM I. SEPTEMBER NEUNZEHNHUNDERTSIEBZEHN
REDAKTION: KARL SCHEFFLER, BERLIN; VERLAG VON BRUNO CASSIRER IN BERLIN. GEDRUCKT IN DER OFFIZIN

VON W. DRUGULIN ZU LEIPZIG

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