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Kunst und Künstler: illustrierte Monatsschrift für bildende Kunst und Kunstgewerbe — 20.1922

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Heft 1
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Zwei unveröffentlichte Rebuszeichnungen von Adolf Menzel
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Kunstausstellungen
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https://doi.org/10.11588/diglit.4747#0050

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Weniger klar ist der Sinn der zweiten Rebuszeichnung,
die eines Abends am Familientisch für den Schwager, den
Musikdirektor Krigar, gezeichnet worden sein soll. Der
Sinn wird folgendermaßen gedeutet: „Quantzens wahre Art
Flöte zu blasen." Der Leser wird linden, daß man bei
dieserjUiflösung~mit der^Suppenterrine, worin eine Schild-

kröte steckt, in Verlegenheit kommt, selbst wenn man an
die Menubezeichnung denkt. Krigar hat die Zeichnung
gleich an seine Nichte weitergegeben, weil diese noch
nichts von Menzels Hand besaß. Die Entstehungszeit ist
ebenfalls der Winter 1869—70.

ADOLF MENZEL, REBUSZEICHNUNG

IM BESITZ DES HERRN GEHEIMRAT KRIGAR-MENZEL, BERLIN
MIT ERLAUBNIS VON F. BRUCKMANN A.-G., MÜNCHEN

UNSTAUSSTELLUNGEN

MÜNCHNER MALEREI
UNTER LUDWIG I.

D'

iie Galerie Heinemann setzt die-
ses Jahr ihre retrospektive Aus-
stellung „Münchner Malerei des neunzehnten Jahrhunderts"
mit Glück fort. Wurde voriges Jahr Münchner Malerei
um 1800 gezeigt, so umfaßt die heurige Schau im wesent-
lichen die Regierungszeit Ludwigs I., die Blütezeit der
hohen Stilkunst und die Anfänge der modernen Landschafts-
malerei bis zum beginnenden Einfluß der Barbizon-Schule.
An qualitätvollen Leistungen ist die Ausstellung nicht so
reich wie die vorigjährige; aber sie scheint mir ungleich
verdienstvoller und sie erwies sich für die Erforschung und
Erkenntnis der Münchner Malerei als überraschend wichtig
und aufschlußreich. Es war natürlich, daß von den Malern
wie Cornelius und Kaulbach, von den anderen dieses Kreises
nicht zu reden, nur Entwürfe und keine monumentalen Ge-
mälde gezeigt werden konnten. Hier war auch weniger
Aufschluß zu erwarten. Aber man wurde erfreut durch ein
frühes Familicnbildnis von Cornelius, einen Herrn v. Heißler
mit Frau und Kindern darstellend aus dem Jahr 1812, das
irgendwie seltsam an Runge erinnert. Die Bildnisse Stielers

bestätigten, daß dieser gesuchte und geschickte Porträtist
nicht schlechter und nicht besser ist als die gleichzeitigen
Modeporträtisten in allen europäischen Ländern. Von dem
älteren Lindenschmitt fesselte neben dem frühen und er-
staunlich frischen Selbstbildnis, das schon als Leihgabe der
Neuen Pinakothek bekannt ist, das in seiner Schlichtheit
zwingende „Selbstbildnis mit Hund". Die Malerfamilie Adam
war mit vorzüglichen Arbeiten vertreten, unter allen Werken
des fleißigen Albrecht war das Bildnis des Malers mit
seinen Söhnen im Atelier von 1854 vielleicht das künstle-
rischste. Mehr aber noch als die Arbeiten dieses Künstlers
packten einige Landschaftsstudien von Benno Adam, vor
allem sein „Idyll am Comersee", das, eines Waldmüller
oder Schwind würdig, zu den sympathischsten Leistungen
der deutschen Biedermeierzeit gezählt werden darf.

Uberaus Waldmüllerisch — nur eben völlig in bayri-
schen Dialekt übertragen — mutet auch das lesende Mädchen
am Fenster von Reinhard Sebastian Zimmermann an, be-
sonders in der. Behandlung des sonnenbeschienenen Blatt-
werks.

Eine noch viel größere Überraschung boten einige Land-
schaftsstudien des uns stets fesselnden Eugen N.Neureuther,
die in ihrer köstlichen, vorimpressionistischen frischen Art

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